Fokaltherapie
Methode zu Fokaltherapie
Die Fokaltherapie stammt von der Psychoanalyse ab und wurde als Kurzzeittherapieform von Michael Balint entwickelt. Sie basiert damit auf der psychoanalytischen Theorie über unbewusste seelische Vorgänge nach ihrem Begründer Sigmund Freud. Die therapeutische Psychoanalyse ist allerdings häufig ein jahrelanger Prozess. Im Laufe der Zeit haben sich effektive und praktische Anwendungen entwickelt, die Betroffenen in Wochen beziehungsweise Monaten weiterhelfen. Eine davon ist die Fokaltherapie (Fokus = Brennpunkt).Für wen eignet sich die Fokaltherapie?
- Für Menschen jeden Alters, denen die Konflikte ihrer jeweiligen Lebenssituation als unlösbar erscheinen
- Für Menschen, die sich ängstlich oder depressiv fühlen
- Für Menschen, die sich nicht entscheiden können und in unguten Lebenssituationen "festkleben"
- Bei Suchtproblematiken.
- Neurotische Störung und Persönlichkeitsstörung
- Bei psychosomatischen Störungen.
Wissenswert
Bei dieser Therapieform kann die zu behandelnde Person dem Therapeuten unmittelbar gegenübersitzen, was bei der Psychoanalyse nicht der Fall ist. Der Therapeut versucht über gezielte Fragestellungen, den inneren Kernkonflikt aufzuspüren. Bei der Fokaltherapie ist häufig nur eine begrenzte Gesprächszahl (25 Stunden) nötig. Die Fokaltherapie kann in Einzelarbeit, aber auch in Paar- und Gruppenarbeit stattfinden.Wie laufen die therapeutischen Sitzungen ab?
- Gemeinsames Herausfinden wahrer Wünsche und Anliegen innerhalb der eigenen Lebenssituation
- Entdecken und Bearbeiten von Bedenken und Ängsten
- Neue Lösungswege entdecken
- Verständnis für die eigene Lage entwickeln, indem der Kontext der Lebensgeschichte erkannt wird
- Auswege und Möglichkeiten herausfinden.
Das Ziel während der ersten Sitzungen ist es in der Regel, den "Fokalsatz" zu erarbeiten, der in etwa so aufgebaut sein wird:
"Ich . . . . . . . , weil . . . . . . . . . . . "
Dieser Satz stellt eine Art Hypothese dar und soll dem Betroffenen die Sinnhaftigkeit seiner Probleme vor Augen führen. Dies geschieht meist in zwei Schritten. Zuerst wird das aktuelle Hauptproblem beschrieben. In einem zweiten Schritt werden unbewusste Hintergründe erkundet. Er wird aufgefordert, seine Gefühle und Gedanken zu diesem Kernkonflikt direkt und unzensiert auszusprechen.
Was ist im Anschluss an eine Sitzung zu beachten?
Der therapeutische Prozess kann Einfluss haben auf
- Die bestehenden Symptome der Person
- Auf ihre Beziehungen und ihr Verhalten
- Auf die Motivation des Betroffenen.
Alternativen zu Fokaltherapie
Psychodynamische Alternativmethoden
- Psychodynamische Kurzzeit-Psychotherapie
- Psychodynamisch-Imaginative Trauma-Therapie (L. Reddemann)
- Intensive Psychodynamische Kurzzeit-Therapie nach Habib Davanloo
- Mehrdimensionale Psychodynamische Traumatherapie.