Giftige Chemikalien in Fast Food
Fast Food ist ungesund und macht dick, das weiß mittlerweile jeder. Forscher fanden im Urin von Fast-Food-Fans nun auch alarmierend hohe Konzentrationen giftiger Stoffe.
Weichmacher im Urin
Ein Team der George Washington Universität befragte 8.877 Amerikaner ausführlich zu ihren Essgewohnheiten der letzten 24 Stunden. Unter anderem gaben die Teilnehmer der Feldstudie an, wie hoch ihr Fast-Food-Konsum in dieser Zeit war. Außerdem gaben sie Urinproben ab, die die Forscher später auf verschiedene Weichmacher untersuchten. Die Ergebnisse der Wissenschaftler sind alarmierend. Studienteilnehmer, die nach eigenen Angaben viel Fertignahrung zu sich nahmen, wiesen signifikant höhere Konzentrationen der sonst in Plastik enthaltenen Phthalate DEHP und DiNP im Urin auf.
Phthalate und andere Weichmacher werden Kunststoffen zugesetzt, um sie geschmeidig zu halten. Bei Herstellern beliebt und vielseitig eingesetzt haben die Chemikalien aber nicht nur positive Eigenschaften. Vor allem sogenannte niedermolekulare Phthalate wie DEHP stehen in Verdacht, im Körper eine hormonähnliche Wirkung zu entfalten. So können sie in hohen Konzentrationen zu einer Verweiblichung von Jungen und Männern beitragen und Frühgeburten auslösen.
Verpackungsmaterialen geben Chemikalien ab
In den Urin von Verbrauchern gelangen die Weichmacher zum Beispiel über in Plastik verpackte Nahrungsmittel. Die Phthalate gehen von den Kunststoffen in die Nahrung über und können so mit dem Verzehr in den Körper gelangen. Hersteller bieten Fast Food häufig mehrfach in Plastik abgepackt an, zusätzlich befinden sich Zutaten wie Getreide und Fleisch für Fertignahrungsmittel vor der Verarbeitung häufig in Kunststoffverpackungen.
Phthalate finden sich jedoch auch in anderen Nahrungsmitteln wie Fleisch, Brot oder Kuchen. So wiesen auch Teilnehmer, die angaben viel Fleisch zu konsumieren, relativ hohe Konzentrationen der Weichmacher im Urin auf. Um abschließend beweisen zu können, dass gefährliche Mengen Kunststoffpartikel über die Nahrung in den menschlichen Organismus gelangen, sind jedoch weitere Untersuchungen nötig, so Leiterin der Studie Ami Zota.