Nachteule? Forscher finden Genmutation

Frühaufsteher genießen den Morgen und sind früh leistungsfähig. Nachteulen aber gehen spät zu Bett und kommen morgens kaum aus dem Bett. Dafür könnte eine Mutation der Erbinformation verantwortlich sein.


Mutation als Ursache einer verstellten inneren Uhr

Menschen, die abends kein Ende finden, nicht früh einschlafen können und sich morgens sehr schwer tun aufzustehen, werden oftmals als Nachteulen bezeichnet. Mediziner sprechen vom Verzögerten Schlafphasensyndrom, im englischen dem Delayed Sleep Phase Syndrome, DSPS. In den USA sind etwa 15 Prozent der Menschen von der Störung betroffen. Der Tag-Nacht-Rhythmus ist verschoben. Die innere Uhr bestimmt diesen Rhythmus, dem physiologische Funktionen unterliegen – und dieser ist bei Betroffenen verstellt. Menschen mit dem Syndrom können kaum früh einschlafen.

Forscher der Rockefeller University in New York fanden jetzt heraus, dass eine genetische Mutation die mögliche Ursache für die verstellte innere Uhr sein könnte. Eine Mutation des Gens CRY1 könnte für den verzögerten Schlaf verantwortlich sein. Ergebnisse ihrer Untersuchung wurden im Journal "Cell" veröffentlicht.

Der Tag-Nacht-Rhythmus besitzt den Wissenschaftlern zufolge eine klare genetische Grundlage und blieb über den gesamten Zeitraum der Evolution erhalten. 


Erzwungene Schlafroutine kann helfen

Die Wissenschaftler fanden heraus, dass Träger des mutierten Gens wesentlich später in den Schlaf finden als Menschen, die die Genmutation nicht aufwiesen. Träger der Genmutation kommen erst Stunden später ins Bett als andere Menschen. Es ist, als hätten Betroffene einen unaufhörlichen Jetlag.

Dem verschobenen Schlafmuster ließe sich aber mit einer konsequenten, selbst erzwungenen Schlafroutine begegnen, glauben die Forscher. Allerdings erfordere das eine hohes Maß an Selbstdisziplin und eine gute Schlafhygiene. 

Das Verzögerte Schlafphasensyndrom gilt als Schlafstörung. Schlafstörungen sind mit mentalen und körperlichen Störungen verbunden. Angststörungen, Depressionen, Herzkrankheiten und Diabetes mellitus treten bei Schlafstörungen wahrscheinlicher auf.

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