Neue Therapie mildert chronischen Schmerz

Chronische Schmerzen verändern eine Hirnregion, die mit Gefühlen und Sucht zusammenhängt. Eine neue Therapie könnte die Veränderungen rückgängig machen und Schmerzsymptome erheblich reduzieren, zeigen Untersuchungen an Tieren.

 

 

Zwei Medikamente gegen schmerzbedingte Hirnveränderungen

 

Menschen mit chronischen Schmerzen steht möglicherweise in naher Zukunft eine neue therapeutische Option zu Verfügung, die ihre quälenden Schmerzen deutlich reduzieren könnte. Mit einer neuen Behandlungsstrategie erzielten Wissenschaftler im Tierversuch bereits großen Erfolg.

 

Bestandteil der neuen Behandlung ist eine Kombination aus zwei Medikamenten. Die Forscher setzten L-Dopa (Levodopa) ein, das in der Behandlung von Morbus Parkinson Anwendung findet, und einen sogenannten nichtsteroidalen Entzündungshemmer (NSAID), um chronische Schmerzen bei Ratten zu behandeln. Die Kombination aus den Wirkstoffen zielt dabei auf Hirnschaltungen eines bestimmten Hirnareals ab, das für die Schmerzen verantwortlich ist und sich im Rahmen des chronischen Schmerzes verändert hat. Dass die Hirnregion auch für Gefühle wie Freude und Traurigkeit sowie für die Sucht bedeutsam ist, zeigt, dass chronischer Schmerz auch mit beidem zusammenhängt. Laut Forscher sind chronische Schmerzen als eine vom Gehirn ausgehende Sucht zu verstehen.

 

 

Chronischen Schmerzen mit neuer Therapie vorbeugen

 

Die Medikamente sollten gemeinsam und kurz nach dem schmerzverursachenden Ereignis verabreicht werden, so die Wissenschaftler. Aufgrund der sehr vielversprechenden Ergebnisse ihrer Úntersuchung ist jetzt eine klinische Studie geplant. Wahrscheinlich wäre die Behandlung auch gut geeignet, das Entstehen chronischer Schmerzen zu verhindern. Ergebnisse sind in der aktuellen Ausgabe des Journals "Nature Neuroscience" veröffentlicht.

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