Borretsch
Methode zu Borretsch
Der Borretsch, der im Volksmund unter anderem auch Gurkenkraut, Herzfreude, Wohlgemutkraut oder Blauhimmelstern genannt wird, stammt ursprünglich aus den arabischen Ländern und kam von dort im Altertum über Griechenland nach Mitteleuropa. Er gilt als effektives Stärkungsmittel für das Herz und als pflanzliches Antidepressivum, das auch beruhigend auf die Nerven wirkt. Gleichzeitig regt Borretsch den Stoffwechsel und die Verdauung an und wirkt Reiz lindernd bei Hautleiden und Erkältungskrankheiten. Plinius berichtete, dass die Römer Borretschblüten aßen, um Stimmung und Selbstvertrauen zu stärken.Wirkung
- schleimlösend
- schweißtreibend
- beruhigend, Reiz mildernd
- entgiftend
- entzündungshemmend
- kühlend
Anwendung
- Hautleiden: Ekzeme, schlecht heilende Wunden, Furunkel, Neurodermitis
- Stoffwechsel: Blutreinigung, Gicht, Rheuma, Bluthochdruck, Harnausscheidung
- Nerven: nervöse Herzleiden, Nervenberuhigung, Melancholie, Schlaflosigkeit
- Erkrankungen der Atemorgane: trockener Husten, Verschleimung
Anwendungsarten
- als Tee: Zwei Teelöffel klein geschnittener Borretsch wird mit einem viertel Liter kochendem Wasser übergossen und zehn Minuten ziehen gelassen; anschließend abseihen und täglich zwei bis drei Tassen davon trinken. Die Anwendung sollte drei Wochen Dauer nicht überschreiten.
- als Umschlag: Der Tee kann auch äußerlich bei Hautleiden für Waschungen, Bäder oder Umschläge verwendet werden.
Gegenanzeigen
Das Borretschkraut und das Borretschsamen-Öl sollten in der Schwangerschaft und Stillzeit gemieden werden, ebenso sollten Menschen mit Anfallsleiden von einem Gebrauch absehen. Borretsch sollte aufgrund der enthaltenen Pyrrolizidinalkaloiden nicht in größeren Mengen oder über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, da dies die Leber belasten könnte.Nach ein paar Wochen kann eine Pause eingelegt und die Zeit mit einem anderen Heilkraut mit ähnlicher Wirkung überbrückt werden, bis eine erneute Kur durchgeführt werden kann. Wechselwirkungen können beim Borretschsamen-Öl mit Mitteln zur Hemmung der Blutgerinnung auftreten. Bei Unsicherheiten medizinischen Rat einholen!
Alternativen zu Borretsch
- Nervöse Herzbeschwerden können auch mit Arnika, Weißdorn, Baldrian, Herzgespann, Lavendel oder Rosmarin behandelt werden.
- Gegen Nervosität kann auf Baldrian, Melisse, Hopfen, Johanniskraut oder Lavendel zurückgegriffen werden.
- Depressiven Stimmungen kann mit Baldrian, Benediktenkraut, Melisse oder Johanniskraut entgegengewirkt werden.
- Bei Schlaflosigkeit helfen auch Baldrian, Johanniskraut, Brombeere, Kalmus, Dill, Kamille, Hafer, Knoblauch, Holunder, Hopfen oder Melisse.
- Als Schleimlösende Heilpflanzen gelten Alant, Salbei, Brennnessel, Spitzwegerich, Enzian, Thymian, Fenchel, Wegwarte, Huflattich oder Löwenzahn.
- Zur Blutreinigung dienen uns Birke, Stiefmütterchen, Brennnessel, Wacholder, Brunnenkresse, Sellerie oder Löwenzahn.
- Bei zu hohem Blutdruck helfen Bärlauch, Mistel, Knoblauch oder Berberitze.
- Harntreibende Mittel sind auch Birke, Klette, Sellerie, Kerbel, Brunnenkresse, Lein, Dill, Löwenzahn, Berberitze, Gerste, Hauhechel oder Rosmarin.
- Ekzeme werden mit Apfel, Zinnkraut, Birke, Wegwarte, Brennnessel, Odermennig, Brunnenkresse, Klette, Malve oder Kamille behandelt.
- Für eine Abheilung von Furunkeln sorgen Ringelblume, Arnika, Odermennig, Bärlapp, Klette, Brennnessel, Kamille oder Eibisch.
- Stoffwechsel fördernde Wirkstoffe enthalten Wermut, Löwenzahn, Alant, Mistel, Apfel, Bitterklee, Quecke, Brunnenkresse, Stiefmütterchen, Enzian, Wacholder oder Kalmus.
Kosten zu Borretsch
100 Gramm geschnittenes und getrocknetes Borretschkraut sind im Handel für etwa 11,50 € zu haben, bei Abnahme von 250 Gramm reduziert sich der Preis pro 100 Gramm auf etwa 9,50 €.Daten/Fakten zu Borretsch
Der Borretsch mit dem lateinischen Namen Borago officinalis stammt aus der Familie der Raublattgewächse. Die 20 bis 50 cm hohe einjährige Pflanze mit ihrem wenig verzweigten Stängel ist borstig behaart. Die dicht stehenden runzligen Blätter haben eine elliptische bis lanzettliche Form. In der Blütezeit von Juni bis September stehen die blauen, seltener weißen Blüten mit ihren fünf Blütenblättern in lockeren Wickeln. Der Borretsch wächst vor allem kultiviert in Gärten, in wärmeren Gegenden ist er jedoch auch verwildert auf Feldern oder Schuttplätzen zu finden. Er ist ein klassisches Gewürzkraut zum Einlegen von Gurken, daher der Name Gurkenkraut, die Blüten werden gerne für Salate verwendet.Sammelzeit
Gesammelt werden die Blüten und das Kraut zwischen Mai und August.Inhaltsstoffe
Schleimstoffe, Alkaloide, Flavonoide, Gerbstoffe, Alantoin, Pyrrolizidinalkaloide, Kaliumsalze, Kieselsäure.Links zu Borretsch
Borretsch – Herkunft, Zubereitung, Anbauhttp://www.stilecht-kochen.de/lebensmittel-kuechenkraeuter-borretsch.html
Borretsch-Rezepte
http://www.kuechengoetter.de/rezepte/zutat/kraeuter-Borretsch/514.html
Borretsch im Garten anpflanzen
http://www.gartenratgeber.de/artikel/11531/borretsch-vielseitig-und-pflegeleicht/