Coronavirus: Wann kommt der Impfstoff zum Schutz vor Covid-19 in Deutschland?

Um die Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 einzudämmen, wurden verschiedene Maßnahmen getroffen, die den Alltag der Menschen verändern und sie vor nie dagewesenen Herausforderungen stellen. Für viele stellt sich daher die Frage: Wann wird es in Deutschland den ersten Corona-Impfstoff gegen die Infektionskrankheit Covid-19 geben? Erfahren Sie hier alles zum aktuellen Forschungsstand zur Entwicklung einer Corona-Impfung und wann frühestens in Deutschland mit einem Impfstoff zum Schutz vor Covid-19 zu rechnen ist.

Welche Unternehmen forschen am Corona-Impfstoff?

International forschen aktuell eine Vielzahl an Unternehmen und Forschungsinstituten an einem Covid-19 Impfstoff. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind weltweit über 200 Impfstoffentwicklungen gegen das Coronavirus angelaufen. Als erster im Wettlauf zur Entwicklung eines Corona-Impfstoffs verkündete Russland im August 2020 die Registrierung eines Impfstoffes namens „Sputnik V”. Allerdings wurde die klinische Erprobung des Impfstoffes zum Schutz vor Covid-19 international kritisiert, da sie den Richtlinien der WHO nicht genügend entspreche.

Das amerikanische Pharmaunternehmen Moderna befindet sich bereits in der letzten Testphase (Phase 3) der Impfstoffentwicklung. Gemeinsam mit dem Nationalen Institut für Infektionskrankheiten wird der Wirkstoff aktuell an 30.000 Personen getestet. Unternehmen wie AstraZeneca aus Großbritannien sowie drei Präparate aus China befinden sich ebenfalls in der Phase 3 in der Entwicklung eines Impfstoffes gegen Covid-19.

Deutsche Unternehmen weit vorn in der Corona-Impfstoff-Entwicklung

In Deutschland sind insgesamt sieben Firmen an der Forschung an einem Impfstoff zum Schutz vor COVID-19 beteiligt. Hoffnungsträger in Deutschland ist dabei das Mainzer Unternehmen Biontech, dass gemeinsam mit dem US-amerikanischen Pharmaunternehmen Pfizer sowie dem chinesischen Unternehmen Fosun Pharma an einem (mRNA)-basierten Impfstoff forscht. Bereits Ende Januar 2020 begann Biontech mit der Entwicklung eines Wirkstoffs gegen Corona. Im März folgte zusätzlich die Kooperation mit Pfizer.

Ein weiteres vielversprechendes Forschungsunternehmen aus Deutschland ist das in Tübingen ansässig Biopharmazie-Unternehmen Curevac, welches aktuell eine Zulassung für die relevante Phase-3-Studie mit rund 36.000 Probanden vorbereitet.

Wie weit ist die Impfstoffentwicklung gegen das Coronavirus?

Impfstoffe müssen einer sorgfältigen Prüfung durch Studien in drei Phasen unterliegen, bevor sie für den Markt zugelassen werden. In der letzten klinischen Phase 3 erhalten mehr als zehntausend Freiwillige den Corona-Impfstoff, um zu erproben, ob der Impfstoff wirklich vor einer Infektion mit dem Coronavirus schützt und vor allem, ob und welche Nebenwirkungen auftreten.

Laut der WHO befinden sich aktuell 48 Impfstoff-Kandidaten innerhalb der drei klinischen Testphasen, einige Unternehmen erforschen einen Corona-Impfstoff bereits in der letzten Prüfphase (Phase 3). Dazu gehört auch die Impfstoffentwicklung von Biontech und Pfizer.

Biontech gab am 9. November 2020 sogar bekannt, einen Durchbruch in der Wirksamkeit und Entwicklung des Corona-Impfstoffes erzielt zu haben. Ergebnisse aus der laufenden, abschließenden Studie mit insgesamt 44.000 TeilnehmerInnen ergab, dass der Impfstoff-Kandidat einen mehr als 90-prozentigen Schutz vor einer Covid-19-Erkrankung bietet. Weiteren Studienergebnissen zufolge konnte sogar eine 95-prozentige Wirksamkeit nachgewiesen werden. Zudem seien bisher keine schwerwiegenden Nebenwirkungen aufgetreten.

Seit Oktober wird die Studie von Biontech durch die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) auf den Wirkungsgrad und die Verträglichkeit ausgewertet. So soll eine mögliche Zulassung für einen Corona-Impfstoff so schnell wie möglich erfolgen können. 

Wann gibt es den Corona-Impfstoff in Deutschland? 

Da sich derzeit verschiedene Impfstoffkandidaten bereits in der letzten Prüfphase (Phase 3) befinden, zeichnet sich ab, dass nach und nach Impfstoffe gegen Covid-19 zugelassen werden können. Die ExpertInnen des Robert-Koch-Instituts vermuten daher, dass der Corona-Impfstoff frühestens zu Beginn des Jahres 2021 erscheinen wird – jedoch nur in begrenzten Mengen. Ein Impfstoff zum Schutz vor Covid-19 muss zunächst in ausreichender Menge produziert und verteilt werden. Aus diesem Grund bedarf es anfangs einer Priorisierung, welche Personengruppen zuerst die Corona-Impfung erhalten sollen.

Bundeskanzlerin rechnet im Dezember mit Impfstoff-Zulassung

Bundeskanzlerin Merkel äußerte nach dem EU-Gipfel der EU-Staats- und Regierungschefs am 20. November 2020, dass sie sogar bereits im Dezember oder kurz nach der Jahreswende mit der Marktzulassung eines Corona-Impfstoffes rechnet. Dabei setzt sie große Hoffnungen in die Impfstoffentwicklung der Unternehmen Biontec und Pfizer sowie des amerikanisches Herstellers Moderna. 

Um dem Corona-Impfstoff nach der erfolgreicher Entwicklung der gesamten Bevölkerung zur Verfügung stellen zu können, einigte sich die Europäische Kommission bereits mit sechs Unternehmen auf die Möglichkeit von Impfstofflieferungen: Aktuell gehören dazu Unternehmen wie Sanofi zusammen mit GSK, Johnson & Johnson, Curevac, Moderna, Astra Zeneca sowie Biontech. 

Doch auch selbst nach der Marktzulassung eines Impfstoffes zum Schutz vor Covid-19 wird die Wirkung des Impfstoffes weiterhin eng überwacht und bewertet. Nur so können sehr seltene Nebenwirkungen des Corona-Impfstoffes erfasst werden. 

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