Keuchhusten bei Baby und Kind

Wissen zu Keuchhusten bei Baby und Kind

Keuchhusten (Pertussis) ist eine Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Bordetella pertussis verursacht wird und zu Atembeschwerden führt. Bei Kleinkindern unter sechs Monaten kann es zu lebensbedrohlichen Atemstillständen kommen. In einem Prozent der Fälle verläuft Keuchhusten tödlich. Kinder werden mittlerweile alle geimpft; da der Impfschutz jedoch nach vielen Jahren nachlässt, erkranken zunehmend Erwachsene an Keuchhusten.
In vielen Bundesländern, zum Beispiel Sachsen, gibt es eine ausdrückliche Impfempfehlung auch für Erwachsene. Keuchhusten wird per Tröpfcheninfektion (Husten, Niesen, Sprechen) übertragen, die Inkubationszeit (Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit) beträgt fünf bis vierzehn Tage. In der Regel sind Kinder mit Keuchhusten von Beginn der Krankheit bis zu drei Wochen danach ansteckend.
Eine einmal durchgemachte Infektion hinterlässt keine lebenslange Immunität. Nach etwa drei Jahren ist eine erneute Infektion möglich. Es kommen auch Infektionen mit anderen Erregern wie zum Beispiel Bordetalla parapertussis vor, die zur Keuchhusten-Symptomatik führen. Die Erkrankung verläuft dann jedoch typischerweise wesentlich milder.

Diagnose zu Keuchhusten bei Baby und Kind

Keuchhusten ist meist an den charakteristischen Hustenanfällen und dem keuchenden Geräusch, dass beim Einatmen entsteht, zu erkennen. Bei Kindern lässt sich der Erreger in einem Nasenabstrich nachweisen. Im weiteren Verlauf der Krankheit finden sich spezifische Antikörper (Abwehrstoffe) im Blut.

Symptome

Keuchhusten lässt sich in drei Stadien einteilen:
  • Die erste Krankheitsphase dauert in etwa ein bis zwei Wochen und beginnt mit grippeähnlicher Symptomatik (leichter Husten, Schnupfen, mäßig hohes Fieber).
  • Das zweite Stadium zeigt sich mit den für Keuchhusten typischen Symptomen und hält bis zu sechs Wochen an. Es entwickelt sich starker, anfallsweise auftretender krampfartiger Husten mit Schleimbildung, der von keuchendem Einatmen begleitet wird. Dadurch würgen und erbrechen einige Kinder. Die Hustenanfälle treten vor allem nachts auf, können aber auch durch bestimmte Auslöser wie körperliche Anstrengung oder psychische Belastung hervorgerufen werden. Fieber tritt in der Regel nicht auf, es kann aber bei Kindern unter einem Jahr zusätzlich zur Mittelohrentzündung oder auch zu einer Lungenentzündung kommen.
  • Das letzte Stadium, in dem die Hustenanfälle allmählich in Intensität und Häufigkeit abnehmen, kann unbehandelt bis zu sechs Wochen andauern.


Behandlung zu Keuchhusten bei Baby und Kind

Keuchhusten wird mit Antibiotika behandelt. Bei frühzeitigem Therapiebeginn und Einnahme über mindestens 14 Tage kann der Krankheitsverlauf günstig beeinflusst werden. Oft werden sie jedoch zu spät gegeben und die Krankheitsdauer kann nicht mehr verkürzt werden. Allerdings kann durch eine Antibiotikagabe verhindert werden, dass sich andere Menschen anstecken. Meist können Kinder zu Hause behandelt werden – in ruhiger Umgebung. Es muss aber darauf geachtet werden, dass sie nicht mit anderen Kindern oder älteren Menschen in Kontakt kommen, denn sie sind besonders anfällig für Keuchhusteninfektionen.
Bei schweren Hustenanfällen mit vermehrter Schleimbildung muss unbedingt ein Arzt gerufen werden, damit es nicht zu Atemstillständen kommt. Schleim kann aus Nase und Rachen abgesaugt werden. In schweren Krankheitsfällen ist eine Behandlung im Krankenhaus angezeigt.

Prognose

Meist heilt Keuchhusten folgenlos nach vielen Wochen aus. Die häufigsten Begleitkomplikationen sind Mittelohr- und Lungenentzündung.

Weitere Komplikationen bei kleinen Kindern sind:
  • Flüssigkeitsverlust bei häufigem Erbrechen
  • Leisten- und Nabelbruch sowie Augenblutungen bei häufigen starken Hustenanfällen
  • Ernährungsprobleme, was über viele Wochen zu Wachstumsstörungen führen kann
  • In sehr seltenen Fällen treten Krampfanfälle auf

Selbsthilfe zu Keuchhusten bei Baby und Kind

Die beste Prophylaxe besteht in einer Schutzimpfung, die in den ersten Lebensmonaten durchgeführt wird. Vier Impfungen sind für eine Grundimmunisierung nötig. Der Impfschutz hält circa zehn Jahre. Dennoch wird eine Auffrischimpfung durch die STIKO (Ständige Impfkommission) bereits im sechsten Lebensjahr und ein zweites Mal zwischen dem zehnten und siebzehnten Lebensjahr empfohlen.
Alle Kinder, die mit Erkrankten in Kontakt gekommen sind, sollten vorbeugend Antibiotika erhalten, sofern sie nicht geimpft sind; so kann ein Ausbruch der Krankheit verhindert beziehungsweise ein milder Verlauf begünstigt werden.

Links zu Keuchhusten bei Baby und Kind

Informationen des Robert-Koch-Instituts und Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission:
http://www.rki.de/cln_116/nn_197444/DE/Content/InfAZ/P/Pertussis/Pertussis.html?__nnn=

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