Jugend: Cannabis erhöht Schizophreniegefahr

Viele Heranwachsende probieren Drogen wie Haschisch bzw. Marijuana aus. Der regelmäßige Konsum führt jedoch zu Hirnveränderungen, die sich in ähnlicher Art auch bei der Schizophrenie finden lassen, warnen Forscher. Ein Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und einem erhöhten Schizophrenierisiko ist schon länger bekannt.

 

 

Dosis und Potenz der Droge bestimmen die Wirkung mit

 

Cannabis oder auch Haschisch und Marijuana ist unter Heranwachsenden populär und besonders bei jungen Männern beliebt. Laut Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung (BzgA) nutzen auch immer mehr noch sehr junge Jugendliche zwischen zwölf und 17 Jahren die Droge.

 

Bekannte Wirkungen von Cannabis sind Euphorie und Entspannung. Jedoch kann es auch zu Angst, Panik und Misstrauen kommen. Dies hängt unter anderem von der Dosis und Potenz der Wirkstoffe ab. Kurzfristige mögliche Wirkungen nach dem Konsum sind auch Erinnerungsverlust, eingeschränktes Urteilsvermögen und eine veränderte Wahrnehmung. Die Leistungsfähigkeit in Schule oder im Beruf ist entsprechend eingeschränkt. Es besteht überdies ein Suchtpotential. Der hauptsächlich wirksame Bestandteil von Cannabis ist der psychoaktive Stoff Delta-9-Tetrahydro-Cannabinol (THC).

 

 

Langzeitkonsum von Haschisch führt zu anhaltenden Hirnveränderungen

 

Bei Jugendlichen wirkt Marijuana in Hirnbereichen, die sich noch in der Entwicklung befinden. Dies kann negative Folgen für die Langzeitentwicklung haben, zeigten bereits frühere Untersuchungen zum Thema. Hohe Dosen der Droge können z. B. eine akute Psychose auslösen. Mögliche Symptome sind Halluzinationen, Wahnvorstellungen und das Verlustgefühl der eigenen Identität. Diese Auswirkungen sind zunächst vorübergehender Natur. Der Drogenlangzeitkonsum jedoch ist mit bleibenden Veränderungen verbunden.

 

Wissenschaftler der Western University of Ontario in Kanada untersuchten nun genauer, welche Langzeitwirkungen THC auf jugendliche Gehirne hat, indem sie heranwachsende Nager der Droge aussetzten. Verschiedene Untersuchungen zeigten erhebliche und anhaltende Verhaltensveränderungen sowie neuronale und molekulare Veränderungen, wie sie sich auch bei neuropsychiatrischen Erkrankungen wie die Schizophrenie finden lassen.

 

Das Jugendalter ist eine sehr kritische Phase für die Hirnentwicklung, so die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift "Cerebral Cortex". Das Gehirn ist in dieser Zeit besonders verletzbar. Auf die Gehirne Erwachsener ließ sich die beschriebene Wirkung des THC dagegen nicht feststellen.

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