Niedriger Blutdruck - Wer ist betroffen
Wissen zu Niedriger Blutdruck - Wer ist betroffen
Niedriger Blutdruck ist ein häufiges Symptom, aber keine Erkrankung. Auch ist er an sich nicht gefährlich, im Gegenteil, er sorgt sogar für eine höhere Lebenserwartung und einen niedrigeren Krankenstand. Allerdings kann ein zu geringer Blutdruck auch zu einer Unterversorgung des Gehirns mit Blut und Sauerstoff führen. Das Risiko von Schwindelanfällen und Sehschwankungen nimmt zu, ebenso die Gefahr von Stürzen und Verletzungen. Eine Behandlung des niedrigen Blutdrucks ist immer dann zu empfehlen, wenn Beschwerden auftreten, die die Lebensqualität einschränken. Dazu ist möglichst die zugrundeliegende Ursache zu finden.Ursachen
Die Gründe für einen zu niedrigen Blutdruck werden in drei Kategorien unterteilt:
1. Primäre Hypotonie: auch konstitutionelle Hypotonie genannt; Hiervon sind vor allem junge schlanke Frauen betroffen, der Blutdruck ist dauerhaft zu niedrig und es ist keine Grunderkrankung zu erkennen. Vermutlich sind die Ursachen in einer erblichen Veranlagung, in Körperbau und Konstitution zu finden. Auch Umwelteinflüsse und Infekte können hierbei ursächlich sein.2. Sekundäre Hypotonie: Der niedrige Blutdruck stellt ein Symptom einer bestehenden Grunderkrankung dar.
Dies kann sein:
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen (beispielsweise Herzinsuffizienz)
- Schilddrüsenunterfunktion (endokrine Störung)
- Unterfunktion der Nebennieren (Addison-Krankheit)
- Unterfunktion der Hirnanhangdrüse
- Venenschwäche (Krampfadern)
- Bestimmte Medikamente (Schlaf- und Beruhigungsmittel, Antidepressiva, Bluthochdruckmittel)
- Flüssigkeitsverlust
- schwere Blutungen
3. Orthostatische Hypotonie: auch Orthostase-Syndrom genannt; Diese gilt als Sonderform und stellt eine Störung der Blutdruckregulation dar. Bei längerem Sitzen und anschließendem schnellen Aufstehen sackt das Blut in die untere Körperhälfte und es entsteht Schwindel und Kreislaufschwäche.
Mögliche Ursachen:
- Schwangerschaft
- aufgeheizte Räume
- Diabetes mellitus
- Alkoholmissbrauch
- Parkinson-Erkrankung
- tiefe Beinvenenthrombose
Diagnose zu Niedriger Blutdruck - Wer ist betroffen
Mit dem Schellong-Test werden abwechselnd im Stehen und Liegen mehrere Blutdruckmessungen hintereinander durchgeführt. Das Verhältnis der Blutdruckwerte vom Sitzen zum Stehen erlaubt eine Beurteilung, inwieweit sich das Herz-Kreislauf-System selber regulieren kann. Der Kipptisch-Test, bei dem der Blutdruck zehn Minuten im Liegen festgehalten und dann nach einem Kippen um 60 Grad weiter beobachtet wird, wird vor allem in Kliniken durchgeführt.Symptome
Symptomatische Beschwerden sind bezogen auf die Bevölkerungszahl selten. Wenn sie jedoch auftreten, kann ein zu niedriger Blutdruck und dadurch eine mangelnde Durchblutung des Gehirns vorliegen.Allgemeine Symptome bei Hypotonie:
- Schwarzwerden vor Augen
- Kopfschmerzen, oft pulsierend
- Schwindel, Kreislaufkollaps
- Schweißausbruch
- Sehstörungen
Dies führt zusätzlich oft zu:
- Frieren oder Schwitzen
- Müdigkeit und Antriebsarmut
- Ohrensausen
- kalten Händen und Füßen
- Schlaflosigkeit
- blasser Haut
Behandlung zu Niedriger Blutdruck - Wer ist betroffen
Die Behandlung erfolgt in der Regel nur bei Beschwerden. Es gibt die Möglichkeit, dem niedrigen Blutdruck mit Medikamenteneinnahme zu begegnen. Erfolgversprechender ist die Suche nach dem Auslöser der Hypertonie und die Behandlung der ursächlichen Erkrankung.Allgemeine Maßnahmen wie ausreichend Bewegung, eine gesunde Ernährung mit genügender Flüssigkeitszufuhr, eingeschränkter Alkohol- und Nikotinkonsum und Wechselduschen sind grundsätzlich bei zu niedrigem Blutdruck immer zu empfehlen.
Selbsthilfe zu Niedriger Blutdruck - Wer ist betroffen
Maßnahmen gegen einen zu niedrigen Blutdruck:
- ausreichend Bewegung: geeignet sind Radfahren, Schwimmen, Spazierengehen, Wandern, Tanz oder Gymnastik
- Wechselduschen: kaltes Wasser als Abschluss
- ausreichende Flüssigkeitszufuhr (zwei bis drei Liter täglich)
- Medikamente so weit wie möglich reduzieren
- Bürstenmassagen zum Herzen hin
- Vermeidung von Übermüdung und Überlastung
- Entspannungstechniken
- Stützstrümpfe bei Venenschwäche
- ausgewogene Ernährung – eher etwas mehr Salz
- nachts den Kopf etwas erhöht lagern
Als Hausmittel bei zu niedrigem Blutdruck sind bekannt:
- Kaffee oder andere koffeinhaltige Getränke
- scharfe Gewürze
- ein leicht alkoholhaltiges Getränk mit Kohlensäure, beispielsweise Sekt
- Brennesseltee
- Lakritze
- Hafer
- Hülsenfrüchte
- Grüner oder Schwarzer Tee
Daten/Fakten zu Niedriger Blutdruck - Wer ist betroffen
Niedriger Blutdruck ist in Deutschland weit verbreitet. Etwa sieben Millionen Bundesbürger, vor allem Frauen und jüngere Menschen, sind immer wieder davon betroffen. In Pflegeheimen und bei Herzpatienten hat sogar jeder Dritte unter Hypotonie zu leiden. Häufig hängt dies auch oft mit falscher Ernährung und Bewegungsmangel zusammen.Links zu Niedriger Blutdruck - Wer ist betroffen
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Hypotonie-Niedriger Blutdruck-chirurgie-portal.de
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Blutdruck niedrig, Hypotonie: Anatomie-Sprechzimmer
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