Lymphatische Filariose

Wissen zu Filariose, lymphatische

Die Filariosen sind Wurmerkrankungen, deren Verursacher Filarien (Fadenwürmer) sind. Es gibt verschiedene Fadenwurmarten, die verschiedene Krankheitsbilder verursachen. Die Larven der Wurmarten Wuchereria bancrofti, Brugia malay und Brugia timori dringen in die Lymphbahnen ein und lösen die lymphatische Filariose aus. In den Lymphgefäßen wachsen die Larven zu reifen Würmern heran. Die Würmer sind etwa sechs Jahre lang lebensfähig. Die weiblichen Würmer legen Eier, die sich wiederum zu Larven entwickeln.
Da die Würmer mit der Zeit die Lymphgefäße verstopfen und blockieren, kann die Lymphflüssigkeit nicht abfließen und staut sich. Es kommt in verschiedenen Körperbereichen wie Beinen, Armen, Brüsten oder auch Genitalien zu starken Schwellungen (Lymphödem). Umgangssprachlich wird auch von der Elefantenkrankheit oder Elefantiasis gesprochen, da Körperteile oft entstellend geschwollen sind.
Viele Betroffene infizieren sich bereits in der Kindheit. Gebiete, in denen die Krankheit verbreitet vorkommt, sind Südostasien, Indonesien sowie Mittel- und Südamerika, Afrika und Asien. Da die Erkrankung durch Mücken übertragen wird, sind Schutzmaßnahmen wie Mückennetze und der Hautschutz vor Stichen bedeutsam.

Ursachen

Die Larven der Fadenwürmer (Mikrofilarien), werden durch Mücken übertragen. Die Larven dringen über den Stichkanal durch die Haut in das Lymphsystem ein.

Diagnose zu Filariose, lymphatische

Zur Diagnose der lymphatischen Filariose ist die Krankengeschichte sowie der Nachweis der Larven notwendig. Dies geschieht durch eine Blutuntersuchung. Je nach Larventyp sind Blutabnahmen am Tage oder in der Nacht bedeutsam. Möglich ist auch ein Nachweis von Antikörpern.

Symptome

Im Frühstadium der Erkrankung können Hauterscheinungen an der Einstichstelle auffallen. Auch Hautentzündungen kommen vor. Es kann zu Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen, Fieber und Juckreiz kommen. Lymphgefäße und Lymphknoten entzünden sich (Lymphangitis, Lymphadenitis). Die entzündeten Lymphgefäße sind schmerzhaft und anhand der Rötung auch sichtbar. Knäuelbildungen in den Lymphbahnen sorgen für eine Verstopfung, sodass es immer wieder zu Schwellungen kommt. Bei chronischem Verlauf sind die Schwellungen dauerhaft und sehr ausgeprägt, sodass Bewegung möglicherweise nur eingeschränkt möglich ist.

Behandlung zu Filariose, lymphatische

Die Behandlung der lymphatischen Filariose erfolgt mit Medikamenten, die Wurminfektionen bekämpfen (Anthelminthikum). Diese werden meist mit einer Einmalgabe von "Ivermectin" verabreicht. Gegebenenfalls sind in Intervallen Wiederholungsverabreichungen nötig.

Prognose


Die Prognose der lymphatischen Filariose hängt von verschiedenen Faktoren ab:
  • Menge der aufgenommenen Krankheitserreger
  • Dauer der Erkrankung
  • Zustand der Lymphgefäße
Bei chronischer Erkrankung kann es zur Zerstörung von Lymphgefäßen kommen. Bei rechtzeitiger Behandlung sind die Heilungschancen gut.

Selbsthilfe zu Filariose, lymphatische

Der Mückenschutz hat in Regionen mit Infektionsgefahr sehr große Bedeutung.

Schutzmaßnahmen sind:
  • Moskitonetze
  • Insektenschutzmittel (Repellentien) für die Haut
  • hautbedeckende Kleidung
  • Raumschutz etwa mit Fensternetzen und Fenstergittern
Vor allem Kinder infizieren sich häufig, weshalb bei ihnen besonders auf Schutzmaßnahmen zu achten ist.

Daten/Fakten zu Filariose, lymphatische

Es kann von ungefähr 120 Millionen infizierten Menschen ausgegangen werden, etwa ein Drittel von ihnen ist erkrankt.

Links zu Filariose, lymphatische

Universität Tübingen
Modellierergruppe
Institut für Medizinische Biometrie
Westbahnhofstr. 55
72070 Tübingen
Lymphatische Filariose


Tropeninstitut Dr. Gontard
Karl-Heine-Str.10
04229 Leipzig
http://tropeninstitut.de/Filariose

Quellenangabe für Zitate

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