Ebola-Fieber und Marburg-Fieber

Wissen zu Ebola-Fieber und Marburg-Fieber

Die Erreger des Ebola- und Marburg- Fiebers sind Viren, die eine eigene "Familie" darstellen. Das Ebola- und das Marburgvirus haben die gleiche Struktur, unterscheiden sich aber genetisch. Das Reservoir (die Flora oder Fauna, die sie beherbergt) ist unbekannt; die Erkrankungen traten bislang nur als kurze örtlich begrenzte Ereignisse auf.
Beide vorgenannten Erreger verursachen nahezu identische Krankheitsbilder eines sogenannten "hämorrhagischen Fiebers". Es beginnt wie ein schwerer grippaler Infekt und geht dann mit Blutgerinnungsstörungen in ein lebensbedrohliches Krankheitsbild über.

Diagnose zu Ebola-Fieber und Marburg-Fieber

Die Diagnose erfolgt durch Virusisolierungen, die nur in Labors der höchsten Sicherheitsstufe durchgeführt werden dürfen. Sichtbar gemacht werden können die Viren elektronenoptisch aus Blut oder fluoreszenzserologisch aus Gewebeproben. Sie können in Meerschweinchen oder Zellkulturen angezüchtet werden. Auch immunologische Verfahren aus Blutserum sind zum Nachweis geeignet.

Symptome

Zu Beginn des von beiden Viren verursachten hämorrhagischen Fiebers stehen vieldeutige Symptome wie:

Im weiteren Verlauf folgen die Beteiligungen zahlreicher Organe:
  • Leber
  • Nieren
  • zentrales Nervensystem
Bei voller Ausprägung der Krankheit entstehen schwere Schäden in vielen wichtigen Organen mit Einschränkung der Organfunktion, hinzu kommt eine Blutgerinnungsstörung. Dies ist eine typische Komplikation einer schweren Infektion mit Beteiligung des gesamten Körpers (sogenannte Verbrauchskoagulopathie). Sie kann durch Einblutungen in alle Organe und Gewebe zu einem Versagen unentbehrlicher Organfunktionen führen, was meist tödlich verläuft. In nach dem Tode untersuchten Organen ließen sich überall Einblutungen und Ablagerungen von Substanzen nachweisen, die für die Blutgerinnung wichtig sind.

Behandlung zu Ebola-Fieber und Marburg-Fieber

Für das durch die genannten Erreger ausgelöste hämorrhagische Fieber gibt es keine spezifische Therapie. Die Betroffenen müssen schon bei Krankheitsverdacht in spezielle Quarantäneabteilungen aufgenommen werden, wo eine Pflege mit Schutzanzügen und im Unterdruckzelt möglich ist. Die Therapie besteht in maximaler Intensivmedizin mit Unterstützung aller beteiligten Organsysteme und vor allem einem bestmöglichem Ausgleich der schweren Blutgerinnungsstörung.

Prognose

Die Prognose ist abhängig von der Krankheitsintensität und der zur Verfügung stehenden Intensivmedizin, jedoch überlebt trotz maximaler Versorgung kaum die Hälfte der Erkrankten.

Daten/Fakten zu Ebola-Fieber und Marburg-Fieber

Ausbrüche des Marburg-Virus

Das Marburgvirus wurde erstmals 1967 isoliert, als zeitgleich unter Laborpersonal in Marburg, Frankfurt und Belgrad Ausbrüche auftraten. Die Erkrankten hatten Organe von Meerkatzen aus Uganda verarbeitet.Es wird davon ausgegangen, dass diese Meerkatzen auch nur versehentlich infiziert worden waren und somit nicht das natürliche Erregerreservoir darstellen. Damals waren 31 Menschen betroffen, von denen sechs starben.
Danach gab es nur noch zwei weitere Ausbrüche, die beide in Afrika stattfanden: 1975 gab es drei Erkrankte und 1980 zwei; auch für diese beiden Ausbrüche ließ sich die ursprüngliche Ansteckungsquelle nicht finden.

Ausbrüche des Ebola-Virus

Das Ebolavirus verursachte, soweit das bekannt ist, zwei Epidemien in Zaire (und wurde nach einem dortigen Fluss benannt) und dem Sudan mit insgesamt knapp 600 Betroffenen, von denen 50 bis 90 Prozent starben. Diese hohe Sterblichkeit wird aber zum größten Teil auf mangelnde ärztliche und pflegerische Versorgung zurückgeführt. Das Ebolavirus scheint kein extrem hohes krankmachendes Potenzial zu haben, da viele Infizierte kaum als Erkrankte in Erscheinung treten.

Links zu Ebola-Fieber und Marburg-Fieber

Bei Interesse oder Wunsch nach weiteren Informationen über Tropenkrankheiten kann die Webseite des Robert-Koch-Institutes (RKI) helfen. Dort gibt es Informationen zu den einzelnen Krankheiten und deren Verbreitung nach aktuellem Stand. Als pdf-Datei gibt es auf der RKI-Seite auch einen Steckbrief über seltene nach Deutschland importierte Infektionskrankheiten.

Robert Koch-Institut
Nordufer 20
13353 Berlin
Tel: 030 - 187 540
Fax: 030 - 187 542 328
http://www.rki.de

Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit (DTG) e. V.
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Fax: 089 - 336 038
E-Mail: dtg@lrz.uni-muenchen.de
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Auswärtiges Amt
Länder- und Reiseinformationen
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11013 Berlin
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Fax: 030 - 500 034 02
http://www.auswaertiges-amt.de

Weltgesundheitsorganisation (WHO)
http://www.who.int

http://www.fit-for-travel.de

http://www.crm.de

http://www.reisemed.at

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