Waldmeister
Methode zu Waldmeister
Der Waldmeister, der vielen wegen seines intensiven und angenehmen Duftes bekannt ist, wird im Volksmund auch Maikraut, Herzfreund, Waldmutterkraut oder Leberkraut genannt. Die Schulmedizin setzt aufgrund des enthaltenen Kumarins Pflanzenextrakte zur Behandlung von Venenerkrankungen ein. Die Volksmedizin nutzt die beruhigende und entkrampfende Wirkung des Waldmeisters zur Linderung von Kopfschmerzen, Migräne, Leibschmerzen und nervösen Unruhezuständen.Wirkung
- beruhigend
- krampflösend
- stimmungsaufhellend
- abschwellend
- gefäßerweiternd
- appetitanregend
- schweißtreibend
- blutreinigend
- vermindert die Blutgerinnung
Anwendung
- Nervöse Leiden: Nervenschmerzen, nervlich bedingte Kopfschmerzen, Migräne, nervöse Schlaflosigkeit, nervöse Unruhe
- Stoffwechsel und Verdauung: Blasensteine, Ödeme, Verdauungsstörungen, Menstruationsbeschwerden, Venenerkrankungen, Durchblutungsstörungen
- Hautleiden: Ekzeme, Furunkel, schlecht heilende Wunden
Anwendungsarten
- als Tee: Ein gehäufter Teelöffel Kraut wird mit einem viertel Liter kochendem Wasser überbrüht und fünf Minuten ziehen gelassen. Ungesüßt ein bis zwei Tassen täglich davon trinken. Bei Einschlafschwierigkeiten trinkt man vor dem Schlafengehen eine Tasse Tee, die auch mit Honig gesüßt sein kann.
- als Medizinalwein: 40 g Waldmeisterkraut werden mit einem Liter Weißwein übergossen und drei Tage stehen gelassen. Anschließend abseihen. Hiervon wird ein kleines Glas nach den Mahlzeiten getrunken.
- als Duftkissen: Waldmeister kann, auch mit anderen duftenden Heilkräutern wie Lavendel, Salbei oder Steinklee, in ein kleines Kissen eingenäht und ins Bett gelegt werden. Der Duft beruhigt und erleichtert das Ein- und Durchschlafen.
- als Waldmeisterbowle im Mai: Eine Handvoll Waldmeister (nicht mehr als zwei bis drei Stängel), vor der Blütezeit gepflückt und etwas angewelkt, wird in einen Liter Weißwein eingelegt und drei Stunden ziehen gelassen. Zwei Esslöffel Zucker, in heißem Wasser aufgelöst und zum Schluss eine Flasche Sekt machen die Bowle servierfertig.
Gegenanzeigen
Schwangere und Stillende sollten vom Gebrauch des Waldmeisters absehen. Die jeweils empfohlene Tagesdosis darf nicht überschritten werden, da sonst Kopfschmerzen, Benommenheit oder Schwindel auftreten können. Nach sechs Wochen Anwendungsdauer sollte eine Pause eingelegt werden. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln sind keine bekannt.Alternativen zu Waldmeister
- Gegen Nervosität helfen auch Baldrian, Anis, Melisse, Hopfen, Johanniskraut oder Lavendel.
- Bei Schlaflosigkeit können Melisse, Baldrian, Kalmus, Kamille, Holunder, Hafer, Knoblauch, Hopfen, Brombeere, Johanniskraut oder Dill empfohlen werden.
- Migräne wird am besten mit Majoran, Wacholder, Baldrian, Schwarzer Johannisbeere, Lavendel oder Linde angegangen.
- Bei Kopfschmerzen wird die Anwendung von Johanniskraut, Rosmarin, Rettich, Weide, Mistel, Melisse, Wegwarte, Wacholder, Lavendel, Frauenmantel, Baldrian, Kamille oder Holunder angeraten.
- Als krampflösende Mittel gelten Fenchel, Thymian, Kamille, Lein, Schöllkraut, Melisse, Pfefferminze oder Salbei.
- Bei Durchblutungsstörungen sind Rosmarin, Zinnkraut, Ginkgo, Kiefer, Arnika, Rosskastanie oder Weißdorn die richtigen Heilpflanzen.
- Menstruationskrämpfe werden mit Johanniskraut, Thymian, Kamille, Wacholder, Mistel, Tausendgüldenkraut oder Wermut gemildert.
- Verdauungsfördernde Heilpflanzen sind Alant, Kalmus, Pfefferminze, Zwiebel, Apfel, Kamille, Rhabarber, Bitterklee, Kümmel, Schafgarbe, Eiche, Lein, Enzian, Meerrettich, Tausendgüldenkraut, Paprika, Fenchel oder Hafer.
- Ekzeme werden mit Birke, Klette, Odermennig, Brennnessel, Wegwarte, Brunnenkresse, Malve, Kamille, Zinnkraut oder Apfel behandelt.
- Ein Furunkel kann durch die Verwendung von Arnika, Ringelblume, Bärlapp, Brennnessel, Odermennig, Eibisch, Kamille oder Klette abheilen.
Kosten zu Waldmeister
100 g getrocknetes und geschnittenes Waldmeisterkraut sind im Handel für etwa 3,20 erhältlich. Bei Abnahme eines ganzen Kilos reduziert sich der Preis pro 100 g auf etwa 2,80 €.Daten/Fakten zu Waldmeister
Der Waldmeister mit dem botanischen Namen Asperula odorata stammt aus der Familie der Rötegewächse und wächst in nährstoffreichen Böden auf der ganzen Nordhalbkugel bevorzugt im schattigen Unterholz von Misch- und Laubwäldern. Der ausdauernde Wurzelstock treibt im zeitigen Frühjahr aus und bringt mehrere bis zu 25 cm hohe Pflanzen hervor. Am aufrechten, verzweigten Stängel wachsen 6-8 längliche Blätter in Quirlen um den Stängel. In der Blütezeit von April bis Mai entsteht ein doldenartiger Blütenstand mit kleinen weißen, sternförmigen Blüten, die in einer Trugdolde oben auf der Pflanze sitzen. Der typische Waldmeisterduft, der vom enthaltenen Kumarin herrührt, entsteht erst beim Trocknen der Pflanze.Sammelzeit
Die oberirdischen Teile des Waldmeisters werden am besten noch vor der Blüte, aber auch zu Beginn der Blütezeit gesammelt und zügig, damit die Heilwirkung erhalten bleibt, zum Trocknen an einem schattigen Platz aufgehängt. Er kann auch gleich in frischen Zustand verwendet werden.Inhaltsstoffe
Melitotosid (aus dem beim Trocknen das wohlriechende Kumarin freigesetzt wird), Asperulosid, Bitterstoffe, Gerbstoffe, Vitamin C.Links zu Waldmeister
Waldmeister in der Küche – Rezeptehttp://www.livingathome.de/kochen-feiern/kuechenwissen/2010-rtkl-waldmeister-kraut-mit-vielen-kraeften
http://www.chefkoch.de/rs/s0/frischer+waldmeister/Rezepte.html
http://www.kuechengoetter.de/rezepte/zutat/Kraeuter-Waldmeister/39692.html
Waldmeister selber sammeln
http://www.t-online.de/ratgeber/freizeit/umwelt-natur/id_47848878/waldmeister-pfluecken-der-richtige-zeitpunkt-ist-im-fruehling.html
http://www.gartenjournal.net/waldmeister-trocknen