Berberitze
Methode zu Berberitze
Die Berberitze, die im Volksmund unter anderem auch Sauerdorn, Essigdorn, Bubenlaub oder Hasenbrot genannt wird, ist ein Strauch, bei dem die Wurzelrinde völlig andere Heilwirkungen besitzt als die Früchte. Die gelb gefärbte Wurzelrinde enthält das Berberin, das den Kreislauf anregt und galletreibend wirkt. So liegt das Hauptanwendungsgebiet der Wurzel bei Leber- und Gallenleiden und der Verdauung. Außerdem stellt das Berberin, als Injektion verabreicht, ein effektives Mittel gegen die Orientbeule dar. Die Hauptwirkung der Früchte liegt in ihrer Wirksamkeit als Abführmittel und Vitaminspender.Wirkung
- Wurzel: choleretisch (fördert Gallenfluss), antibakteriell, antimykotisch, entzündungshemmend, krampflösend, schützt die Leber, regt die Ausscheidung von Galle und Bilirubin an
- Früchte: antibakteriell, antioxidativ, entzündungshemmend, entsäuernd, reinigend, schleimlösend, verdauungsfördernd, stärkend
Anwendung
Wurzel
Gelbsucht, Leberstauung, Gallen anregend, Gallengries, Gallenblasenentzündung, Magen-Darm-Beschwerden, Verdauungsstörungen mit Durchfall oder Blähungen, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Rheuma, Nierenleiden, MilzleidenFrüchte
Abführmittel, allgemeine Kräftigung bei VitaminmangelAnwendungsarten
- als Tee: Ein bis zwei Teelöffel klein geschnittene Wurzel werden mit einem viertel Liter Wasser kurz aufgekocht und fünf Minuten ziehen gelassen. Nach dem Abseihen wird der Tee in kleinen Schlucken getrunken, ein bis zwei Tassen täglich – bei Verdauungsstörungen und Leber- und Gallenleiden.
- als Tinktur aus der Wurzelrinde: 100 Gramm frische Berberitzenwurzel wird klein geschnitten, in ein verschließbares Gefäß gefüllt und mit einem halben Liter 40%igem Branntwein oder Korn übergossen, bis alle Teile bedeckt sind. Verschließen und etwa vier Wochen stehen lassen, ab und zu gut durchschütteln. Nach dem Abseihen wird die Tinktur in eine dunkle Flasche abgefüllt. Gleiches Einsatzgebiet wie der Tee, dreimal täglich 15-25 Tropfen mit etwas Wasser einnehmen.
- als Tinktur aus den Früchten: 100 Gramm Berberitzenfrüchte werden zerkleinert, in ein verschließbares Gefäß gefüllt und mit Branntwein oder Korn bedeckt. Ebenfalls vier Wochen stehen lassen und dabei ab und zu gut durchschütteln. Abseihen und in eine dunkle Flasche abfüllen, dreimal täglich 15-25 Tropfen mit etwas Wasser einnehmen – bei Verdauungsstörungen.
- Früchte in der Küche: Vielerorts werden die Berberitzenfrüchte als beliebte Zutat in der Küche verwendet, ob zur Marmeladen- oder Musherstellung oder auch mit Reis zu Fisch- und Fleischgerichten. Die Früchte geben dem Gericht ein säuerliches Aroma.
- rohe Früchte: Eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten, am besten am Morgen, werden zwei bis drei Teelöffel frische Früchte gegessen und etwa zwei Gläser Wasser dazu getrunken. In rohem Zustand haben die Früchte eine besonders starke Heilwirkung und die Vitamine bleiben erhalten.
Gegenanzeigen
- Berberitzen-Früchte: Gegenanzeigen, Neben- oder Wechselwirkungen sind keine bekannt.
- Berberitzen-Wurzelrinde: Bei fieberhaften Nierenentzündungen sollte die Anwendung der Berberitzenwurzel unterbleiben. Ebenso sollte eine Überdosierung über 4 g, das entspricht 0,5 g Berberin, unterbleiben. Wechselwirkungen sind keine bekannt.
Alternativen zu Berberitze
- Bei Gallenleiden sind Artischocke, Leberblümchen, Kurkuma, Andorn, Schöllkraut, Mariendistel, Beifuß, Löwenzahn, Tausendgüldenkraut, Odermennig, Bitterklee, Pfefferminze, Wegwarte, Wermut, Kamille, Hafer, Rettich, Kümmel oder Erdrauch die richtigen Heilpflanzen.
- Speziell Gallensteine können mit Artischocke, Pestwurz, Schöllkraut, Wegwarte oder Löwenzahn behandelt werden.
- Gegen Leberleiden helfen Mariendistel, Artischocke, Brennnessel, Pfefferminze, Enzian, Quecke, Schöllkraut, Schafgarbe, Kamille, Tausendgüldenkraut, oder Löwenzahn.
- Bei Magen-Darm-Beschwerden können Alant, Andorn, Isländisches Moos, Pfefferminze, Basilikum, Kümmel, Kamille, Wermut, Leinsamen, Süßholz, Schafgarbe, Liebstöckel, Bitterklee oder Enzian empfohlen werden.
- Gegen Verdauungsbeschwerden werden Enzian, Heidelbeeren, Petersilie, Spitzwegerich, Hopfen, Wacholder, Knoblauch, Kümmel oder Wermut eingesetzt.
- Verdauungsfördernde Mittel bei Darmträgheit sind Alant, Kalmus, Pfefferminze, Zwiebel, Apfel, Kamille, Rhabarber, Bitterklee, Kümmel, Eiche, Lein, Schafgarbe, Tausendgüldenkraut, Enzian, Fenchel, Meerrettich, Hafer oder Chili.
- Die richtigen Heilpflanzen zur körperlichen Kräftigung sind Alant, Sanddorn, Rosmarin, Baldrian, Estragon, Schafgarbe, Wegwarte, Hafer, Kalmus, Holunder, Tausendgüldenkraut, Lorbeer, Hopfen, Melisse, Wermut oder Weißdorn.
- Kreislaufstärkende Mittel sind Baldrian, Holunder und Hirtentäschel.
Kosten zu Berberitze
- 100 Gramm Berberitzenwurzel sind im Handel für etwa 3,70 Euro zu bekommen. Bei Abnahme eines ganzen Kilos reduziert sich der Preis pro 100 Gramm auf etwa 2,30 Euro.
- 100 Gramm getrocknete Berberitzenfrüchte kosten im Handel etwa 3,60 Euro. Bei Kauf eines ganzen Kilos reduziert sich der Preis pro 100 Gramm auf etwa 2,60 Euro.
Daten/Fakten zu Berberitze
Die Berberitze mit dem lateinischen Namen Berberis vulgaris stammt aus der Familie der Berberitzengewächse und kommt ursprünglich aus Nordafrika. Mittlerweile ist sie auch in Europa und Mittelasien zu Hause. Der ein bis drei Meter hohe, sommergrüne Strauch hat bogig überhängende Zweige mit 2 cm langen Dornen. Die jungen Zweige sind rötlich gefärbt, später verholzen sie und nehmen eine graue Farbe an. Die ovalen, wechselständigen Blätter sind kurz gestielt und scharf gesägt. Die gelben Blüten blühen von April bis Juni in hängenden Trauben. Aus den Trauben entwickeln sich Ende August, Anfang September rote, längliche Beeren mit einer auffällig walzenartigen Form. So ist die Berberitze leicht von anderen Sträuchern mit roten Beeren zu unterscheiden.Auf der Blattunterseite siedeln sich gerne die Wintersporen des Getreiderostes, einem Getreidepilzschädling, an. Deshalb wurde die Berberitze aus der Nähe von Getreidefeldern entfernt. Sie wächst gerne auf relativ trockenen Böden bei Gebüschen, Hecken, Wegen und Lichtungen.
Sammelzeit
Die Wurzelrinde kann von März bis April gesammelt werden, die Ernte der zitronenartig schmeckenden Früchte erfolgt von August bis November.Inhaltsstoffe
- Berberitzenfrüchte: Carotinoide, Fruchtsäuren, reichlich Vitamin C, Oxalsäure, Zucker, Mineralien
- Berberitzenwurzelrinde: Alkaloide, Gerbsäure, Berberin, Jatrorhizin
Links zu Berberitze
Berberitzen-Rezeptehttp://www.chefkoch.de/rs/s0/berberitzen/Rezepte.html
Berberitze, Sauerdorn – Gartenratgeber
http://www.gartenratgeber.net/pflanzen/berberitze-sauerdorn.html
Berberitzenfrüchte kaufen
http://www.amazon.de/Berberitzen-Trockenfrüchte-vitaminhaltig-orientalische Reisgerichte/dp/B004EXRDFO