Baldrian
Methode zu Baldrian
Der Gemeine Baldrian, der im Volksmund auch Katzenkraut, Dreifuß, Mondwurzel oder Balderbracken genannt wird, wurde schon vor Jahrhunderten nicht nur im antiken Griechenland oder in Rom als Heilpflanze geschätzt – auch viele bekannte Heilkundige wie Dioskurides, Hippokrates, Paracelsus oder Hildegard von Bingen machten reichlich von der Kraft dieser Pflanze Gebrauch. Während er heute vor allem wegen seiner beruhigenden, aber nicht ermüdenden Wirkung bekannt ist, waren damals wesentlich mehr Anwendungen verbreitet.Er wurde nicht nur als harntreibendes und menstruationsförderndes Mittel eingesetzt, sondern auch gegen Darmparasiten und aufgrund seiner aphrodisierenden Wirkung. In beiden Weltkriegen wurde dieses Heilkraut an allen Fronten von den Soldaten als Beruhigungsmittel genutzt. Die entspannende und entkrampfende Wirkung des Baldrian ist durch wissenschaftliche Studien belegt. So liegt sein Hauptanwendungsgebiet bei der Verminderung von Stress und Unruhezuständen.
Wirkung
- beruhigend, löst Angstgefühle
- entspannend
- schlaffördernd
- krampflösend
- konzentrationsfördernd.
Anwendung
- Psyche: Unruhe, nervöse Herzbeschwerden, nervöse Einschlafstörungen, Missstimmung, Verspannungen, Stress, Konzentrationsschwäche Reizbarkeit, Reizblase, Kopfschmerzen, Migräne, Prüfungsangst, Magenkrämpfe, psychisch bedingte Rückenschmerzen
- Verdauung: Blähungen, Darmkrämpfe, Gallenbeschwerden, Gastritis, Magenschleimhautentzündung
- Stoffwechsel: Schilddrüsenüberfunktion, Wechseljahresbeschwerden, Menstruationsförderung, prämenstruelles Syndrom (PMS).
Anwendungsarten
- als Tee: Etwa zehn Gramm Wurzeln werden in ein viertel Liter kochendes Wasser gegeben und kurz mitgekocht; nach ein paar Minuten abseihen.
- als Kaltauszug: Zwei Teelöffel der klein geschnittenen frischen Wurzel wird in einem viertel Liter Wasser 24 Stunden lang angesetzt und dann abgeseiht. Hiervon werden ein bis zwei Tassen vor dem Schlafengehen getrunken.
- als Aufguss: Zwei Teelöffel geschnittene Wurzel werden mit einem viertel Liter siedendem Wasser übergossen und kurz ziehen gelassen. Davon vor dem Schlafengehen ein bis zwei Tassen, auch gesüßt, trinken.
- als Tinktur: 25 bis 30 Tropfen gekaufte Tinktur in ein Glas Wasser geben und abends als Schlafmittel, tagsüber als Beruhigungsmittel schluckweise trinken.
- äußerlich als Badezusatz: Äußerlich können Baldrianöl oder alkoholische Baldriantinkturen als Beruhigungsbäder angewendet werden.
Gegenanzeigen
Baldrian ist ein über Jahrhunderte bewährtes und in normalen Dosen ungefährliches Heilkraut. Dennoch sollte es nicht gleichzeitig mit anderen Beruhigungs- oder Schlafmitteln eingenommen werden. Auch kann bei einer längeren Einnahmezeit sehr hoher Dosen an Fertigpräparaten das Herz in seiner Tätigkeit verlangsamt werden. Dies gilt jedoch nicht für den üblichen Gebrauch der frischen Baldrianpflanze. Wechselwirkungen sind keine bekannt.Alternativen zu Baldrian
- Als Heilpflanzen mit entspannender Wirkung dienen neben dem Baldrian noch Dill, Borretsch, Echter Lavendel, Hopfen, Melisse, Anis, Thymian, Gemeine Nachtkerze, Schlüsselblume, Linde, Helmkraut, Fleischfarbene Passionsblume, Katzenminze, Echte Kamille, Tüpfel-Johanniskraut und der Saathafer.
- Gegen Depression zur Stimmungsaufhellung können Benediktenkraut, Melisse oder Johanniskraut empfohlen werden.
- Bei nervlicher Erschöpfung helfen Melisse, Schafgarbe, Stiefmütterchen, Chinabaum oder ein Lavendelbad.
- Als krampflösende Mittel gelten Fenchel, Thymian, Lein, Salbei, Pfefferminze, Schöllkraut oder Kamille.
- Eine gute Nachtruhe ermöglichen Brombeere, Knoblauch, Melisse, Kalmus, Holunder, Hafer, Hopfen, Dill, Johanniskraut oder Kamille.
- Frauenbeschwerden können mit Eisenkraut, Frauenmantel, Melisse, Hirtentäschel, Herzgespann, Römischer Kamille oder Gänsefingerkraut gelindert werden.
Kosten zu Baldrian
Geschnittene Baldrianwurzel ist im Handel erhältlich. 100 Gramm sind für etwa 2,60 € zu bekommen. Bei Abnahme eines ganzen Kilos reduziert sich der Preis für 100 Gramm auf etwa 2,40 €.Daten/Fakten zu Baldrian
Der Baldrian mit dem lateinischen Namen Valeriana officinalis gehört zur Pflanzenfamilie der Baldriangewächse und wächst wild an feuchten Waldstellen, Gebüschen, Gräben und Ufern in feuchten Lehmböden. Er kann natürlich auch ebenso gut in unseren Gärten kultiviert werden. Es handelt sich um eine 70 bis 150 cm hohe, zweijährige Staude mit aufrechtem Stängel. Die Blätter sind gegenständig, die blassrosa farbenen Blüten wachsen in doldenartigen Blütenständen.Der Duft der stark verzweigten getrockneten Wurzel lockt Katzen an. Zuhause ist der gemeine Baldrian in kühlen Klimazonen in Europa und Asien.
Sammelzeit
Verwendet werden hauptsächlich die Wurzeln. Deren Sammelzeit ist von August bis hinein in den Oktober. Aber auch die Blüten finden Verwendung, diese können je nach Witterung von Juli bis September geerntet werden.Inhaltsstoffe
Ätherisches Öl, antibiotisch wirkendes Aucubin, Gerbstoffe, Valerensäure, Baldriansäure, Harz, Alkaloide, Bitterstoffe, Hydrophile Lignane, Sesquiterpene, Arnikaflavon.Links zu Baldrian
BALDRIAN – Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheithttp://www.psychosoziale-gesundheit.net/psychiatrie/baldrian.htm
Valeriana officinalis Homöopathie
http://www.homoeopathiewelt.com/einzelmittel/valeriana-officinalis-radix-valerianae/