Parodontitis

Wissen zu Parodontitis

Abbau des Kieferknochens

Eine Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparates) gehört zu den häufigsten Erkrankungen und wird durch eine Entzündungsreaktion des Körpers verursacht.
Sie beginnt mit einer Zahnfleischentzündung (Gingivitis), die sich durch geschwollenes Zahnfleisch, verfärbten bakteriellen Zahnbelag oder eine erhöhte Neigung zu Zahnfleischbluten äußert. Auch Mundgeruch, länger werdende Zähne oder eine Lockerung der Zähne sowie gelegentliche Schmerzen können auf einen bakteriellen Infekt hinweisen.
Daraus kann sich eine chronische Entzündung entwickeln, durch die der Kieferknochen zerstört wird. Unbehandelt führt die Parodontitis zu Zahnverlust und das sehr viel häufiger, als es bei Karies der Fall ist. Zudem birgt sie weitere gesundheitliche Risiken. Eine unbehandelte Parodontitis kann zu Kreislauferkrankungen, Diabetes, Atemwegserkrankungen sowie Fehlgeburten führen. Häufig wird die Erkrankung erst im Alter von 40 oder 50 Jahren entdeckt, obwohl die ersten Anzeichen schon sehr viel früher erkannt werden können.

Diagnose zu Parodontitis

Beurteilung des Zerstörungsgrades

Wichtige Hinweise sind Zahnfleischbluten und entzündetes Zahnfleisch (Gingivitis). Dazu werden der Zustand von Zahnfleisch und Zähne beurteilt und die Tiefe der Zahnfleischtaschen bestimmt. Die Zahnfestigkeit wird durch Bewegung der Zähne in verschiedene Richtungen geprüft (Desmodontometrie).
Ist die Parodontitis bereits in einem fortgeschrittenen Stadium, wird der Zerstörungsgrad des gesamten Zahnhalteapparates bestimmt. Knochenabbauprozesse oder andere Defekte lassen sich durch bildgebende Verfahren, zum Beispiel durch eine Röntgenuntersuchung, erkennen. Auch ein Abstrich kann notwendig werden, um die Zusammensetzung der beteiligten Bakterien zu diagnostizieren.

Behandlung zu Parodontitis

Bekämpfung der Ursache

Grundlage der Parodontitisbehandlung ist die Beseitigung der bakteriellen Plaque als Ursache der Erkrankung. Durch eine professionelle Zahnreinigung werden die Zähne von Belägen befreit und die Zahnoberfläche poliert und fluoridiert. Daran knüpft eine Behandlung der Zahnfleischtaschen und Wurzeloberflächen an. Dabei werden die harten Auflagerungen und bakteriellen Beläge entfernt, um die Bakterienmenge zu verringern. Je nach Ausgangszustand können dafür mehrere Termine notwendig sein.
Die richtige Zahnputztechnik und Handhabung der Reinigungsinstrumente ist wichtig, damit sich Plaque nicht mehr so schnell bilden kann. Um besonders aggressive Bakterien zu bekämpfen, werden Antibiotika eingesetzt. Ein langfristiger Erfolg ist dabei von der Mitarbeit des Betroffenen und dessen Mundhygiene abhängig. Regelmäßige Nachsorgetermine sind zur Erfolgskontrolle besonders wichtig.

Chirurgische Eingriffe

Um besonders hartnäckige Zahnsteinreste und Bakterien an schwer zugänglichen Stellen im Mund beseitigen zu können, kann ein chirurgischer Eingriff notwendig werden. Um Wurzelgabelungen (Furkationen) oder Zahnfleischtaschen bearbeiten zu können, wird eine örtliche Betäubung vorgenommen. Bei stärkerem Knochenabbau müssen regenerative Verfahren zur Wiederherstellung eingesetzt werden.

Selbsthilfe zu Parodontitis

Vorbeugung

Die regelmäßige und gründliche Zahnpflege sollte durch Reinigung aller Zahnzwischenräume mit Zahnseide und Zwischenraumzahnbürsten ergänzt werden. So wird die Bildung schädlicher bakterieller Zahnbeläge eingedämmt. Mindestens zweimal täglich sollte eine solch gründliche Reinigung erfolgen und eventuell durch antibakterielle Mundspüllösungen ergänzt werden. Der Verzicht auf Zigaretten, Süßigkeiten, süße Säfte und Alkohol sowie andere säurehaltigen Speisen kommt dem Zahnerhalt ebenfalls entgegen.

Links zu Parodontitis

Parodontosehilfe – Aufklärung
http://www.parodontosehilfe.de/

Krankes Fleisch im Mund – Stern
http://www.stern.de/zaehne/erkrankungen/parodontose-krankes-fleisch-im-mund-607067.html

GFMK GmbH & Co. KG
http://www.ratgeber-parodontose.com/

Parodontose-Wissen.de – ein Dr. Heuermann Projekt
http://www.parodontose-wissen.de/

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