Hopfen
Methode zu Hopfen
Der Hopfen, der im Volksmund auch Bierhopfen, Hopfenkätzchen, Zaunhopfen oder Hopfenblüten genannt wird, stammt überwiegend aus Deutschland. Im 8. Jahrhundert n. Chr. wurde er auch als Heilpflanze entdeckt. Sein Hauptanwendungsgebiet liegt in seiner beruhigenden und Schlaf fördernden Wirkung. Durch seine entspannenden und entkrampfenden Eigenschaften dient er auch zur Förderung der Verdauungsfunktion oder bei mentalen Spannungszuständen. Als Bitterpflanze wirkt er ausgleichend bei Übersäuerungszuständen.Wirkung
- antibakteriell
- entzündungshemmend
- blutreinigend
- schmerzlindernd
- tonisierend (ausgleichend)
- beruhigend
Anwendung
- Einschlaf- und Beruhigungsmittel
- Verdauung: Appetitlosigkeit, Verdauungsbeschwerden, nervöse Magenbeschwerden, Darmkrämpfe, Verstopfung, Blasenentzündung
- Nervöse Beschwerden: nervöse Herzbeschwerden, Herzklopfen, Unruhezustände, Schlafstörungen, Angstzustände
- Frauenleiden: Wechseljahresbeschwerden, Menstruationsstörungen, zu wenig Muttermilch
Anwendungsarten
- als Tee: Ein Esslöffel zerkleinerte Hopfenzapfen werden mit einem viertel Liter kochendem Wasser überbrüht und zehn Minuten ziehen gelassen. Anschließend abseihen und in kleinen Schlucken trinken.
- als Tinktur: 200 Gramm klein geschnittene Hopfenzapfen werden in ein verschließbares Gefäß gefüllt und mit 40%igem Wodka oder Doppelkorn übergossen. Verschlossen bei Zimmertemperatur für zwei bis vier Wochen stehen lassen, ab und zu gut durchschütteln. Anschließend abseihen und in eine dunkle Flasche abfüllen.
- als Medizinalwein: 30 Gramm fein geschnittene Hopfenblüten werden mit einem Liter Weißwein übergossen und verschlossen bei Zimmertemperatur für zwei Wochen stehen gelassen; immer wieder einmal gut durchschütteln. Anschließend abseihen und durch ein gespanntes Leinentuch oder Filterpapier sieben.Täglich zwei- bis dreimal ein Schnapsglas voll trinken – gut zur Beruhigung und zur Stärkung.
- als Bier: Er wird gemeinsam mit Malz, Wasser und Hefe zu Bier gebraut und gibt ihm seinen typischen bitter-herben Geschmack.
- als Fertigarznei: Hopfen ist im Handel auch in Kapselform oder als Fertigtinktur erhältlich.
Gegenanzeigen
Im Kontakt mit frischen Hopfenzapfen können allergische Hautreaktionen auftreten (Hopfenpflückerkrankheit). Neben- oder Wechselwirkungen sind keine bekannt.Alternativen zu Hopfen
- Gegen Schlaflosigkeit helfen auch Baldrian, Brombeere, Johanniskraut, Dill, Kalmus, Kamille, Hafer, Knoblauch, Melisse oder Holunder.
- Nervöse Unruhe wird mit Kamille, Baldrian, Lavendel, Melisse, Johanniskraut oder Kalmus behandelt.
- Bei nervösen Magenbeschwerden können Majoran, Melisse oder Pomeranze empfohlen werden.
- Allgemeine krampflösende Mittel sind Fenchel, Schöllkraut, Kamille, Lein, Thymian, Salbei, Pfefferminze oder Melisse.
- Verdauungsbeschwerden können mit Enzian, Heidelbeeren, Petersilie, Spitzwegerich, Knoblauch, Wacholder, Kümmel oder Wermut gemildert werden.
- Gegen Verstopfung kann zur Verwendung von Faulbaum, Lein, Alant, Meerrettich, Apfel, Chili, Hafer oder Knoblauch geraten werden.
- Appetitlosigkeit wird mit Bitterklee, Tausendgüldenkraut, Dill, Basilikum, Bohnenkraut, Enzian, Wacholder, Kardobenediktenkraut, Knoblauch, Kümmel, Zwiebel oder Wermut beseitigt.
- Gegen Wechseljahresbeschwerden helfen auch Herzgespann, Frauenmantel, Mönchspfeffer oder Johanniskraut.
- Bei Menstruationsbeschwerden können Frauenmantel, Johanniskraut, Thymian, Wacholder, Kamille, Mistel, Tausendgüldenkraut oder Wermut genommen werden.
Kosten zu Hopfen
100 Gramm geschnittene Hopfenzapfen sind im Handel für etwa 3,30 Euro zu bekommen. Bei Abnahme eines ganzen Kilos reduziert sich der Preis pro 100 Gramm auf etwa 3,00 Euro.Daten/Fakten zu Hopfen
Der Hopfen mit dem lateinischen Namen Humulus lupulus stammt aus der Familie der Hanfgewächse und ist in den gemäßigten Zonen Europas und Asiens beheimatet. Es handelt sich um eine drei bis sechs Meter hohe Kletterpflanze, die aus einem dicken mehrjährigen Wurzelstock meist zahlreiche einjährige Triebe entwickelt. Hopfen wächst in etwas kleinerer Form wild in Auwäldern und an Ufern, kultiviert wird der Hopfen in großem Stil in einigen Gebieten Deutschlands, so in der Hallertau in Bayern als bekanntester Anbaufläche.Hier wird er an sieben Meter langen Gestellen hochgezogen und gibt einer ganzen Landschaft ihr typisches Aussehen. Der Hopfen ist zweihäusig, besteht also aus männlichen und weiblichen Blüten. Als Heilpflanze und zur Bierherstellung werden jedoch nur die weiblichen unbefruchteten Pflanzen verwendet. Die gezackten Blätter sind etwa handgroß und sehen ähnlich aus wie Weinblätter. Blütezeit ist im Juli und August. Die vielen männlichen Blüten sind klein und hängen in Trauben. Die weiblichen größeren Blüten bilden Ähren, im Volksmund auch "Zapfen" oder "Dolden" genannt.
Sammelzeit
Die Fruchtzapfen oder Ähren werden im Spätsommer abgeerntet.Inhaltsstoffe
Gerbstoffe, Gerbsäure, ätherisches Öl, Bitterstoffe Humulon und Lupulon, Flavonoide, Proteine, Mineralien, Rohfasern.Links zu Hopfen
Wissenswertes rund um den Hopfenhttp://www.eickelmann.de/Hopfen-Shop/info/Wissenswertes.html
Hopfenanbau
http://www.lfl.bayern.de/ipz/hopfen/019867/index.php
Hopfen in der Küche – Rezepte
http://www.chefkoch.de/rs/s0/hopfen/Rezepte.html
http://www.kochbar.de/rezepte/hopfen.html