Brustkrebs (Mammakarzinom)
Wissen zu Brustkrebs (Mammakarzinom)
Brustkrebs ist eine bösartige Erkrankung, meist der weiblichen Brust, doch können auch Männer erkranken. Bei Frauen handelt es sich um den am häufigsten vorkommenden Krebs. Gut 57.000 Neuerkrankungen sind in Deutschland jedes Jahr zu verzeichnen. Mediziner sprechen auch vom Mammakarzinom, kurz Mamma-Ca. Am häufigsten erkranken Frauen im Alter zwischen 45 und 65 Jahren, die Erkrankung kann aber auch früher oder später auftreten. Mit dem Alter steigt das Krebsrisiko an.Die Brust lässt sich in vier Bereiche einteilen, das obere äußere Viertel, das untere äußere Viertel und die inneren unteren und oberen Viertel. Man spricht von Quadranten. Brustkrebs entwickelt sich besonders häufig im oberen äußeren Quadranten. Er geht vom Drüsengewebe (lobuläres Karzinom) oder von den Milchgängen (duktales Karzinom) aus, daher gibt es verschiedene Typen von Brustkrebs. Die Natur des Krebses ist es, dass das Gewebe unkontrolliert in gesundes Gewebe wächst. Folge ist eine Gewebezerstörung und das Ausbreiten von Tumorzellen über Lymphgefäße und Blutgefäße. Es entstehen Tochtergeschwülste (Metastasen) in brustnahen und brustfernen Geweben und Organen. Betroffen sind vor allem Leber, Lunge, Gehirn und Knochen. Frühstadien der Brustkrebserkrankung, sogenannte Vorstufen, sind noch klein und haben kein Gewebe zerstört. Es ist nicht erwiesen, dass sich aus diesen Vorstufen tatsächlich Brustkrebs entwickelt.
Ursachen
Die meisten Frauen entwickeln Brustkrebs, ohne dass bestimmte Ursachen auszumachen sind. Bei einigen Betroffenen kommt Brustkrebs in der Familie gehäuft vor. Hierbei sind Genveränderungen die Ursache, es handelt sich um erblichen Brustkrebs.Auch wenn die Ursache nicht immer klar ist, lassen sich neben der Vererbung einige Risikofaktoren identifizieren, die das Brustkrebsrisiko erhöhen:
- Lebensalter
- früher Eintritt der Regelblutung
- später Eintritt der Wechseljahre
- späte Geburt des ersten Kindes oder keine Kinder
Diagnose zu Brustkrebs (Mammakarzinom)
Häufig tasten Frauen selbst einen Knoten, der sie in die medizinische Behandlung führt. Meist handelt es sich um ungefährliche Veränderungen, die im Rahmen des weiblichen Zyklus vorkommen. Daneben gibt es eine Reihe weiterer ungefährlicher Ursachen von Knotenbildung in der Brust. Die Brust wird im Rahmen der körperlichen Untersuchung abgetastet. Eine Ultraschalluntersuchung (Sonografie) dient der näheren Bestimmung des Knotens und ermöglicht oft eine vorläufige Diagnose. Eine Röntgenuntersuchung der Brust (Mammografie) ermöglicht bei unklaren Tumoren die weitere Bestimmung nach bestimmten Kriterien wie Kalkablagerungen, die auf Umbauprozesse im Gewebe hindeuten.Auch ist die bildliche Darstellung der Milchgänge mit der Methode möglich (Kontrastmitteluntersuchung). Um ganz sicher Brustkrebs auszuschließen, ist manchmal die Entnahme einer Gewebeprobe (Biopsie) mit anschließender feingeweblicher Untersuchung notwendig. Wurde Brustkrebs festgestellt, folgen weitere Untersuchungen, die der Bestimmung einer möglichen Ausbreitung des Krebses dienen.
Symptome
Leider verursacht Brustkrebs in frühen Stadien oft keine Symptome oder typische Beschwerden.Es gibt jedoch Anzeichen, die immer abklärungsbedürftig sind:
- neu entdeckte Knoten und Verhärtungen der Brust
- Größen- und Formveränderungen der Brust
- Einziehungen der Brustwarze oder Haut, besonders bei angehobenem Arm
- aus der Brustwarze austretende Flüssigkeit
- Rötungen der Brust
- Farbveränderungen an Brustwarze oder Warzenvorhof
- geschwollene Lymphknoten in der Achselhöhle
- Missempfindungen wie Brennen oder Ziehen in einem Bereich der Brust
Behandlung zu Brustkrebs (Mammakarzinom)
Die Behandlung von Brustkrebs richtet sich nach der Art und dem Stadium der Tumorerkrankung:
- brusterhaltende Operation: Die meisten Frauen erhalten eine Operation, bei der die Brust bestehen bleibt. Große Tumoren lassen sich möglicherweise durch eine vorherige Behandlung mit Chemotherapeutika verkleinern, sodass anschließend brusterhaltend operiert wird. Im Anschluss an die Operation folgt eine Strahlentherapie. Auch eine mögliche medikamentöse Behandlung mit Hormonen und Chemotherapeutika kann sich der Operation anschließen.
- Entfernung der ganzen Brust: Eine Entfernung der ganzen Brust ist notwendig, wenn der Krebs bereits in das Gewebe der Brustmuskulatur wächst. Ein Brustaufbau ist möglich und kann manchmal schon während der Operation durchgeführt werden. Daneben gibt es eine Reihe von alternativen Behandlungsmethoden, die häufig unterstützend angewendet werden. Dazu zählen Misteltherapie, Thymuspräparate, Enzyme, Vitamine und Hyperthermiebehandlung.
Prognose
In frühen Stadien ist Brustkrebs oft heilbar. Die Prognose verschlechtert sich mit der Ausbreitung des Tumors in Lymphknoten oder Organen. Etwa die Hälfte der Brustkrebserkrankungen wird in frühen Stadien diagnostiziert. Unabhängig vom Stadium leben nach fünf Jahren noch bis zu 87 Prozent der Betroffenen. Das zeigt, dass auch bei fortgeschrittenen Tumoren viele Behandlungen wirksam sind.Selbsthilfe zu Brustkrebs (Mammakarzinom)
Nach der Operation und den vielen Behandlungen gilt es, sein Leben neu auszurichten. Viele Frauen möchten gerne etwas für ihre Gesundheit tun.Einige Maßnahmen wirken vielleicht nicht gezielt gegen Brustkrebs, kommen aber der allgemeinen Gesundheit zugute:
- gesunde ausgewogene Ernährung
- Normalgewicht, bei Übergewicht Gewichtsreduktion
- Bewegung und Sport
- Alkohol nur in Maßen, Nikotinverzicht
Daten/Fakten zu Brustkrebs (Mammakarzinom)
Pro Jahr erkranken über 57.000 Frauen an Brustkrebs, die Tendenz ist leider steigend. Damit ist Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung der Frau. Beim Mann ist es der Krebs der Vorsteherdrüse (Prostatakarzinom). Durchschnittlich sind betroffene Frauen 64 Jahre alt, allerdings erkranken auch erheblich jüngere Frauen. Männer können ebenfalls an Brustkrebs erkranken. Bekannt werden etwa 400 Fälle pro Jahr, die Diagnosehäufigkeit von Brustkrebs nimmt etwas zu, dagegen sinkt die Zahl der Sterbefälle. Die Wahrscheinlichkeit, die folgenden fünf Jahre zu überleben (Fünf-Jahres-Überlebensrate), beträgt, unabhängig vom Krankheitsstadium, 81 bis 87 Prozent.Links zu Brustkrebs (Mammakarzinom)
Deutsche Krebsgesellschaft e. V.TiergartenTower
Straße des 17. Juni 106–108
10623 Berlin
Tel: 030 - 322 932 900
Fax: 030 - 322 932 966
E-Mail: service@krebsgesellschaft.de
http://www.krebsgesellschaft.de
Robert Koch-Institut (RKI)
Allgemeine Information zum Thema Krebs und Brustkrebs
Patientenbroschüre "Themenheft Brustkrebs" zum Download.
Nordufer 20
13353 Berlin
Tel: 030 - 187 540
Fax: 030 - 187 542 328
E-Mail: Zentrale@rki.de
http://www.rki.de
Deutsche Krebshilfe e. V.
Buschstr. 32
53113 Bonn
Tel: 0228 - 729 900
Fax: 0228 - 729 9011
E-Mail: deutsche@krebshilfe.de
http:www.krebshilfe.de
Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums (KID)
Allgemeine Informationen und Beratung zu Brustgesundheit, Vorsorge und Behandlung
Im Neuenheimer Feld 280
69120 Heidelberg
Sprechzeiten: Montag bis Freitag von 8 bis 12 Uhr
Tel: 06221 - 424 343
Fax: 06221 - 422 995
http://www.krebsinformationsdienst.de
Mamma Mia!
Das Brustkrebsmagazin
Altkönigstr. 31
61476 Kronberg
Tel: 06227 - 358 39 81
Fax: 06227 - 358 14 5 3
E-Mail: eva.schumacher@mammamia-online.de
http://www.mammamia-online.de
Zertifizierte Brustkrebszentren
Eine Liste zertifizierter Brustkrebszentren, in denen Sie optimale interdisziplinäre Therapien in ihrer Region erhalten finden Sie unter
http://www.krebsgesellschaft.de/Brustkrebs