Übergewicht: Magen-OP verjüngt
Übergewicht und Fettleibigkeit sind Ursache einer vorzeitigen Alterung. Forscher fanden heraus, dass die einer Magenoperation folgende Gewichtsabnahme den molekularen Alterungsprozess umkehren kann.
Chromosomenenden geben Auskunft über die Zellalterung
Übergewicht erhöht nicht nur das Risiko verschiedener Krankheiten des Herzkreislaufsystems oder des Stoffwechsels wie Diabetes Typ 2, die überschüssigen Pfunde beschleunigen auch den Alterungsprozess. Dies lässt sich an verschiedenen molekularen Prozessen in den Zellen des Körpers nachweisen. So zeigen frühere Studien, dass zum Beispiel reaktive Sauerstoffverbindungen in Fettzellen, auch als freie Radikale bezeichnet, zu verkürzten Telomeren führen. Telomere sind die Enden der Chromosomen und dienen der Erbsubstanz als Schutz. Bei jeder Zellteilung verkürzen sich die Teleomere etwas. Die Länge der Telomere wird deshalb mit der Zellalterung in Verbindung gebracht. Erreichen Telemore eine kritische Länge, vergreisen die Zellen oder gehen unter.
Verschiedene Lebensstilfaktoren wie Übergewicht, schlechte Ernährung, Bewegungsmangel und Rauchen können eine Verkürzung der Telomere beschleunigen. Forscher der Universität Wien prüften, wie Magenoperationen zelluläre Alterungsprozesse bei fettleibigen Menschen beeinflussen. Sie untersuchten dafür 76 Menschen in einem Durchschnittsalter von 40 Jahren mit einem Body Mass Index (BMI) von mehr als 40. Der BMI ist ein Maß zur Abschätzung des Körpergewichts im Verhältnis zur Körpergröße.
Weniger Gewicht - jüngere Zellen
Mit der chirurgischen Behandlung des Überwichts sind große Erfolge zu erzielen. So lässt sich das Körpergewicht in nur einem Jahr zum Teil um 30 bis 40 Prozent reduzieren. Innerhalb von zwei Jahren erreichten die Studienteilnehmer durchschnittlich einen BMI von 27,5. In Blutuntersuchungen zeigte sich eine Abnahme von Eiweißstoffen, die bei entzündlichen Prozessen eine Rolle spielen.
Die nach der Gewichtsabnahme mit der Zeit ersetzten Zellen hatten längere Telomere und erschienen jünger als Zellen vor der Magenoperation, so die Wissenschaftler anlässlich der Konferenz "Frontiers in CardioVascular Biology" in Florenz, Iltalien.