Unterversorgung bei Schuppenflechte

Jeder zweite Patient mit einer ausgeprägten Schuppenflechte ist Schätzungen zufolge in Deutschland medizinisch unterversorgt. Das sind etwa 500 000 Menschen, wie der Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) mitteilte. Etwa zwei Millionen Menschen mit Schuppenflechte (Psoriasis) gibt es, knapp die Hälfte von ihnen leidet an einer mittelschweren bis schweren Form. Mediziner unterscheiden drei Formen der Krankheit. Die leichte Variante lässt sich äußerlich behandeln, bei der mittelschweren und schweren kommen Medikamente und gegebenenfalls UV-Licht-Behandlungen zum Einsatz.

Eine Ursache für die schlechte Versorgung liegt in der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung selbst. Psoriasis ist eine viel komplexere Erkrankung als man früher angenommen hat. Nicht jeder Hautarzt kennt sich damit gut genug aus. Etwa 30 Prozent der Patienten mit einem ersten Psoriasisschub suchten gar nicht erst einen Dermatologen auf. Darüber hinaus fürchteten mit der Krankheit weniger vertraute Mediziner Regressforderungen der Krankenkassen, wenn sie teure Medikamente verordnen.

Als unterversorgt gilt ein Patient, dessen Lebensqualität aufgrund der Krankheit eingeschränkt ist oder der eine nicht erkannte Begleiterkrankung hat. Das können dem BVDD zufolge Diabetes, Herz-Kreislaufstörungen oder Depressionen sein. Ebenfalls unterversorgt sind Betroffene, wenn sie keine medikamentöse Therapie erhalten, die den gesamten Organismus einbezieht, obwohl das bei ihrem Krankheitsgrad angebracht wäre.

Die Erkrankung Psoriasis geht weit über die Haut hinaus. So sind zum Beispiel 40 Prozent der Patienten zusätzlich von Nagelerkrankungen betroffen. Bei jedem fünften Patienten tritt die Sonderform Psoriasisarthritis mit Gelenkentzündungen auf. Ziel der Dermatologen muss sein, die arthritische Form der Schuppenflechte und Begleiterkrankungen früher zu erkennen. Auch Kinder sollten früher als bislang behandelt werden.

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