Linde
Methode zu Linde
Die Verwendung der beliebten Linde in der Heilkunde geht bis ins Mittelalter zurück. Ihr heutiges Hauptanwendungsgebiet sind sämtliche Erkrankungen der Atemwege. Zudem reguliert sie den Wasserhaushalt des Körpers, wirkt beruhigend und wundheilend.
Wirkung
- reizlindernd, beruhigend
- schleimlösend
- schweißtreibend
- entzündungshemmend
- antibakteriell
- krampflösend
- harntreibend
- blutreinigend
- entspannend
Anwendung
- Erkrankungen der Atemwege: Erkältung, grippale Infekte, Schnupfen, Husten, Kopfschmerzen, Fieber, Steigerung der Abwehrkräfte
- Erkrankungen des Harnwegsapparates und der Verdauung: Nieren- und Blasenentzündung, Sodbrennen, Appetitlosigkeit, Darmentzündung, Verstopfung
- Stoffwechsel: Rheuma, Bluthochdruck, Ödeme
- Hautleiden: Wunden, Furunkel, Falten
- Nervöse Leiden: Angstzustände, Migräne, Unruhezustände - besonders bei Kindern, Schlaflosigkeit
Anwendungsarten
- als Tee: Ein bis zwei Teelöffel Lindenblüten werden mit einer Tasse kochendem Wasser übergossen und zehn Minuten ziehen gelassen; dann abseihen. Die Tagesmenge beträgt ein bis drei Tassen täglich, möglichst heiß trinken.
- als Tinktur: 200 Gramm getrocknete oder 400 Gramm frische Lindenblüten werden in ein verschließbares Gefäß gefüllt und mit einem Liter Wodka-Wasser-Mischung (2/3 Wodka, 1/3 Wasser) aufgefüllt. Gut verschlossen etwa zwei Wochen an einem kühlen, dunklen Ort stehen lassen, dabei täglich gut durchschütteln. Danach das Ganze durch ein Leinentuch abseihen und die Blüten gut ausdrücken. Tinktur in eine Flasche abfüllen und kühl und dunkel aufbewahren, beispielsweise im Kühlschrank.
- als Lindenholzkohle: Lindenholz, bevorzugt die Rinde, wird zu Kohle verschwelt (Carbo Tiliae) und ist als Pulver gegen Durchfall im Handel erhältlich.
Innerliche Anwendung
Lindenblüten werden innerlich als Tee oder Tinktur gegen Erkältungskrankheiten und Fieber sowie bei Verdauungsproblemen und Störungen des Nervensystems eingesetzt.Äußerliche Anwendung
Der Tee oder die Tinktur können äußerlich für Umschläge, Bäder oder Waschungen bei Hautleiden genommen werden.Gegenanzeigen
Gegenanzeigen, Neben- oder Wechselwirkungen sind keine bekannt.Alternativen zu Linde
- Bei Erkältungskrankheiten helfen auch Meerrettich, Kamille, Holunder, Weidenrinde, Bibernelle, Eibisch, Salbei, Seifenkraut, Sonnenhut, Huflattich, Hagebutte, Zwiebel, Spitzwegerich, Eukalyptus oder Thymian.
- Zur Schleimlösung bei Atemwegserkrankungen können Alant, Brennnessel, Thymian, Wegwarte, Huflattich, Löwenzahn, Fenchel, Spitzwegerich oder Salbei verwendet werden.
- Fiebersenkende Heilpflanzen sind Apfel, Rote Johannisbeere, Weide, Enzian, Esche, Holunder, Pfefferminze, Sauerdorn, Ehrenpreis oder Brunnenkresse.
- Schweißtreibend wirken Attichwurzel, Holunder, Löwenzahn, Himbeere, Klette, Stiefmütterchen, Weidenrinde oder Birkenblätter.
- Harntreibend sind Brunnenkresse, Lein, Rosmarin, Löwenzahn, Sellerie, Kerbel, Hauhechel, Dill, Gerste, Birke, Klette oder Sauerdorn.
- Gegen Kopfschmerzen können Baldrian, Melisse, Mistel, Rettich, Waldmeister, Weidenrinde, Wegwarte, Frauenmantel, Kamille, Lavendel oder Rosmarin empfohlen werden.
- Bei Blasenentzündung hilft Bärentraube, Kamille, Löwenzahn oder Hauhechel.
- Nierenentzündungen werden mit Beinwell, Wermut, Eiche, Hauhechel, Hagebutte, Brennessel oder Zinnkraut abgeheilt.
- Zur Wundheilung geeignete Heilpflanzen sind Andornkraut, Arnika, Schafgarbe, Kamille, Thymian, Schöllkraut, Ringelblume, Odermennig, Beinwell, Sanikel, Johanniskraut oder Thymian.
Kosten zu Linde
100 Gramm getrocknete Lindenblüten sind im Handel für etwa 4,60 € zu bekommen. Bei Abnahme eines ganzen Kilos reduziert sich der Preis pro 100 Gramm auf etwa 4,10 €.Daten/Fakten zu Linde
"Am Brunnen vor dem Tore, da steht ein Lindenbaum!" Als einer den Deutschen liebster Baum war er bereits unseren Ahnen heilig und ist über unzählige Bräuche, Gedichte und Lieder mit unserer Geschichte verbunden. Auch heute noch ist der Lindenbaum Mittelpunkt dörflicher Siedlungen oder schmückt Alleen und Parks. Früher wurden nicht nur die Dorffeste unter der Dorflinde abgehalten, sondern auch die notwendigen Gerichtsverhandlungen unter der Gerichtslinde. Im Volksmund wird die Winderlinde auch als Spätlinde, Waldlinde oder Steinlinde bezeichnet. Die Sommerlinde hingegen trägt auch den Namen Graslinde oder Frühlinde. Beide stammen aus der Familie der Lindengewächse (Tiliaceae).Sowohl die großblättrige Sommerlinde als auch die kleinblättrige Winterlinde können bis 40 Meter hoch werden und sind sommmergrüne und winterharte Laubbäume mit kurzem Stamm und ausladender Krone. Die Linde bringt gestielte herzförmige Blätter hervor. Die beiden Lindenarten lassen sich an den Blättern unterscheiden: Während die Winterlinde bräunliche Haarbüschel in den Aderwinkeln der Blattunterseite besitzt, hat die Sommerlinde diese Haarbüschel nicht.
Beide Lindenarten besitzen jedoch dieselben Wirkstoffe. Die honigartig duftenden weiß-gelblichen Blüten wachsen im Juni bis Juli heran und stehen mit einem schmalen Hochblatt an der Basis, das auch mitgeerntet wird, in doldenartigen Blütenständen zusammen.
Der Lindenbaum ist in Auen oder Laubmischwäldern anzutreffen, er wird aber auch gerne kultiviert und in Gärten angepflanzt. Als Verfälschung gelten die Blüten der in Parks und Alleen oft anzutreffenden Silberlinde. Das weiche Lindenholz ist bei Schnitzern seit alters her sehr beliebt.
Sammelzeit
Verwendbare Pflanzenteile sind die Blüten mit ihren Flügelblättchen. Die Sommerlinde blüht als erste Lindenart im Juni, die Winterlinde blüht von Juni bis Juli. Während der Blütezeit können die Blüten, am besten am Vormittag, wenn sie noch trocken sind, abgeerntet werden. Aus der Rinde wird Holzkohle hergestellt, die im Handel erhältlich ist.Inhaltsstoffe
Ätherische Öle – vor allem Farnesol, Gerbstoff, Gerbsäure, Schleim, Flavonoide, Flavonglykoside.Links zu Linde
Die Geschichte der LindeDie Linde - ein Baum mit Geschichte
Lindenblüten – Rezepte
http://www.chefkoch.de/rs/r0/lindenblüten/Rezepte.html
Lindenblüten sammeln und trocknen
http://www.hilfreich.de/lindenblueten-sammeln-und-trocknen-eine-anleitung_8028