Schlafapnoe

Wissen zu Schlafapnoe

Schnarchen mit Atemstillständen – die Schlafapnoe

Das nächtliche Schnarchen ist weit verbreitet, zwischen zehn bis dreißig Prozent der Erwachsenen schnarchen regelmäßig. Häufig ist das Schnarchen (Ronchopathie) harmlos. Selbst gelegentliche, kurze Atmungsaussetzer gelten nicht als gesundheitsschädlich.
Doch kann das Schnarchen mit Atemstillständen auch ein Hinweis auf eine ernst zu nehmende Atmungserkrankung sein. Nächtliche Atemaussetzer von mehr als zehn Sekunden gelten als krankhaft. Schnarcht eine Person besonders laut und unregelmäßig, muss daher ärztlich abgeklärt werden, ob es sich um eine Schlafapnoe handelt, die eventuell auch zu einem lebensbedrohlichen Atemstillstand führen kann. Es gibt mittlerweile viele wirksame Methoden, die Schlafapnoe in den Griff zu bekommen.


Erschlaffte Muskulatur bedingt lautes Schnarchen
Während des Schlafes erschlafft bei jedem Menschen die Muskulatur des Nasen-Rachenbereiches. Bei einem Schlafapnoe-Syndrom (SAS) fällt die Zunge zurück und der Rachenraum stellt sich eng. Das Schnarchen wird jeweils von einem Atemstillstand unterbrochen, anschließend kommen einige tiefe Atemzüge, die als lauter Schnarchton hörbar werden. Das Schlafapnoe-Syndrom tritt häufig bei Dauerschnarchern auf, vorrangig bei übergewichtigen Männern. Den meisten Betroffenen ist ihre Schnarchproblematik nicht bewusst. Sie können zwischen ihrer Tagesmüdigkeit und ihrem nächtlichen Schnarchen keine Verbindung herstellen. Dagegen leiden die Partner häufig unter dem unruhigen Schlaf der Betroffenen. Nicht selten schläft der Partner eines Schlafapnoe-Betroffenen im eigenen Schlafzimmer. Schon bei Kindern kann ein obstruktives Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) auftreten. Aus Sicht mancher Experten könnte sogar ein Zusammenhang mit dem plötzlichen Kindstod bestehen.

Diagnose zu Schlafapnoe

Vorgehensweise bei der Diagnostik eines Schlafapnoe-Syndroms

Nicht selten fühlt sich der Partner eines SAS-Betroffenen durch dessen nächtliches Schnarchen um den eigenen Schlaf gebracht und schickt den Betroffenen zum Hausarzt. Die Diagnosestellung ergibt sich aus der Befragung zu Schlaf- und Lebensgewohnheiten und bisherigen Erkrankungen. Beispielsweise kann eine Schichtarbeit den Schlaf-Wach-Rhythmus erheblich beeinträchtigen und Auswirkungen auf das Schnarchen haben. Ebenso kann die Einnahme von Medikamenten das Schlafverhalten beeinflussen und unerwünschte Nebenwirkungen mit sich bringen. Schlafapnoe-Betroffene sind zudem häufig auch tagsüber müde, unkonzentriert und vergesslich.
Um anatomische Auffälligkeiten im Hals-Nasen-Rachenraum ausfindig zu machen, sollte ein Hals-Nasen-Ohrenarzt hinzugezogen werden. Ratsam ist auch die Untersuchung im Schlaflabor, um Art und Ausmaß der Schlafapnoe sowie die gefährlichen Atemaussetzer zu erkennen.

Das Obstruktive Schlafapnoe-Syndrom als häufigste Form

Die häufigste Form ist das Obstruktive Schlafapnoe-Syndrom (OSAS), das durch die starke Entspannung der Atemwegsmuskulatur im Schlaf gekennzeichnet ist. Die Muskulatur fällt zusammen und behindert die freie Atmung. Es gibt auch eine rein zentrale Apnoe, die durch Schädigungen im zentralen Nervensystem (ZNS) hervorgerufen wird und sowohl erblich als auch neurologisch bedingt sein kann. Bei dieser Form erhält die Atemmuskulatur keine ausreichende Anweisung durch das Gehirn zu atmen. Jede Form der Schlafapnoe sollte daher genau untersucht und individuell behandelt werden.

Behandlung zu Schlafapnoe

Wirksame Methoden

Bei leichten Ausprägungen der Schlafapnoe können sich Betroffene mit einigen wirksamen Maßnahmen selbst Erleichterung verschaffen. Bei stärkeren Ausprägungen, wie Atemaussetzern und starkem Schnarchen, sind Betroffene auf zusätzliche medizinische Hilfe angewiesen. Es gibt verschiedene Behandlungsmethoden, die von der Behandlung mit Medikamenten über den Einsatz von Atemmasken bis hin zu operativen Eingriffen reichen. Welche Behandlungsmethode angewendet wird, ist vom Schweregrad der Schlafapnoe abhängig sowie vom allgemeinen Gesundheitszustand des Betroffenen und sollte mit dem Behandler genau besprochen werden.

  • CPAD-Therapie – ruhiger Schlaf durch die Atemmaske: Bei schwereren Ausprägungen der Schlafapnoe verordnen Ärzte gerne eine Atemmaske. Diese hilft dem Betroffenen beim Durchatmen, indem ihm ständig Atemluft zugeführt wird und durch einen leichten Überdruck die Luftwege geöffnet bleiben. Diese sogenannte CPAD-Therapie wird sehr erfolgreich angewandt. Der Name CPAD setzt sich dabei aus der Abkürzung der englischen Bezeichnung continuous positive airway pressure zusammen, was so viel wie "kontinuierliche Überdruckbeatmung" bedeutet. Mit solchen Atemmasken können die Betroffenen auch in der Nacht regelmäßig atmen, Schnarchen und Atemaussetzer bleiben aus. Allerdings ist eine solche CPAD-Maske gewöhnungsbedürftig.
  • Medikamente gegen die Schlafapnoe: Bestimmte Medikamente wirken auf das zentrale Nervensystem und können die Atmung während des Schlafs verbessern, wie die Medikamente aus der Wirkstoffgruppe der Xanthinderivate, welche auch bei Asthma bronchiale oder der Chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) eingesetzt werden. Allerdings besteht bei diesen Präparaten das Risiko von typischen Nebenwirkungen wie Ruhelosigkeit, Herzrasen und Schlafstörungen.
  • Die orale Schiene für leichtere Fälle: In manchen Fällen ist eine orale Schiene eine Alternative, die während der Nacht Mund und Kiefer etwas vorverlagert. Allerdings können auch dabei Nebenwirkungen auftreten, wie morgendliche Kiefergelenksschmerzen oder Verspannungen der Kaumuskulatur.
  • Operative Eingriffe gegen das Schnarchen: Anatomische Besonderheiten, wie zum Beispiel eine krumme Nasenscheidewand, Polypen oder ein vergrößertes Zäpfchen, können eine Schlafapnoe begünstigen. Insofern kann eine Operation in manchen Fällen korrigierend wirken und zum gewünschten Erfolg führen.

Selbsthilfe zu Schlafapnoe

Es gibt einige wirksame Selbsthilfemethoden, mit denen Betroffene das nächtliche Schnarchen in den Griff bekommen und regelmäßiger atmen können. Besonders bei leichten Ausprägungen der Schlafapnoe reicht es häufig schon aus, einige alltägliche Angewohnheiten umzustellen und zu einem gesunden Schlafverhalten zu finden. Beispielsweise kann die Reduktion oder gar der Verzicht auf Nikotin und Alkohol schon zu einem besseren Schlafverhalten beitragen sowie die Verringerung von einigen Kilo Übergewicht. Alkohol, Nikotin, Schlafmittel und Übergewicht begünstigen eine Schlafapnoe.
Das richtige Schlafverhalten fördert einen gesunden und erholsamen Schlaf. Betroffene sollten versuchen, einen sportlichen Ausgleich zu finden, damit sie abends auch wirklich müde sind und immer zur gleichen Zeit ins Bett gehen, damit sich der Organismus an eine Schlafroutine gewöhnt.

Daten/Fakten zu Schlafapnoe

Eine Schlafapnoe ist nicht selten, etwa fünf Prozent der Bevölkerung leidet in Deutschland unter Schlafapnoe. Davon sind etwa ein bis zwei Prozent der Frauen betroffen und zwei bis vier Prozent der Männer.

Links zu Schlafapnoe

VdK-Fachververband Schlafapnoe/Chronische Schlafstörungen
Informationen, Aktuelles, Selbsthilfegruppen und mehr
http://vdk.de/fachverband-schlafapnoe/

Der Landesverband Schlafapnoe / Atemstillstand und chronische Schlafstörungen des Landes Thüringen e. V
http://www.schlafapnoe.org/

Schlaf-Apnoe: Atemstillstand mitten in der Nacht
Ein Online-Artikel von stern.de aus der Serie Ratgeber Schlaf
http://www.stern.de/schlaf/erkrankungen/schlaf-apnoe-atemstillstand-mitten-in-der-nacht-636995.html

Videosequenzen aus dem schnarchertv.de - ein Projekt von Schlafapnoe e.V.

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