Biopsie (Gewebeprobe)

Methode zu Biopsie (Gewebeprobe)

Wird dem Körper Gewebe entnommen, handelt es sich um eine Biopsie. Sie ist an fast allen Körpergeweben möglich und wird zur Analyse und Diagnose eingesetzt.

Häufige Biopsien

  • Prostatabiopsie bei Verdacht auf eine bösartige Wucherung der Prostata
  • Leberbiopsie bei unklaren Veränderungen an der Leber
  • Ausschneidung (Exzision) bei Verdacht auf eine bösartige Veränderung der Haut (Basaliom oder Melanom). Der Tumor soll möglichst im Gesunden entfernt werden, also mit sichtbar gesundem Gewebe um den Tumor herum. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit einer kompletten Entfernung.
  • Gebärmutterbiopsie bei Verdacht auf bösartige Veränderungen am Muttermund (Zervixkarzinom). Zuerst wird ein Abstrich am Muttermund vorgenommen. Falls dieser auffällig ist, kann eine Biopsie erfolgen. Dazu ist es manchmal unerlässlich, eine kegelförmige Ausschneidung (Konisation) des Muttermundgewebes vorzunehmen. Diese ist zur Diagnostik gedacht, kann aber gleichzeitig zur Therapie genutzt werden.

Was ist vor einer Biopsie zu beachten?

Wird eine Biopsie am Bauch vorgenommen, muss der Betroffene nüchtern bleiben. Das heißt, er darf einige Stunden vor der Entnahme weder trinken noch essen. Gelegentlich kann vor der Biopsie eine Rasur der Bauchhaare nötig werden.
Vor dem Eingriff können noch einige Blutwerte (wie die Gerinnung) überprüft werden.

Wie wird eine Biopsie entnommen?

Ist der Betroffene zu aufgeregt oder ängstlich, kann er vor der Entnahme ein Beruhigungsmittel (oder auch ein Schmerzmittel) einnehmen. So geht die Untersuchung auch für den Behandler einfacher vonstatten.
Die Lagebestimmung des zu entnehmenden Gewebes erfolgt unter anderem mittels Ultraschall, radiologischen oder endoskopischen Untersuchungen. Zuerst wird der Hautbereich desinfiziert und die örtliche Betäubung gesetzt. Danach wird eine Gewebeprobe entnommen, die dann in einem Labor auf krankhafte Veränderungen untersucht wird.

Eine Entnahme kann auf vielfältige Weise vorgenommen werden:
  • Biopsie mit Stanze (Stanzbiopsie), Schlingen, Bürsten oder Zangen
  • Probeexzision: Herausschneiden eines Gewebeteils mit Seziermesser
  • Punktion mit einer Hohlnadel, die in das Gewebe eingeführt wird.

Was ist nach einer Biopsie zu beachten?

Nach der Entnahme sollte kein Sport getrieben und körperliche Anstrengungen vermieden werden, um die Gefahr von Nachblutungen zu verringern.

Alternativen zu Biopsie (Gewebeprobe)

Risiken

Selten können nach der Gewebeentnahme Komplikationen auftreten. Dazu gehören Infektionen oder Blutungen im Entnahmebereich. Auch ist es möglich, dass andere Organe oder Strukturen verletzt werden. In sehr seltenen Fällen kann das Beruhigungs- oder Schmerzmittel eine Unverträglichkeitsreaktion hervorrufen.

Alternativen

Zur Biopsie existiert keine Alternativuntersuchung, weil nur mit einer Gewebebestimmung eine genaue Aussage über die Erkrankung getroffen werden kann.
Vor einer Gewebeprobe werden allerdings andere Untersuchungen vorgenommen, die weniger eingreifend sind, wie Röntgen- und Ultraschalluntersuchungen, Blutentnahmen oder Computertomographien. So kann eine Biopsie in einigen Fällen vermieden werden.

Kosten zu Biopsie (Gewebeprobe)

Die Laborkosten für eine Biopsie betragen laut EBM derzeit 10,20 Euro.
Quelle: http://www.medi-soft.de/ebm/html/000/OK2000JR10000H0.html

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