WPW-Syndrom (Wolff-Parkinson-White-Syndrom)

Wissen zu WPW-Syndrom (Wolff-Parkinson-White-Syndrom)

Das Wolff-Parkinson-White-Syndrom ist eine angeborene Herzrhythmusstörung. Die Erregungsausbreitung des gesunden Herzens erfolgt von den Herzvorhöfen über den Atrioventrikularknoten (AV-Knoten) auf die Herzkammern. Beim WPW-Syndrom sind im Bereich des AV-Knotens weitere Reizleitungsbahnen angelegt, die die Herzkammern vorzeitig erregen. So kann es immer wieder zu einem zu schnell schlagenden Herzen (Tachykardie) und Herzrasen kommen.
Vom WPW-Syndrom sind mehr Männer als Frauen betroffen. Symptome entstehen meist erst im Alter zwischen 20 und 30 Jahren. Doch ist in jedem Alter eine Symptomatik möglich. Sind bereits Kinder symptomatisch, liegt häufig ein angeborener Herzfehler vor.

Ursachen

Während der Entwicklung im Mutterleib entstehen zusätzliche Reizleitungsbahnen zwischen Herzvorhöfen und Herzkammern. Diese Leitungsbahnen leiten Erregungen der Vorhöfe auf die Kammern weiter. Normalerweise macht dies der AV-Knoten. Je nach Lage der zusätzlichen Reizleitungsbahnen lassen sich vier Typen des WPW-Syndroms unterscheiden.

Diagnose zu WPW-Syndrom (Wolff-Parkinson-White-Syndrom)

Die Beschwerden deuten oft schon auf das WPW-Syndrom hin. Herzrhythmusstörungen können aufgrund charakteristischer Veränderungen mit einem Elektrokardiogramm (EKG) nachgewiesen werden. Zur genaueren Bestimmung der Störungsart ist eine elektrophysiologische Untersuchung notwendig. Mit einem Herzkatheter lässt sich ein EKG direkt am Herzmuskel ableiten.

Symptome

Die Betroffenen leiden unter plötzlich einsetzendem Herzrasen mit einem Pulsschlag von 180 oder mehr pro Minute. Das Herzrasen kann nur Minuten, aber auch Stunden anhalten.
Dabei können Beschwerden entstehen wie:
Sehr selten kommt es zu gefährlichen Herzrhythmusstörungen wie Kammerflimmern. Manchmal können Betroffene selbst durch bestimmte Manöver, wie Pressen oder Luftanhalten, Trinken von kaltem Wasser oder Gesicht in kaltes Wasser tauchen das Herzrasen beenden.

Behandlung zu WPW-Syndrom (Wolff-Parkinson-White-Syndrom)

Die Herzrhythmusstörungen halten häufig nur kurz an und können vom Betroffenen oft durch sogenannte Vagusreize selbst unterbrochen werden. Der Nervus vagus ist ein parasympathischer Hirnnerv, der den Herzschlag verlangsamt. Reizen lässt sich der Nerv durch Druck auf die Halsschlagader, eine starke Bauchpresse oder kaltes Wasser im Gesicht wie auch das Trinken von kaltem Wasser. Möglich ist auch, die Luft beim Hochstand der Beine anzuhalten, auch bekannt als "Kerze". Daneben können Medikamente, die über die Vene gespritzt werden, die Herzrhythmusstörung unterbrechen.
Bei hohem Leidensdruck oder der Entstehung gefährlicher schneller Herzrhythmen können die ursächlichen Reizleitungsbahnen mithilfe des Herzkatheters beseitigt werden (Katheterablation).

Prognose

Die meisten Menschen mit WPW-Syndrom haben keine Beschwerden und wissen nichts von dieser Veränderung. Nur bei bei etwa zehn Prozent der Betroffenen entstehen gefährliche Herzrhythmusstörungen, die mit einer Katheterablation behandelt werden. Die Erfolgsraten dieser Behandlung betragen über 90 Prozent.

Selbsthilfe zu WPW-Syndrom (Wolff-Parkinson-White-Syndrom)

Verursacht das WPW-Syndrom unangenehme Beschwerden, sollten Betroffene die Vagusreizung erlernen. Der Nervus vagus ist ein parasympathischer Hirnnerv, der den Herzschlag verlangsamt. Reizen lässt sich der Nerv durch:

  • Druck auf die Halsschlagader
  • eine starke Bauchpresse
  • kaltes Wasser im Gesicht
  • Trinken von kaltem Wasser
  • Luftanhalten beim Hochstand der Beine ("Kerze")

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WPW-Syndrom

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