Mundgeruch

Wissen zu Mundgeruch

Ein unangenehm riechender Atem gehört zu den Tabuthemen. Ausgeatmete Luft ist in der Regel geruchlos. Mundgeruch kann kurzzeitig auftreten, wenn stark gewürzte Speisen, Knoblauch oder Zwiebeln verzehrt wurden. Besteht der Mundgeruch dauerhaft, kann dies ein Zeichen mangelhafter Mundhygiene sein oder die Folge anderer Erkrankungen. Die Bezeichnung Mundgeruch ist ein Überbegriff für verschiedene Varianten unangenehmen Atems.

Grundsätzlich werden zwei Formen unterschieden:
  • Foetor ex ore: Diese Form des Mundgeruchs hat ihren Ursprung im Rachen-, Mund- und Nasenraum. Auslöser können beispielsweise Erkrankungen in der Mundhöhle sein.
  • Halitosis: Bei dieser Form des Mundgeruchs wird die Atemluft auch durch die Nase ausgestoßen.

Ursachen

In fast allen Fällen von Mundgeruch handelt es sich um Foetor ex ore. Meist ist ein bakterienbedingter Fäulnisprozess die Ursache für den Mundgeruch im Nasen-, Mund- und Rachenraum. Bakterien produzieren Stoffwechselprodukte, deren schwefelhaltige Bestandteile die Urheber der unangenehm riechenden Atemluft sind.
Ursachen für Foetor ex ore sind:
  • eine mangelhafte Zahn- und Mundhygiene, die dazu führt, dass Zahnzwischenräume nicht regelmäßig gesäubert werden und sogenannte Zahnfleischtaschen einen geeigneten Platz für das Bilden von Mikroorganismen bereit stellen.
  • Krankheiten der Zähne und des Zahnhalteapparats führen oft zu einem unangenehmen Geruch und insbesondere die Zahnfleischentzündung, auch Gingivitis genannt, kann für Mundgeruch verantwortlich sein.
  • Nahrungsreste und Beläge auf der Zunge sind ideale Bakterienherde, denn insbesondere im schlecht erreichbaren hinteren Bereich der Zunge können sich schnell bakterielle Beläge ansiedeln.
  • Tumore im Nasen, Mund- oder Rachenbereich können Urheber für Mundgeruch sein, wenn sich Tumorzellen ablösen.
  • Ein verminderter Speichellfluss, auch Xerostomie genannt, unterstützt die Bildung von Mundgeruch. Bakterielle Ablagerungen finden durch trockene Schleimhäute einen idealen Nistplatz.
  • Bakterielle Entzündung des Rachen-, Nasen- und Halsraums wie es beispielsweise bei einer Mandelentzündung (Tonsilitis), einem Schnupfen (Rhinitis) oder einer Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) der Fall ist, führen während der Erkrankung zu Mundgeruch.

Diagnose zu Mundgeruch

Liegt nicht zweifelsfrei ein plausibler Grund für den Mundgeruch vor, wie der Verzehr von Zwiebeln oder Knoblauch, sollte der Betroffene einen Behandler konsultieren. In einigen Fällen sind unterschiedliche Untersuchungen notwendig.

Dazu gehören beispielsweise:
  • eine zahnmedizinische Untersuchung, bei der Kronen, Füllungen und auch die Gesundheit des Zahnfleisches untersucht wird.
  • Eine Untersuchung beim Hals-Nasen-Ohrenarzt bringt Aufschluss über mögliche Erkrankungen von Nasennebenhöhlen, dem Rachen und dem Hals.
  • Abschließend kann eine internistische Untersuchung abklären, ob eine Magen-Darm-Erkrankung die Ursache für Mundgeruch ist und auch ein Arztbesuch beim Spezialisten für Lungenheilkunde kann Aufschluss über eine Erkrankung der Lunge und der Atemwege geben.

Symptome

Mundgeruch äußert sich in einem schlecht riechenden Atem, der meist von Mitmenschen zuerst wahrgenommen wird. Werden Bakterien im Mund- und Rachenraum nicht durch eine wirkungsvolle Mundhygiene beseitigt, entstehen Zersetzungsprodukte, die aufgrund der Fettsäuren und Schwefelverbindungen zu einem übelriechenden Geruch führen.
Gelegentlich gibt der individuelle Geruch Aufschluss über eine mögliche Krankheit. Signifikant für eine Magenerkrankung ist ein säuerlicher Geruch, während ein Azetongeruch die Folge von strengen Diäten oder einer falsch eingestellten Diabetes ist.

Behandlung zu Mundgeruch

Mundgeruch lässt sich in der Regel erfolgreich therapieren.

Zu den erforderlichen Maßnahmen gehören im Vorfeld:
  • ein Besuch beim Zahnarzt, der Zahnfüllungen und Kronen überprüfen muss und andere mögliche Ursachen diagnostiziert.
  • Liegt die Ursache für den Mundgeruch nicht in der Mundhöhle, muss ein anderer Facharzt konsultiert werden, um den Auslöser zu lokalisieren.
Meist basiert Mundgeruch auf einer bakteriellen Entzündung in der Mundhöhle. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen und umfassende Zahnsanierungen bilden die Grundlage für eine erfolgreiche Therapie gegen Mundgeruch. Im Einzelfall sind auch Krankheiten des Zahnhalteapparats der Auslöser für übel riechenden Atem, die mittels einer Parodontopathie-Behandlung behandelt werden können.
Liegt die Ursache des Mundgeruchs nicht in der Mundhöhle, ist meist eine andere Erkrankung der Auslöser. Eine eitrige Bronchitis, die unter anderem den übel riechenden Atem verursacht, heilt nach einer medikamentösen Behandlung meist problemlos ab und der Mundgeruch verschwindet. Wird die auslösende Krankheit diagnostiziert und erfolgreich behandelt, wird auch der Mundgeruch beseitigt.

Prognose

Die Grunderkrankung ist ausschlaggebend für eine erfolgreiche Behandlung beim Mundgeruch. Kann die jeweilige Krankheit behandelt werden, verschwindet auch der lästige Mundgeruch. Eine umfassende und regelmäßige Mundhygiene ist immer Ausgangspunkt einem üblen Atem vorzubeugen.

Selbsthilfe zu Mundgeruch

Eine umfassende Mundhygiene verhindert in den meisten Fällen den Mundgeruch. Eine regelmäßige Zahnpflege, die auch die Zahnzwischenräume berücksichtigt, die mit Zahnseide gereinigt werden können, sollte selbstverständlich sein. Daneben bieten Zahnärzte auch eine professionelle Zahnreinigung an, die mehrfach im Jahr durchgeführt werden kann. Unterstützend wirken bei der täglichen Zahn- und Mundhygiene auch antibakteriell wirkende Mundspülungen. Nicht zu vergessen ist die Reinigung der Zunge, die einen idealen Nährboden für Bakterien bietet.
Liegt die Ursache für den Mundgeruch in einer anderen Erkrankung, kann nur der Facharzt im Einzelfall entscheiden, wie die jeweilige Krankheit therapiert wird. Nach einer erfolgreich verlaufenden Heilung verschwindet auch der Mundgeruch.

Links zu Mundgeruch

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