Fischer, Jana am
13. Mär 2017
Wissen zu Nabelinfektion bei Neugeborenen
Eine Nabelentzündung kann den Nabelstumpf wie auch die umliegende Bauchdecke betreffen. Weil das Immunsystem Neugeborener zunächst nur wenig eigene Abwehrkräfte besitzt, sind die kleinen Körper noch sehr anfällig für Infektionen durch Keime und Bakterien. Insbesondere in Ländern, wo Frauen ihre Kinder in schlechten Hygieneverhältnissen zur Welt bringen, ist die Säuglingssterblichkeit durch solche Infektionen immer noch recht hoch.
Ursachen
Bakterien, die während oder nach der Geburt übertragen werden, sind die Auslöser für eine Nabelentzündung in den ersten Lebenswochen eines Säuglings. Zu diesen Bakterien gehören häufig Staphylococcus aureus, A-Streptokokken, Escherichia coli, Klebsiella pneumoniae und Proteus mirabilis. Aber auch Bakterien, die für ihren Stoffwechsel keinen Sauerstoff benötigen oder durch Sauerstoff sogar gehemmt oder getötet werden (bezeichnet als Anaerobier), wie Bacteroides fragilis und Clostridium perfringens, können eine solche Nabelinfektion mit verursachen. Begünstigt wird eine Nabelinfektion grundsätzlich durch ein geringes Geburtsgewicht, was insbesondere Frühgeborene zur Risikogruppe zählen lässt. Daneben erhöhen ein vorzeitiger oder aber verspäteter Riss der Nabelschnur und eine vorangegangene Punktion der Nabelschnur das Infektionsrisiko.
Diagnose zu Nabelinfektion bei Neugeborenen
Ein deutlich angeschwollener geröteter Nabel ist ein Symptom für eine Nabelinfektion. Ein weiteres Symptom ist ein aus dem Nabel austretendes eitriges, schmieriges Sekret. Neben diesen optischen Merkmalen, die bereits eine eindeutige Diagnose ermöglichen, kann ein Abstrich und Anlegen einer Bakterienkultur zur Feststellung des Erregers abschließenden Aufschluss geben.
Behandlung zu Nabelinfektion bei Neugeborenen
Weil sich aus einer Nabelentzündung beim Säugling sehr schnell eine Blutvergiftung und eine Leberentzündung entwickeln können, gilt es, diese schnell zu behandeln. Um eine ausreichende Hygiene zu gewährleisten und den Heilungsverlauf zu beobachten, ist eine stationäre Unterbringung ratsam. Das Neugeborene erhält Antibiotika, welche die Vermehrung von Bakterien verhindert, beziehungsweise diese abtötet. Eine genaue Dosierung der Medikation ist dabei von besonderer Bedeutung, um dem kleinen Körper entsprechend gerecht zu werden und insbesondere eine Überdosierung mit eventuellen Negativfolgen zu vermeiden. Ein chirurgischer Eingriff ist nur dann nötig, wenn bereits durch die Entzündung ein Abszess (Eiteransammlung) entstanden ist.
Prognose
Bei frühzeitiger antibiotischer Behandlung ist die Prognose gut und die Nabelinfektion kann zügig abheilen.
Selbsthilfe zu Nabelinfektion bei Neugeborenen
Vorbeugende Maßnahmen:
- das Neugeborene erst nach Abfall des Nabels beziehungsweise verheiltem Nabel zu baden und nur in saubere Betten und Matratzen zu legen
- den kleinen Körper nach der Geburt sorgfältig zu pflegen und vor dem Stillen die Hände zu desinfizieren
- zwischen Nabel und Bauchhaut bis zum natürlichen Abfall des Nabels trockene, sterile Kompressen zu legen
Sollte während der Geburt Fieber auftreten, die Geburt länger andauern oder aber es zu einem vorzeitigen Blasensprung gekommen sein, erhöht sich die Infektionsgefahr für das Neugeborene. Daher ist in diesen Fällen die prophylaktische Verabreichung von Antibiotika zu prüfen.