Kümmel

Methode zu Kümmel

Der Kümmel, unter anderem auch Feldkümmel, Kümmich, Polnischer Hafer oder Brotkümmel genannt, ist die stärkste Heilpflanze der mitteleuropäischen Pflanzenheilkunde gegen Blähungen (Karminativum). Er ist bei allen Arten von Magen-Darm-Beschwerden ein unverzichtbarer Helfer, ebenso wird er bei Husten, zur Appetitanregung und bei Frauenleiden eingesetzt. Heute ist Kümmel vor allem ein beliebtes Gewürz, das in erster Linie in Ägypten und Osteuropa, aber auch in den Niederlanden und bei uns in Deutschland reichlich angebaut wird.

Wirkung

  • karminativ (blähungstreibend)
  • antibakteriell
  • krampflösend
  • appetitanregend
  • verdauungsfördernd
  • fungizid (tötet Pilze ab)
  • auswurffördernd
  • durchblutungsfördernd
  • menstruationsfördernd
  • milchbildend

Anwendung

  • Verdauungsstörungen: Blähungen, Appetitlosigkeit, Darmkrämpfe, Fettverdauungsprobleme, Leberschwäche, Gallebeschwerden, Magenkrämpfe, Mundgeruch, Reizmagen, Völlegefühl, Verdauungsschwäche, Dreimonats-Koliken bei Neugeborenen
  • Atemwegserkrankungen: Husten, Verschleimung
  • Frauenleiden: Menstruation fördernd, Geburt, Periodenkrämpfe, Milchbildung
  • Sonstiges: Zahnschmerzen, Rheuma, nervöse Herzbeschwerden

Anwendungsarten

  • als Tee: Zwei Teelöffel zerstoßene Kümmelsamen werden mit einem viertel Liter kochendem Wasser übergossen und zehn Minuten stehen gelassen. Anschließend abseihen und ein bis drei Tassen täglich in kleinen Schlucken trinken. Der Kümmel kann ebenso gut auch kurz aufgekocht werden.
  • als Teemischung: Besonders wirksam ist eine Teemischung aus 40 Gramm Kümmel-Samen und je 20 Gramm Anissamen, Fenchelsamen und Koriandersamen. Ein bis zwei Teelöffel dieser Mischung werden mit einem viertel Liter Wasser langsam aufgekocht und dann abgeseiht.
  • als Tinktur: Die gewünschte Menge Kümmel wird in ein Schraubglas gefüllt und mit Doppelkorn oder Weinbrand übergossen, bis alle Früchte bedeckt sind. Diese Mischung wird nun etwa zwei Wochen stehen gelassen, dann abgeseiht und in eine dunkle Flasche abgefüllt. Hiervon können täglich zwischen 10 bis 50 Tropfen eingenommen werden. Bei zu starkem Geschmack kann die Tinktur mit Wasser verdünnt werden.
  • als Kümmelwein: 100 Gramm Kümmelsamen werden mit einem Liter Weißwein vermischt und aufgekocht. Dann abseihen und in eine Flasche abfüllen. Bei Bedarf wird jeweils ein kleines Glas davon getrunken.
  • Direkt zum Kauen: Die Kümmelsamen können auch einfach frisch gekaut werden. Dies empfiehlt sich besonders bei Mundgeruch.
  • als Vollbad: Einem Vollbad wird ein Liter stark gebrühter Kümmeltee hinzugegossen. Dies dient vor allem der Anregung bei Müdigkeit.
  • in der Küche: Es gibt unzählige Rezepte mit Kümmel, in denen die Heilpflanze direkt verarbeitet auf den Tisch kommen kann.

Gegenanzeigen

Gegenanzeigen, Wechsel- und Nebenwirkungen sind keine bekannt. In seltenen Fällen können allergische Reaktionen auf Kümmelöl auftreten.

Alternativen zu Kümmel

Kosten zu Kümmel

Ganze Kümmelfrüchte (Kümmelsamen) sind im Handel für etwa 1,60 € pro 100 Gramm erhältlich. Bei Abnahme eines ganzen Kilos reduziert sich der Preis für 100 Gramm auf circa 1,40 €. Sie finden sich in jedem Gewürzregal.

Daten/Fakten zu Kümmel

Der Kümmel wurde bereits bei Ausgrabungen von 5000 Jahre alten Pfahlbauten entdeckt, ebenso im Grab des Tutenchamun, etwa 1330 v. Chr. So findet sich der Kümmel auf der Heilpflanzenliste der 73 wichtigsten Heilkräuter von Karl dem Großen.
Auch Hildegard von Bingen verwendete den Kümmel gegen vielerlei körperlicher Beschwerden.
Der Kümmel mit dem lateinischen Namen Carum carvi stammt aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae) und wächst ein- bis zweijährig zu einem 30 bis 70 cm hohen Kraut heran. Die kantig gerillten Stängel sind vom Grund an verzweigt und bringen wechselständige, zwei- bis dreifach gefiederte Blätter hervor. Die weißlich-rosa kleinen Blüten kommen in einer 5 bis 16-strahligen Doppeldolde zwischen April und Juli heraus.
Ab Juni entwickeln sich die Samen oder Früchte mit dem typischen Kümmelgeruch. Diese zerfallen, wenn sie reif sind, meistens in zwei Einzelfrüchte, sind also Spaltfrüchte. Der Kümmel begnügt sich mit einem mageren Boden, benötigt aber viel Sonne. Er wächst auf Wiesen, Weiden und Brachland oder angebaut in den heimischen Gärten. In der Natur ist er wegen der vielen ähnlich aussehenden Doldengewächse etwas schwierig zu unterscheiden und darf nicht mit den giftigen Pflanzen, wie zum Beispiel dem gefleckten Schierling, verwechselt werden.

Sammelzeit

Gesammelt werden die Früchte von Juni bis August.

Inhaltsstoffe

Ätherische Öle, Flavonoide, Gerbstoffe, Cumarine, Fettsäuren, Mineralstoffe (reichlich Zink), Kaffeesäure und Harze.

Links zu Kümmel

Kümmel – kleine Warenkunde
http://www.eatsmarter.de/lexikon/warenkunde/kuemmel

Kümmel – Rezepte
http://www.chefkoch.de/rs/s0/kümmel/Rezepte.html

Kümmelpflanzen – So wird's gemacht
http://www.gartentipps.com/kuemmel-pflanzen-so-wirds-gemacht.html

Quellenangabe für Zitate

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