Coronavirus

Wissen zu Coronavirus

Zu Beginn des Jahres 2020 wurden erstmals Meldungen aus China über einen Ausbruch des neuartigen Coronavirus in Europa laut. Rasant erreichte die Krankheit auch Deutschland und viele Menschen sorgen sich um ihre Gesundheit. Qimeda beantwortet Ihnen umfassend alle Fragen zu Übertragung, Symptome, Behandlung und wie Sie sich vor Corona schützen können.

Was sind Coronaviren?

Coronaviren sind bereits seit den 1960er Jahren bekannt. Die Virusfamilie verursacht unterschiedliche Krankheiten, häufig leichte Erkältungen. Durch Coronaviren entstanden aber auch Krankheiten wie SARS (Severe Acute Respiratory Syndrome) und MERS (Middle East Respiratory Syndrome), die 2002 und 2012 zu Hunderten Todesfällen führten.

Coronaviren - die neuartigen SARS-Erreger (Sars-CoV-2)

Der neuartige Coronavirus ist mit dem SARS-Erreger verwandt: Ähnlich wie das SARS-Virus kann die neue Virusvariante zu einer schweren Atemwegserkrankung führen. Daher die Bezeichnung Sars-CoV-2.
Der Unterschied zum SARS-Erreger ist, dass sich Coronaviren im menschlichen Rachenraum vermehren und dadurch schneller übertragen werden.
Die Erkrankung mit Coronaviren wird als Covid-19 bezeichnet und steht für Corona Virus Disease. Die Zahl 19 für das Jahr des erstes Ausbruches. Coronaviren umgeben eine kranzförmige Hülle, daher ihr Name “Corona” – aus dem lateinischen übersetzt, steht das Wort für Krone oder Kranz.

Woher kommt das Coronavirus?

Im Dezember 2019 kam es in der chinesischen Stadt Wuhan zu einer steigenden Anzahl an Lungenentzündungen, deren Erreger nicht eindeutig festzulegen war. Einige Patienten befanden sich vorher auf einem Markt, wo tote und lebende Tiere gehandelt werden. Daher vermuten Wissenschaftler, dass der Erreger dort vom Tier auf den Menschen übertragen wurde. Als ursprünglicher Wirt wird derzeit eine Fledermausart (Hufeisennase) verdächtigt. Der genaue Ursprung und mögliche Zwischenwirte sind aktuell nicht sicher geklärt (Stand 4. März 2020).

Coronavirus: Von China aus in die Welt

Rasant verbreitete sich der Coronavirus in mehr als 40 Länder. Insbesondere in Italien und Südkorea infizierten sich Hunderte mit der Corona-Krankheit. In Deutschland wurde der Erste an Covid-19-Erkrankte im Januar 2020 isoliert. Dieser hatte sich auf einer Geschäftsreise in Shanghai infiziert. In Deutschland steckte er Angehörige und einige Mitarbeiter an.

Ende Februar stufte die Weltgesundheitsorganisation das Risiko einer weltweiten Verbreitung auf “sehr hoch”. Einen aktuellen Überblick über die weltweite Ausbreitung des Coronavirus bietet Ihnen die Webseite der John Hopkins Universität.

Wie wird Corona übertragen?

SARS-CoV-2 wird hauptsächlich über das Einatmen von Erregern in der Luft, also durch niesen, husten oder sprechen (Tröpfcheninfektion) von Mensch zu Mensch übertragen. Die Viren finden ihren Weg über die Schleimhäute der Atemwege oder indirekt über die Hände, welche dann mit Mund, Nase oder Augen in Berührung kommen. Auch über das Berühren kontaminierter Objekte (Schmierinfektion) ist eine Ansteckung möglich.
Auch wenn der Erkrankte noch keine typischen Symptome zeigt – die Ansteckung erfolgt bereits während der Inkubationszeit.

Wie lang dauert die Inkubationszeit?

Zwischen Ansteckung und Ausbruch der Krankheit vergehen ca. 14 Tage. Seltener verläuft die Inkubationszeit länger. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) benennt sogar nur 5 bis 6 Tage. Die Inkubationszeit scheint demnach variabel. Doch Vorsicht: Noch bevor der Infizierte erste Krankheitssymptome bemerkt, ist er bereits Überträger des Coronavirus.
Aufgrund der langen Inkubationszeit werden alle Personen, die Kontakt mit Infizierten hatten, für mindestens zwei Wochen unter Beobachtung isoliert.

Kann ich ohne Einschränkungen reisen?

In unserer globalisierten und mobilisierten Welt bewegen wir Menschen uns jeden Tag von Ort zu Ort und über weite Kontinente hinweg. So konnte sich das Coronavirus schnell von China aus in der Welt ausbreiten: Die WHO rief deshalb am 30. Januar 2020 einen internationalen Gesundheitsnotstand aus. Einige Länder wie Russland oder die Türkei stellten teilweise den Bahn- und Luftverkehr ein, an Flughäfen kommt es zu Sonderkontrollen. Informieren Sie sich deshalb vor Antritt einer Reise beim Auswärtigen Amt über die Reise- und Sicherheitsbestimmungen sowie Gesundheitskontrollen im entsprechenden Land.
Das Auswärtige Amt sprach eine Reisewarnung für die chinesische Provinz Hubei aus - allgemein wird von Reisen nach China abgeraten. Zudem hat die Lufthansa Flüge von und nach China bis Ende März eingestellt.

Welche Symptome treten beim Coronavirus auf?

Die ersten Symptome einer Coronaviruserkrankung sind vergleichbar mit typischen Erkältungs- oder Grippeerscheinungen. Ein Problem, denn dadurch wird die Krankheit Covid-19 häufig nicht sofort als Viruserkrankung erkannt. So bewegt sich der Betroffene oft weiterhin in der Öffentlichkeit – das Coronavirus breitet sich weiter aus.

Bei Ausbruch der Krankheit äußern sich folgende Symptome:

  • trockener Husten
  • Schnupfen
  • Halskratzen
  • Abgeschlagenheit
  • Kopf- und Gliederschmerzen
  • Schüttelfrost

Einige Erkrankte berichteten zudem von Durchfall und Übelkeit.
Laut der WHO verlaufen die meisten Krankheitsfälle mild, die Zahl wird auf 80 % geschätzt. 14 % der Patienten erleben im weiteren Verlauf schwere Atemnot und Fieber. Bei 5 % führt Corona zu Atemstillstand oder Organversagen, welches zum Tode führen kann (Stand 4. März 2020).

Wie verhalte ich mich bei Verdacht auf Corona?

Wenn Sie Kontakt mit Coronavirus-Erkrankten hatten, melden Sie sich umgehend beim zuständigen Gesundheitsamt. Bemerken Sie erste Symptome, insbesondere nach einer Reise aus einem betroffenen Land, rufen Sie zuerst ihren Arzt an und schildern Sie Ihre Beschwerden. So wird im Fall einer Erkrankung vermieden, dass andere Patienten im Wartezimmer angesteckt werden. Am Telefon entscheidet der Arzt, ob er einen Hausbesuch vornimmt oder einen Termin in der Praxis vergibt.
Um Coronaviren sicher nachzuweisen, entnimmt der Arzt einen Rachenabstrich, der anschließend im Labor untersucht wird. Bis zum Laborergebnis bleiben Sie zuhause und vermeiden den Kontakt mit anderen Menschen.
Bei einem positiven Ergebnis wird der Patient umgehend in Quarantäne gebracht und die Erkrankung wird laut Corona-Meldepflichtverordnung beim Gesundheitsamt gemeldet. Anschließend werden alle Kontaktpersonen ermittelt und unter Beobachtung gestellt.

Was passiert in der Quarantäne?

Mit Corona Infizierte werden von der Öffentlichkeit isoliert, um weitere Ansteckungen zu verhindern und so die Infektionskette zu durchbrechen. Das klingt viel dramatischer als es ist: Patienten, die nur leichte Symptome zeigen, dürfen das Haus nicht verlassen und keinen Besuch empfangen. Einkäufe werden deshalb nur vor die verschlossene Tür gestellt. Regelmäßige Anrufe vom Gesundheitsamt kontrollieren die Anwesenheit und den Gesundheitszustand des Betroffenen.
Schwererkrankte hingegen werden in sogenannten Isolierstationen in Krankenhäusern untergebracht und beobachtet. Die Dauer der Isolation ist nicht eindeutig festgelegt, sie richtet sich nach der Schwere der Erkrankung und dem weiteren Krankheitsverlauf.
Wer gegen eine Quarantäne verstößt, dem können eine Geldstrafe, aber auch eine Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren drohen.

Wo finde ich Hilfe?

Betroffene erfahren über das Online-Tool des Robert-Koch-Institutes, wer ihr Ansprechpartner in der unmittelbaren Nähe ist. Auch können Sie die Rettungsstelle des nächsten Krankenhauses anrufen.

Wie wird Corona behandelt?

Ein Impfstoff gegen den neuartigen Coronavirus oder eine entwickelte Therapie und heilende Medikamente liegen derzeit noch nicht vor. Diese werden noch erforscht. Momentan können nur die Symptome wie Atemschwierigkeit oder Husten und Fieber behandelt werden. Deshalb gelten bisher viel Ruhe und Flüssigkeit als empfohlene Maßnahmen zur Heilung. Antibiotika kann zusätzlich eingesetzt werden, ist jedoch nur gegen eine bakterielle Begleitinfektion wirksam.

Wer bereits an Covid-19 erkrankte, kann auch ein weiteres Mal infiziert werden: Eine Immunisierung findet nicht statt.

Wie gefährlich ist Corona?

Die Gefahr des Virus besteht in der enorm schnellen Verbreitung. In den meisten Fällen äußern sich bei den Erkrankten milde Erkältungssymptome und die Krankheit klingt schnell wieder ab. Bei Kindern trat der Coronavirus bisher nur selten auf und wenn, verlief die Krankheit mild. Jedoch gelten Kinder als effektive Überträger. Schwangere zählen bisher ebenfalls zur gering gefährdeten Gruppe.

Bislang traten Todesfälle vermehrt bei älteren, durch folgende Vorerkrankungen belasteten Patienten auf:
  • Organtransplation
  • Autoimmunkrankheit
  • Lungen- und Nierenkrankheiten
  • Tumorerkrankungen
  • Herzkrankheiten
  • Krebspatienten
  • Grippeerkrankung

Risikogruppe: vorerkrankt, alt und männlich

Bei älteren Menschen mit Vorerkrankungen verlief das Coronavirus häufig tödlich, insbesondere bei Männern. Das liegt zum einen daran, dass im Alter das Immunsystem schwächer und durch mögliche Vorerkrankungen belastet ist. Zum anderen wird vermutet, dass Frauen von Natur aus Viren besser abwehren und das Immunsystem, durch gesündere Ernährung und regelmäßige Bewegung häufig stärker ist.

Weltweit wird der neuartige Coronavirus erforscht, um möglichst schnell Medikamente anzupassen und gezielte Maßnahmen zur Bekämpfung abstimmen zu können. Die internationalen Forschungseinrichtungen stehen dabei im regelmäßigen Austausch.

Bei gesunden Menschen äußert sich Corona häufig durch charakteristische Erkältungssymptome unterschiedlicher Schwere und klingt zügig wieder ab. Ältere Menschen mit Vorerkrankungen sind jedoch stark gefährdet und sollten zum eigenen Schutz Großveranstaltungen vermeiden.

Ist Corona gefährlicher als Grippe?

Jedes Jahr sterben mehr Menschen am Grippevirus als am Coronavirus – dieser Vergleich wird häufig gezogen. Laut Robert-Koch-Institut gilt der Corona-Erreger jedoch als gefährlicher: So ist die Sterberate zehnmal höher als bei einer Grippeerkrankung. Zudem vermehrt sich Corona im menschlichen Rachenraum viel schneller und führt deshalb zu einer zügigeren Ausbreitung. Ein vorsorglicher Schutz gegen Influenza besteht bereits – die alljährliche Grippeimpfung. Ein Impfstoff gegen Coronaviren existiert hingegen aktuell nicht.

Wie kann ich mich vor dem Coronavirus schützen?

Corona wird über das Einatmen von Erregern in der Luft, also durch niesen, husten oder sprechen (Tröpfcheninfektion) von Mensch zu Mensch übertragen. Wenn Sie kontaminierte Objekte anfassen und anschließend ihre Hände Ihren Mund oder Ihre Augen berühren, ist eine Ansteckung mit dem Coronavirus hoch (Schmierinfektion).
Durch folgende Maßnahmen schützen Sie sich selbst und tragen zur Reduzierung einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus bei:

  • Regelmäßiges Händewaschen
  • Nießen und Husten nur in Armbeugen
  • Verzicht auf Händeschütteln
  • 1,50 m Abstand von (infizierten) Menschen
  • Tragen von Handschuhen in öffentlichen Verkehrsmitteln
  • Großveranstaltungen vermeiden
  • Keine Umarmung zur Begrüßung

Muss ich einen Mundschutz tragen?

Die Bilder aus China sind aus den Medien bekannt: Aus Angst vor einer Ansteckung mit Coronaviren benutzt die breite Bevölkerung Mundmasken, die vor einer Tröpfcheninfektion schützen sollen. Auch in Deutschland stieg die Nachfrage, viele Apotheken und Drogeriemärkte berichten von einem Ausverkauf. Deutschlandweit besteht keine Pflicht, einen Mundschutz zu tragen.
Zwar hindern die Masken daran, sich mit möglich kontaminierten Händen an den Mund zu fassen (Schmierinfektion), gleichwohl besteht die Gefahr, dass dadurch Hygienemaßnahmen vernachlässigt werden. Regelmäßiges Händewaschen bietet immer noch den besten Schutz.
Laut Robert-Koch-Institut erhöht das Tragen einer Schutzmaske nicht den Schutz vor einer Ansteckung mit Coronaviren. Zudem wird geäußert, dass das Tragen einer Mundschutzmaske der Bevölkerung ein falsches Sicherheitsbedürfnis sendet. Nur infizierte Patienten sollten außer Haus einen Mundschutz tragen. So wird eine Übertragung über Tröpfchen reduziert.

Wie gefährdet bin ich in Deutschland?

Mit Ausnahme von Sachsen-Anhalt wurden in allen Bundesländern Corona-Fälle bestätigt. Nordrhein-Westfalen meldete die höchste Zahl an Infizierten, gefolgt von Bayern und Baden-Württemberg. Das Robert-Koch-Institut meldete am 4. März 2020, dass in Deutschland insgesamt 240 Menschen am Coronavirus erkrankt sind.
Bundesweit werden unterschiedliche Maßnahmen durchgeführt, um die weitere Ausbreitung des Virus zu stoppen und Infektionsketten zu beenden. Todesfälle sind noch nicht bekannt. Derzeit stuft das Robert-Koch-Institut die Gefahr für Deutschland als “mäßig” ein.
(Stand 4. März 2020).

Deutschland gilt als gut vorbereitet

Zu Beginn: Die Gesundheitsversorgung in Deutschland gilt im internationalen Vergleich als fortschrittlich, umfassend und flächendeckend. Jedes Krankenhaus kann am Coronavirus erkrankte Patienten in Isolierstationen behandeln.

Das Robert-Koch-Institut und alle Gesundheitseinrichtungen arbeiten gemeinsam daran, den Ausbruch des Coronavirus zu verlangsamen. Es soll damit Zeit gewonnen werden, um Kapazitäten in den Krankenhäusern zu erhöhen und zusätzliche Isolierstationen einzurichten. Zudem werden weitere Schutzmaßnahmen für Risikogruppen vorbereitet. Als vorbeugende Schutzmaßnahmen wurden bereits Großveranstaltungen abgesagt und der Flug- und Bahnverkehr eingeschränkt.

Ein Verstärken der Erkrankungen durch die kommende Grippewelle soll ebenfalls vermieden werden: Um Doppelinfektionen oder gar Verwechslungen im Krankheitsbild zu verhindern, werden Impfungen gegen Grippe, Keuchhusten und Pneumokokken empfohlen – insbesondere für Menschen ab 60 Jahren, mit chronischen Herz-Kreislauf- oder Lungenerkrankungen sowie Personal in medizinischen und sozialen Berufen.

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