Esche
Methode zu Esche
Die Esche oder Gemeine Esche, die im Volksmund unter anderem auch Geisbaum, Wundbaum oder Oesch genannt wird, wurde bereits im zwölften Jahrhundert von Hildegard von Bingen als "Medizinbaum" bezeichnet. Auch heute noch bietet diese Pflanze wertvolle Heilstoffe für typische Zivilisationskrankheiten. Dies liegt an der entzündungshemmenden, schmerzstillenden und gleichzeitig entwässernden Wirkung, vor allem der Eschenrinde. Diese harntreibende Wirkung ist dem enthaltenen Fraxin zu verdanken, sodass sie als Antirheumatikum und zur Verbesserung des Stoffwechsels zum Einsatz kommt. In der Homöopathie findet die Esche bei Asthma, Schilddrüsenüberfunktion und Gallenleiden Verwendung.Wirkung
- harntreibend
- entwässernd
- blutzuckersenkend
- tonisierend
- fiebersenkend
- schleimlösend
- entzündungshemmend
- schmerzstillend
- leicht abführend
Anwendung
- Verdauungsapparat: Blasen- und Nierenleiden, Verstopfung, Blähungen
- Stoffwechsel: Gelenkschmerzen, Rheuma, Gicht, Diabetes, Wassersucht, Bluthochdruck, zu hoher Blutzuckerspiegel
- Hautleiden: Wunden, Insektenstiche
- Fieber
Anwendungsarten
- als Tee: Zwei Teelöffel klein geschnittene Blätter oder Rinde werden mit einem viertel Liter kaltem Wasser zum Kochen gebracht und kurz ziehen gelassen. Dann abseihen und täglich drei Tassen ungezuckert trinken.
- als Medizinalwein: Zwei Esslöffel getrocknete Eschenblätter werden mit 100 ml Weißwein in ein verschließbares Gefäß gefüllt und zwei Wochen stehen gelassen, dabei immer wieder mal durchschütteln. Dann abseihen und in eine dunkle Flasche füllen. Ein Gläschen zu den Hauptmahlzeiten getrunken wirkt verdauungsfördernd.
- als Fertigarzneimittel: Im Handel gibt es nicht nur geschnittene Blätter oder Rinde zur Teezubereitung zu kaufen, sondern auch Fertigtinkturen, Salben oder Cremes.
Gegenanzeigen
Personen, die an Nierenerkrankungen oder Herzschwäche leiden, sollten von der Verwendung der Esche absehen. Bei Schwangeren, Stillenden und Kindern unter 12 Jahren fehlen noch Studien zur Verträglichkeit der Heilpflanze, deshalb ist besser Verzicht geboten. Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Mitteln sind keine bekannt.Alternativen zu Esche
- Stoffwechsel fördernde Heilpflanzen sind auch Apfel, Löwenzahn, Wermut, Alant, Mistel, Bitterklee, Quecke, Brunnenkresse, Stiefmütterchen, Enzian, Wacholder oder Kalmus.
- Gegen Gicht helfen Arnika, Schöllkraut, Beinwell, Wacholder, Brennnessel, Weide, Löwenzahn, Zwiebel, Raute oder Salbei.
- Gelenkschmerzen** werden mit Bärlapp, Stiefmütterchen, Fichte, Quecke, Majoran oder Odermennig gemildert.
- Rheumatismus kann mit Apfel, Löwenzahn, Wacholder, Arnika, Raute, Weide, Beinwell, Salbei, Teufelskralle, Brennessel, Berberitze, Hauhechel, Schafgarbe oder Lein behandelt werden.
- Andere Harntreibende Mittel sind Birke, Klette, Brunnenkresse, Lein, Dill, Löwenzahn, Rosmarin, Gerste, Hauhechel, Berberitze, Kerbel oder Sellerie.
- Bei Gallenleiden können Artischocke, Leberblümchen, Schöllkraut, Mariendistel, Beifuß, Löwenzahn, Tausendgüldenkraut, Odermennig, Bitterklee, Pfefferminze, Wegwarte, Wermut, Hafer, Kamille, Rettich, Kümmel oder Erdrauch empfohlen werden.
- Bei Gallensteinen ist die Anwendung von Artischocke, Wegwarte, Löwenzahn, Schöllkraut oder Pestwurz ratsam.
- Ein zu hoher Blutdruck wird mit Bärlauch, Knoblauch, Berberitze oder Mistel gesenkt.
- Blähungen werden mit Anis, Kamille, Tausendgüldenkraut, Fenchel, Chili, Thymian, Heidelbeeren, Petersilie, Wacholder, Kalmus, Schafgarbe oder Knoblauch beseitigt.
- Gegen Verstopfung helfen auch Faulbaum, Lein, Alant, Meerrettich, Apfel, Paprika, Hafer oder Knoblauch.
- Auf Insektenstiche können auch Anis, Zwiebel, Eibisch, Hauswurz, Knoblauch oder Salbei aufgelegt werden.
Kosten zu Esche
- 100 Gramm getrocknete und geschnittene Eschenblätter kosten im Handel etwa 4.- Euro. Bei Abnahme eines ganzen Kilos reduziert sich der Preis pro 100 Gramm auf etwa 2,80 Euro.
- 100 Gramm geschnittene Eschenrinde sind für etwa 2,30 Euro zu haben. Bei Kauf eines ganzen Kilos reduziert sich der Preis pro 100 Gramm auf etwa 1,45 Euro.
Daten/Fakten zu Esche
Der Eschenbaum mit dem lateinischen Namen Fraxinus excelsior stammt aus der Familie der Ölbaumgewächse und ist in der nördlichen Halbkugel zu Hause. Er kann bis zu 40 Meter hoch und 250 Jahre alt werden. Zu finden ist die Esche an feuchten Standorten, in feuchten Wäldern, an Ufern oder Bachläufen.Schon im alten Griechenland wurde Eschenblättertee zur Förderung von Harnfluss und Stuhlgang verwendet. Hildegard von Bingen empfahl die Anwendung bei Gicht und Blasenschwäche.
Sammelzeit
Verwendet werden die Rinde, die Blätter und die Samen der Esche. Sammelzeit ist Frühjahr und Herbst.Inhaltsstoffe
Flavonoide, Gerbstoffe, Gerbsäure, Glykoside, Kumarine, ätherisches Öl, Schleimstoffe, Fraxin, Fraxidin.Links zu Esche
Die Esche – Baumkunde.dehttp://www.baumkunde.de/Fraxinus_excelsior/
Die Gemeine Esche – Baum des Jahres 2001
http://www.baum-des-jahres.de/index.php?id=341
Georg-August-Universität Göttingen – Mythologie und Volksheilkunde
http://www.uni-goettingen.de/de/mythologie-und-volksheilkunde/33096.html