Forscher: Bauchfett ist Risikofaktor
Bauchfett gilt als besonders ungesundes Fettdepot. Dies bestätigt jetzt eine große Untersuchung. Bauchfett ist demnach auch dann gefährlich, wenn das Körpergewicht und der Body Mass Index unauffällig sind. Betroffen sind also auch Personen, die gar nicht als übergewichtig gelten.
Fettspeicherung am Bauch gefährdet Gesundheit
Menschen mit einem erhöhten Bauchumfang haben auch bei einem Body Mass Index (BMI) im Normalbereich möglicherweise ein erhöhtes allgemeines Todesrisiko. Menschen, die übergewichtig sind und eine andere Fettverteilung ausweisen, tragen dagegen ein geringeres Risiko. Zu diesem Schluss kommen britische Forscher in den "Annals of Internal Medicine". Der BMI ist ein Maß zur Abschätzung des Körpergewichts unter Berücksichtigung der Körpergröße.
Die Wissenschaftler hatten die Daten der jährlich in England und Schottland durchgeführten Gesundheitsbeobachtungen aus zehn Jahren ausgewertet. Dementsprechend stand ein sehr großes Datenmaterial von fast 43.000 Menschen zu Verfügung. Bereits frühere kleinere Untersuchungen zum Thema hatten ergeben, dass das Bauchfett normalgewichtiger Personen die Gesundheit am stärksten gefährdet.
Forscher empfehlen, Bauchfett zu reduzieren
Die Forscher kategorisierten die Teilnehmer in vier Klassen entweder als normalgewichtig, normalgewichtig mit zentraler Fettleibigkeit (Bauchfett), übergewichtig oder übergewichtig mit zentraler Fettleibigkeit. Als Grundlage dieser Einteilung diente der BMI und das Taille-Hüft-Verhältnis.
Es zeigt sich, dass Menschen mit zentraler Fettleibigkeit gegenüber jenen ohne Übergewicht und ohne Bauchfett ein erhöhtes allgemeines Todesrisiko aufwiesen. Das bedeutet, dass auch ein nach dem BMI errechnetes Normalgewicht nicht automatisch immer gesund ist. Wer ein Normalgewicht aufweist, aber um den Bauch herum Fett gespeichert hat, sollte dieses reduzieren, empfehlen die Wissenschaftler. Denn Bauchfett an sich stellt unabhängig vom Körpergewicht einen Risikofaktor für Erkrankungen und den Tod dar. Bauchfett lässt sich am besten mit einer Ernährungsumstellung und Sport reduzieren.