Quadrizeps-Sehnen-Ruptur

Wissen zu Quadrizeps-Sehnen-Ruptur (Sehenriss des Oberschenkelstreckers)

Bei einer Quadrizeps-Sehnen-Ruptur ist die Verbindung zwischen Kniescheibe und Oberschenkelmuskel gerissen. Der Quadrizeps ist ein vierköpfiger Muskel und wichtigster Kraftüberträger beim Strecken des Kniegelenks. Seine Enden münden in einer Sehne, die sich entlang der Patella (Kniescheibe) bis zum Unterschenkel erstreckt. Er wird also sowohl zum Gehen, Aufstehen und Treppensteigen als auch bei Sprüngen benötigt. Bei einer Quadrizeps-Sehnen-Ruptur reißt die Sehne meist unmittelbar wenige Zentimeter oberhalb oder gar direkt am Ansatz der Patella.    

Ursachen

Einer Quadrizeps-Sehnen-Ruptur geht fast immer eine degenerative Veränderung (Abnutzung) der Sehne voraus, so dass schon eine einfache Fehlbelastung den Sehenriss auslösen kann.

Ursachen für Vorschädigungen und Degenerationen können sein:
  • Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus oder Gicht
  • akute Infektionen
  • chronische Entzündungen wie Osteitis (Entzündung von Knochengewebe) oder Osteomyelitis (Knochenmarkentzündung)
  • Durchblutungsstörungen
  • Übergewicht
  • Dauerhafte Kortison-Therapie

Diagnose zu Quadrizeps-Sehnen-Ruptur (Sehenriss des Oberschenkelstreckers)

Im Moment des Reißens ist ein plötzlicher, einschießender Schmerz zu spüren. Das gebeugte Bein kann danach nicht mehr stabilisiert oder gegen einen Widerstand gestreckt werden. Zudem verrutscht die Patella in Richtung Unterschenkel, was auf einem Röntgenbild eindeutig erkennbar ist.
Ein weiteres Indiz für eine Quadrizeps-Sehnen-Ruptur ist eine fühlbare Delle oberhalb des Knies, bevor eine Schwellung eintritt oder diese abgeklungen ist. Die bildgebenden Verfahren Sonografie und Magnetresonanztomografie machen sowohl die Sehnenstümpfe als auch das durch den Riss verursachte Hämatom sichtbar.

Behandlung zu Quadrizeps-Sehnen-Ruptur (Sehenriss des Oberschenkelstreckers)

Durch eine Operation werden die Sehnenstümpfe zunächst wieder zusammengenäht. Weil sich die Sehnen schnell zurückziehen (Retraktion), ist hier Eile geboten. Danach muss das Kniegelenk ruhiggestellt werden. Dies erfolgt entweder durch einen Gips oder eine Orthese (Schiene). Nach etwa vier Wochen können erste Beugeaktivitäten erfolgen. Diese sollten in einem festgelegten Maß Schritt für Schritt erweitert werden. Um die Funktionsfähigkeit des Kniegelenks wieder voll herzustellen und den inzwischen stark zurückgebildeten Muskel wieder neu zu kräftigen, sollte nach weiteren sechs bis zehn Wochen eine intensive krankengymnastische Weiterbehandlung folgen. Sind nur Teile der Sehne angerissen, kann eine Operation entbehrlich sein. Eine entlastende Ruhephase von etwa sechs Wochen ist jedoch zwingend erforderlich, um den geschädigten Bereich zu regenerieren. Dabei kommt ebenfalls eine Schiene zum Einsatz.

Prognose

Die Operationsergebnisse sind in der Regel gut und verlaufen nahezu komplikationsfrei. Wird die Nachbehandlung sorgfältig und kontinuierlich verfolgt, ist die Prognose für eine vollständige Funktionswiederherstellung sehr gut. Hier heißt es also, auch ein wenig Geduld mitzubringen. Meist tritt in den ersten Monaten noch ein Defizit im Beugen auf, was unter anderem seine Ursache im noch wenig dehnfähigen Muskel hat. Zu frühes Steigern der Beugebewegung und Wundinfektionen nach der Operation können den Heilungsverlauf negativ beeinflussen.

Links zu Quadrizeps-Sehnen-Ruptur (Sehenriss des Oberschenkelstreckers)

Diakonie Klinikum Stuttgart
Chirurgische Klinik – Bereich Unfallchirurgie
Dr. A. Necker
Dr. med. Heiner Lind
Sehnenrupturen der unteren Extremitäten
Therapie der Sehnenverletzungen an der unteren Extremität


Universität Stuttgart
Institut für Sportwissenschaft
Johannes Gerlinger
Orthopädie und Traumatologie des Kniegelenks

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