Fenchel

Methode zu Fenchel

Der Fenchel bietet uns drei nutzbringende Pflanzenteile an: Seine samenähnlichen Früchte und die Wurzel werden in der Heilkunde eingesetzt, während die sich bei manchen Sorten entwickelnde Knolle als Gemüse in der Küche findet. Alle Teile dieses großen Doldenblütlers verströmen einen an Anis erinnernden typischen Duft. Fenchel wird heute in der Heilkunde vor allem zur Verdauungsförderung, bei Erkältungen und in der Frauenheilkunde eingesetzt. Außerdem wird er zur Herstellung von Bonbons, Seife, Likör und Zahnpasta verwendet.

Wirkung

  • antibakteriell
  • harntreibend
  • krampflösend
  • schleimlösend
  • tonisierend (ausgleichend)
  • entspannend

Anwendung

  • Verdauungsorgane: Appetitlosigkeit, Blähungen, Dreimonats-Koliken bei Neugeborenen, Magenschmerzen, Gallenkolik, Verdauungsschwäche
  • Atmungsorgane: Bronchitis, trockener Husten, Halsinfektionen, Asthma, Keuchhusten, Halsinfektionen, Erkältung, Kopfschmerzen
  • Frauenleiden: Milchfluss fördernd, Wechseljahresbeschwerden, Schlaflosigkeit, Menstruation fördernd.

Anwendungsarten

  • als Tee: ein Esslöffel frisch zerstoßener Fenchelsamen wird mit einem viertel Liter kochendem Wasser aufgegossen und auf dem heißen Herd fünf Minuten ziehen gelassen; anschließend mit Honig süßen.
  • als Fenchelöl: drei bis fünf Fenchelzweige gründlich waschen und trocknen; diese werden anschließend in eine luftdicht verschließbare Flasche gefüllt und mit einem Liter kalt gepresstem Olivenöl übergossen. Anschließend zwei Wochen an einem kühlen Ort stehen lassen und dann abseihen.
  • als Hustensirup: Etwa 30 Gramm frische Fenchelfrüchte werden zerstoßen und in einem halben Liter Wasser aufgekocht; kurz ziehen lassen, dann abseihen, anschließend auf etwa 50 Grad Celsius abkühlen lassen und mit einem Pfund Honig mischen. Bei Husten etwa drei bis viermal täglich einen Teelöffel voll einnehmen.
  • als Fenchelhonig: ein bis drei Tropfen Fenchelöl mit einem gut gefüllten Esslöffel Honig in einem Glasgefäß gut vermischen; teelöffelweise einnehmen.
  • als Dampfinhalation: zwei Teelöffel Fenchelsamen oder zwei Handvoll frische Fenchelblätter werden mit drei Liter kochendem Wasser übergossen. Die Dämpfe werden 10 bis 15 Minuten eingeatmet, ein Handtuch um Stirn und Schüssel herum sorgt für gezielte Inhalation. Es kann natürlich auch ein im Handel erhältlicher Inhalator verwendet werden.

Gegenanzeigen

Fenchelanwendungen sind im Allgemeinen gut verträglich. Bei der Einnahme des Tees gibt es keinerlei Bedenken. Schwangere sollten Fenchelzubereitungen mit Alkohol meiden. Wer empfindlich auf Sellerie reagiert, kann auch bei der Einnahme von Fenchel in seltenen Fällen eine allergische Reaktion der Haut oder der Atemwege spüren. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln sind keine bekannt.

Alternativen zu Fenchel

Kosten zu Fenchel

100 Gramm ganze Fenchelfrüchte (die Samen, nicht das Gemüse) kosten im Handel knapp 2.- €. Bei Abnahme eines ganzen Kilos reduziert sich der Preis pro 100 Gramm auf circa 1,75 €.

Daten/Fakten zu Fenchel

Beim Fenchel, der auch Brotsamen, Frauenfenchel oder Enis genannt wird, handelt es sich um eine seit Jahrtausenden bekannte Heilpflanze. Er fand nicht nur bereits in der altchinesischen Heilkunde Verwendung, sondern war auch im antiken Griechenland zur Förderung der Milchbildung bei stillenden Müttern bekannt. Karl der Große ließ ihn in den Klostergärten seines Reiches anbauen und die Angelsachsen verehrten den Fenchel als eines der neun Kräuter, die ihnen heilig waren. Der mediterrane Fenchel stammt aus der Familie der Doldenblütler Apiaceae und kam ursprünglich aus Südeuropa zu uns. Mittlerweile wächst er bei uns in vielen Gärten, oft auch wild. Die 80 bis 150 cm hohe, zweijährige Staude bringt aus ihrem Wurzelstock einen verzweigten und gerillten Stängel mit bläulicher Färbung hervor. Die Blätter sind wechselständig, sehr dünn und gefiedert.
In der Blütezeit zwischen Juli und August kommen in einer lockeren Dolde aus bis zu 25 Döldchen die winzigen Blüten hervor, die die medizinisch wichtigen Früchte darstellen. Aus den Blüten wachsen die Samen, die ab September geerntet werden können.
Hier sind die Fenchelsorten zu unterscheiden: die Heilpflanzen, die wegen ihrer Fruchtdolden mit den Samen angebaut werden und den Sorten, bei denen sich in Bodennähe eine Speiseknolle verdickt, die als Gemüse in der Küche Anwendung findet. Die eigentliche Heilpflanze entwickelt keine Gemüseknolle.

Sammelzeit

Gesammelt werden die Früchte (das sind die Dolden, nicht das Gemüse!) zwischen August bis September, die Wurzel im Oktober.

Inhaltsstoffe

Über 4 % ätherisches Öl mit den Hauptbestandteilen Anethol und Fenchon, Flavonoide, Proteine, fette Öle, Vitamin C, Zucker.

Links zu Fenchel

624 gesunde Fenchel-Rezepte
http://www.eatsmarter.de/rezepte/zutaten/fenchel-rezepte

Fenchel: Essen und Trinken
http://www.essen -und-trinken.de/ fenchel

Irrtümer rund ums Stillen
http://www.stillpraxis.de/urrtumer-rund-ums-stillen

Stillzeit
http://www.frauen-heilkraeuter.de/kraeuter-fuer-frauen/stillzeit/stillen-frauenkraeuter.php

Quellenangabe für Zitate

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