Elektroenzephalografie (EEG)

Methode zu Elektroenzephalografie (EEG)

Die Elektroenzephalografie, kurz EEG, ist eine einfache Untersuchung, mit der über die Kopfhaut die elektrische Aktivität des Gehirns gemessen wird. Aus der Untersuchung ergibt sich ähnlich wie bei der Elektrokardiografie (EKG) des Herzens eine Stromkurve. Zwischen Nervenzellen des Gehirns lassen sich elektrische Aktivitätsunterschiede messen und aufzeichnen (ableiten).

Wie funktioniert das EEG?

Das EEG ist eine einfache und schmerzlose Untersuchung, bei der Metallplättchen (Elektroden) an der Kopfhaut befestigt werden. Zwischen den meist insgesamt 21 befestigten Elektroden lassen sich elektrische Spannungsunterschiede messen, die als Hirnstromwellen aufgezeichnet werden. Typische Wellen unterschiedlicher Frequenz sind
  • Alphawellen im Ruhezustand
  • Betawellen bei Hirnaktivität
  • Thetawellen vor allem bei Kindern und bei Erwachsenen im Schlaf
  • Deltawellen, die auf eine Hirnschädigung hindeuten können und nur bei Kindern am Tage normal sind.

Wozu dient das EEG?

Viele Erkrankungen gehen mit Veränderungen der elektrischen Hirnaktivität einher, weshalb ein EEG zum diagnostischen Programm gehört. Veränderungen können regionaler oder allgemeiner Natur sein.
Mögliche Erkrankungen sind:
  • Krampfanfälle (Epilepsien)
  • Schlaganfall
  • Entzündliche Erkrankungen des Gehirns
  • Stoffwechselbedingte Erkrankungen des Gehirns
  • Tumore
  • Neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose
  • Schlafstörungen.
Das EEG dient auch der Zusatzuntersuchung bei Personen, die im Koma liegen und bei der Feststellung des Hirntodes.

Was ist im Vorfeld der Untersuchung zu beachten?

Für die Untersuchung ist keine besondere Vorbereitung nötig. Die Haare sollten vor und nach der Untersuchung gewaschen werden.

Wie läuft das EEG ab?

Die Elektroden werden schmerzfrei meist mithilfe von Hauben oder Bändern an der Kopfhaut befestigt. Dafür ist eine Reinigung der Kopfhaut an der jeweiligen Hautstelle nötig. Die Untersuchung dauert 30 bis 60 Minuten.
Die Ableitung der Hirnströme wird locker im lockeren Sitzen oder Liegen gemessen. Wichtig sind Ruhe und Entspannung, damit die elektrische Hirnaktivität nicht von Muskelaktivität überlagert wird. Die Augen sind geschlossen und nur nach Aufforderung zu öffnen.
Bei der Untersuchung kann eine Lichtstimulation (Fotostimulation) durchgeführt werden, bei der Flackerlicht bestimmter Frequenzen bei versteckten Krampfanfällen zu Veränderungen der Hirnstromkurve führen kann.

Alternativen zu Elektroenzephalografie (EEG)

Alternativen

Das EEG ist keine bildgebende Untersuchung und gibt über Funktionsstörungen der Hirnrinde Auskunft. Um auch Veränderung der Hirnstruktur nachzuweisen, eignen sich bildgebende Untersuchungsverfahren wie Computertomografie (CT) und Magnetresonanztomografie (MRT). Gefäßuntersuchungen der hirnversorgenden Gefäße vor allem am Hals sind mit einer Ultraschalluntersuchung (Sonografie) möglich.
Hirngefäße lassen sich auch mit einer Röntgenuntersuchung mit Kontrastmittel (Angiografie) darstellen. Bei Verdacht auf entzündliche Hirnerkrankungen ist eine Untersuchung des Nervenwassers (Liquor) nötig. Die Entnahme erfolgt mit einer Nadel im Bereich der Lendenwirbelsäule (Liquorpunktion).

Kosten zu Elektroenzephalografie (EEG)

Die Gesetzliche Krankenkasse übernimmt die Untersuchungskosten.

Daten/Fakten zu Elektroenzephalografie (EEG)

Das EEG ist im Bereich der Neurologie und Psychiatrie eine durchaus häufige Untersuchung.

Links zu Elektroenzephalografie (EEG)

Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie e. V (DGN)
http://www.dgn.org

Informationen zu neurophysiologischen Unterschungen der Universitätsmedizin Göttingen (UMG)
http://www.neurologie.uni-goettingen.de

Quellenangabe für Zitate

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