Thrombose

Wissen zu Thrombose (Blutgerinnsel)

Bei einer Thrombose handelt es sich um einen Gefäßverschluß durch Bildung eines Blutgerinnsels, das sich in einer Arterie oder einer Vene ausbilden kann. Verursacht werden Blutgerinnsel durch Veränderungen der Gefäßwände, eine Verlangsamung der Blutströmung sowie eine vermehrte Blutgerinnungsneigung.

Daraus ergeben sich zahlreiche Risikofaktoren:
  • vorausgegangene Verletzung oder Operation
  • Ruhigstellung wie Bettruhe, Gipsverband oder lange Flugreise
  • Austrocknung
  • Übergewicht
  • Herzschwäche
  • Blutgerinnungsstörungen (erbliche Veränderungen mit der Folge, dass ungenügend spezielle Stoffe für eine normale Blutgerinnung wie Protein C- Mangel, Protein S-Mangel, AT III-Mangel, APC-Resistenz vorhanden sind.

Weitere Risikofaktoren
Vor allem eine Kombination der letztgenannten Faktoren bringt ein deutlich erhöhtes Thromboserisiko mit sich.


Unterscheidung

Es werden arterielle von venösen Thrombosen unterschieden. Arterielle Thrombosen treten gehäuft in Herzkranzarterien, Hirnarterien und Beinarterien auf. Typische Krankheitsbilder mit dem Oberbegriff arterielle Verschlusskrankheit sind Herzinfarkt, Schlaganfall und Beinarterienverschlüsse.
An den Beinen wird ein oberflächliches Venensystem unterschieden, das als Blutgerinnsel im entzündeten Gefäß erkranken kann und ein tiefes Venensystem, das deutlich häufiger bei Thrombosebildung betroffen ist.

Diagnose zu Thrombose (Blutgerinnsel)

Eine tiefe Beinvenenthrombose läßt sich durch eine körperliche Untersuchung, mehrere Tests und durch folgende vorliegende Anzeichen feststellen:
  • bei Rückbeugung des Fußes Auftreten von Wadenschmerzen
  • bei Druck auf die Fußsohle Schmerz im Unterschenkel
  • Venenerweiterung an der Schienbeinvorderkante
  • Umfangsvermehrung oder Verhärtung einer Wade
Weitere Untersuchungen sind Dopplersonografie und Phlebografie. Ein laborchemisches Verfahren ist die Bestimmung der "D-Dimere", die bei aktivierter Gerinnung entstehen und die auch bei anderen chronischen, bösartigen Erkrankungen vorkommen. Wenn sie fehlen, kann das Vorliegen einer relevanten Thrombose ausgeschlossen werden.

Symptome

Ein Verdacht auf Thrombose besteht:
  • bei anhaltenden Wadenschmerzen, die beim Stehen oder Laufen verstärkt sind
  • einer Umfangsvermehrung des Beines
  • erweiterten Oberflächenvenen am Bein

Behandlung zu Thrombose (Blutgerinnsel)

Eine Thrombosetherapie wird an das Alter und das Ausmaß der Thrombose angepasst:
  • Wenn das Blutgerinnsel sehr weit vom Rumpf entfernt ist sowie bei ausgedehnten Beinarterienverschlüssen wird gegebenenfalls eine operative Thrombosentfernung durchgeführt.
  • Bei sehr frischen ausgedehnten Thrombosen kann auch eine medikamentöse Lyse (Auflösungsbehandlung) vorgenommen werden, sofern nicht die Gefahr von schweren Blutungen vorliegt. Zu den Kontraindikationen einer Lyse zählen vor allem vorangegangene (vor Tagen bis wenigen Wochen) Operationen, eine große Verletzung oder eine Spritze in die Muskulatur.
  • Bei verfestigtem Blutgerinnsel (also ohne erkennbare besondere Gefahr, dass ein Gerinnselteil sich losreißt und an anderer Stelle einen Gefässverschluss mit dem Krankheitsbild einer Embolie verursacht) wird der Betroffene meist mit einem angebrachtenn elastischen Druckverband rasch aus dem Bett mobilisiert. Die gerinnungshemmende Therapie wird in der Regel von Heparinspritzen auf eine Tabletteneinnahme umgestellt. Bei dem Tablettenwirkstoff handelt es sich meist um einen sogenannten Vitamin K-Antagonisten (zum Beispiel Marcumar), der die Blutgerinnungsfähigkeit einschränkt. Diese Medikamentenbehandlung muß dann je nach Ausdehnung meist drei bis sechs Monate durchgeführt werden. Bei wiederholten oder bis ins Becken reichenden Thrombosen kann die Behandlung auch lebenslang erforderlich sein.
  • Bei Vorliegen vererbter Gerinnungsstörungen als Mitursache für die Thrombose müssen gegebenenfalls noch spezielle Maßnahmen durchgeführt werden. Wenn bestimmte, für den Ablauf der Blutgerinnselauflösung notwendigen Stoffe fehlen, müssen diese vor Einleitung einer Heparintherapie dem Patienten zugeführt werden, damit die Therapie wirken kann.
Gefürchtete Komplikationen sind in erster Linie die Embolie. Hierbei handelt es sich um ein abgerissenes Blutgerinnsel, das ein anderes Gefäß verstopft. Die Embolie kann zum Schlaganfall führen und ist in Form einer Lungenembolie – bei entsprechender Größe des verstopften Gefäßes – lebensgefährlich.

Prognose

Wochen bis Monate nach der Thrombose kann sich ein postthrombotisches Syndrom (ein Folgezustand nach Thrombose, verursacht durch eine Zerstörung der Venenklappen) entwickeln. Zur Vermeidung und auch im Rahmen der Thrombosetherapie ist das langfristige Tragen von Kompressionsstrümpfen nach Maß unerläßlich, wobei ausschließlich Oberschenkelkompressionsstrümpfe in Frage kommen. Unterschenkelkompressionsstrümpfe verursachen eine erhebliche Einschnürung in der Kniekehle und sind somit eher ein Risikofaktor!

Selbsthilfe zu Thrombose (Blutgerinnsel)

Bei Thromboseverdacht sollte man sich unverzüglich in Behandlung begeben. Ist ein Bein betroffen, sollte nicht mehr aufgetreten werden, sondern ein liegender Transport veranlasst werden. Vorbeugend sollte man bei längerer (häuslicher) Bettruhe und vor einer längeren Flugreise mit seinem Hausarzt über eine Heparingabe sprechen.

Links zu Thrombose (Blutgerinnsel)

Thrombose-Initiative e. V.
Dr. med. Christian Moerchel, Vorsitzender
Presse- und Organisationsbüro
c/o Annette Locher PR
William-Elliot-Platz 3
63571 Gelnhausen
Tel: 06051 - 885 95 96
E-Mail: info@thrombose-initiative.de
Was ist eine Thrombose?

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Postfach 20 02 51
63077 Offenbach
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E-Mail: info@aerztezeitung.de
http://www.aerztezeitung.de/Thrombose

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