Spitzwegerich

Methode zu Spitzwegerich

Der Spitzwegerich ist in ganz Europa heimisch und schon seit Urzeiten als wertvolle Heilpflanze bekannt. Sein Haupteinsatzgebiet ist jede Erkrankung der Atmungsorgane und die Wundheilung der Haut. Da er aber genau wie viele andere Heilpflanzen entgiftenden und stärkenden Charakter hat, ist sein wahres Einsatzgebiet ungleich größer und breiter. Im Volksmund wird der Spitzwegerich unter anderem auch Heilwegerich, Wundwegerich, Heufressa, Lämmerzunge oder Rippenkraut genannt.
Bemerkenswert ist, dass der Spitzwegerich auf zinkhaltigen Böden beginnt, selber Zink zu speichern. Bei Zahnschmerzen wird als erste Hilfsmaßnahme das Kauen einer Spitzwegerichwurzel empfohlen. Er ist in der Pflanzenheilkunde die Alternative zu Codein, einem Schmerz- und Hustenstiller.

Wirkung

  • antibakteriell
  • adstringierend (zusammenziehend)
  • schleimlösend
  • entzündungs- und hustenhemmend
  • reizmildernd
  • harntreibend
  • blutreinigend
  • blutstillend

Anwendung

  • Erkrankungen der Atmungsorgane: Verschleimung, Husten, Asthma, Bronchitis, Erkältung, Halsentzündung, Halsschmerzen, Heiserkeit, Katarrhe der oberen Luftwege, Keuchhusten
  • Hautleiden: Insektenstiche, leichte Verbrennungen, Sonnenbrand, Schnittwunden, blutende Wunden, schlecht heilende Wunden, Afterjucken, Hämorrhoiden, Hautabschürfungen, Ekzeme, Furunkel, Flechten
  • Entgiftung und Stärkung: schwaches oder schlechtes Blut, Stärkung von zu schwachen oder schlecht wachsenden Kindern, bleiches Aussehen, schwache Lungen und Nieren, Leber- und Blasenleiden, Verdauungsschwäche

Anwendungsarten

  • als Tee: Ein gehäufter Teelöffel Spitzwegerichblätter wird mit einem viertel Liter kochendem Wasser überbrüht und kurz ziehen gelassen, dann abseihen.
  • als Blätterauflage: Frische Spitzwegerichblätter werden sauber gewaschen, auf einem Brett mit einem Nudelholz zu einem Blätterbrei zerkleinert und auf die Haut aufgelegt. Mit einem Umschlag festbinden.
  • als Sirup: Zwei große Hände voll frisch gewaschene Wegerichblätter werden durch den Fleischwolf gedreht und mit etwas Wasser vermischt. Dazu wird 300 Gramm Rohzucker und 250 Gramm Bienenhonig hinzugefügt. Das Ganze wird auf dem Herd unter ständigem Rühren erhitzt, bis eine dickliche Masse entsteht. Noch heiß in Gläser einfüllen und im Kühlschrank aufbewahren.
  • Hustentee: Je ein Esslöffel Thymian, Salbei und Spitzwegerich mit einer klein geschnittenen Zwiebel in 200 ml Wasser zum Kochen bringen und etwas sieden lassen. Dann abseihen und mit Honig süßen. Dies ist ein hervorragender Tee für jede Art von Husten, schon bei beginnendem Kratzen im Hals verhindert er häufig eine Verschlimmerung der Halsbeschwerden. Er wird auch sehr gerne von Kindern getrunken.
  • noch ein Tipp: Wer sich in der freien Natur eine Verletzung zugezogen hat und kein Desinfektionsmittel zur Hand hat, sollte ein paar Spitzwegerichblätter zerkauen und diesen Brei auf die Wunde legen. Mit einem großen Blatt kann das Ganze dann bedeckt werden.

Gegenanzeigen

Nebenwirkungen, Gegenanzeigen oder Wechselwirkungen sind keine bekannt.

Alternativen zu Spitzwegerich

Kosten zu Spitzwegerich

100 Gramm getrocknete und geschnittene Spitzwegerichblätter sind im Handel für etwa 2,30 € zu bekommen. Bei Kauf eines ganzen Kilos reduziert sich der Preis pro 100 Gramm auf circa 2.- €.

Daten/Fakten zu Spitzwegerich

Der ausdauernde Spitzwegerich aus der Familie der Wegerichgewächse Plantaginaceae besitzt eine kurze Wurzel und eine Rosette aus lanzettförmigen, längs geaderten Blättern. Der Stängel wird 10 bis 50 cm hoch und trägt kleine weißlich gelbe, später unscheinbare braune Blüten, die zu einer kurzwalzlichen Ähre zusammengefasst sind. Er wächst auf nährstoffreichen Wiesen und Feldern, Wegrändern und Ackerland. Durch sein häufiges Vorkommen wird er meist als Unkraut angesehen. Die Blütezeit geht von Mai bis September.

Sammelzeit

Das Kraut mit Blättern und Stängeln kann von Mai bis September geerntet werden, die Wurzeln hingegen von August bis Oktober.

Inhaltsstoffe

Schleimstoffe (etwa 6 %), Glykoside, Gerbstoffe (etwa 5 %), ätherisches Öl, Vitamin C, Kieselsäure, Mineralstoffe, Saponine, Lab-Enzym, antibiotisch wirkendes Aucubin (etwa 2 %).

Links zu Spitzwegerich

Uni Würzburg: Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit
http://www.presse.uni-wuerzburg.de/einblick/single/artikel/spitzweger/

Spitzwegerich – Rezepte
http://www.chefkoch.de/rs/s0/spitzwegerich/Rezepte.html

Bonbons, Sirup, Honig, Säfte selber herstellen
http://www.rezeptesammlung.net/einkochen_honig.htm

Quellenangabe für Zitate

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