Bildschirmzeit am Abend raubt Schlaf
Kinder, die abends lange vor dem Fernseher sitzen oder Computer und Smartphone nutzen, schlafen nicht nur weniger und schlechter, sie weisen auch eher ein höheres Körpergewicht auf. Darauf weist eine Untersuchung von US-Forschern hin.
Bildschirm am Abend ist Kindergesundheit nicht zuträglich
Kinder, die abends vor der Schlafenzeit vor dem Bildschirm sitzen, weisen eher Probleme mit dem Schlafen und der Ernährung auf, fanden Wissenschaftler vom Penn State College of Medicine heraus. Die Techniknutzung vor dem Zubettgehen ist demnach mit einem höheren Body Mass Index (BMI) von Kindern verbunden und auch Schlafdauer und Schlafqualität leiden. Der BMI ist ein Maß zur Abschätzung des Körpergewichts im Verhältnis zur Körpergröße.
Laut Wissenschaftler könnte die abendliche Bildschirmzeit einen Teufelskreis in Gang setzen, der aus zu wenig Schlaf, Tagesmüdigkeit und verändertem Essverhalten besteht. Untersuchungen an Jugendlichen hatten bereits zu vergleichbaren Ergebnissen geführt. Schlaf sei für die Entwicklung von Kindern überaus bedeutsam, so die Forscher. Um so wichtiger erscheint es, die Auswirkungen moderner Technik auf die Gesundheit von Kindern zu untersuchen.
Der Studie liegt eine Befragung der Eltern von 234 Kindern zwischen acht und 17 Jahren zugrunde. Die Eltern machten Angaben zur Bildschirmnutzung am Tag und Abend, dem Schlaf, der Ernährung und den Bewegungsgewohnheiten der Kinder.
Schlafmangel und Müdigkeit bereiten Übergewicht den Boden
Es zeigte sich, dass mit der Nutzung von Bildschirmen am Abend der BMI anstieg. Kinder, die vor dem Zubettgehen mehr Zeit vor Bildschirmen verbrachten, schliefen weniger und schlechter. Diese Kinder waren morgens auch müder, was wiederum in direktem Zusammenhang mit einem höheren Körpergewicht steht.
Kinder, die abends fernsahen oder Videosiele spielten, hatten nachts durchschnittlich 30 Minuten weniger Schlaf als Kinder, die dies nicht taten. Wer sein Smartphone oder Computer vor der Schlafenszeit nutzte, büßte sogar eine Stunde Schlaf pro Nacht. Die Studie wurde im Journal "Global Pediatric Health" veröffentlicht.