Substanz in Broccoli lindert Autismussymptome
Eine Substanz in Broccoli kann das Verhalten von jungen Männern mit Autismus verbessern, ergab eine kleine Studie. Allerdings müsste man eine unrealistisch große Menge des Gemüses essen, um einen Effekt zu erreichen. Der Stoff namens Sulforaphan ist auch in anderem Gemüsen enthalten.
Gesundheitsfördernder Stoff in Gemüse
Sulforaphan ist Bestandteil von Kohlgemüse wie Broccoli, Blumenkohl und Chinakohl, in rohem Gemüse mehr als in gekochtem. Studien zeigten bereits, dass der Inhaltsstoff bakterielles Wachstum hemmen und das Wachstum einiger Krebsarten verlangsamen kann.
Forscher aus Massachusetts und Boston extrahierten den Stoff und verabreichten ihn täglich der Hälfte von 40 jungen Männern mit moderater bis schwerer Autismus-Erkrankung. Die andere Hälfte erhielt eine unwirksame Kapsel (Plazebo). Forscher und Ärzte wussten nicht, was welcher Patient bekommen hatte. Sie schätzten das Verhalten und die soziale Interaktion nach Studienbeginn und einen Monat nach Studienende ein.
Positive Veränderungen nicht anhaltend
Sulforaphan wirkte nicht bei allen Patienten, aber bei zwei Drittel der Männer, die den Stoff erhielten, ließen sich merkliche Verbesserungen erzielen, so der Studienleiter. Auch die Eltern bemerkten positive Veränderungen.
Die meisten Veränderungen waren aber einen Monat nach Studienende nicht mehr nachweisbar. Die Forscher berichten, dass Menschen mit Autismus bei Fieber mehr Augenkontakt suchen und eine verbesserte Sprache aufweisen. Dies ist möglicherweise auf den Stress zurückzuführen, der durch Fieber entsteht.
Sie vermuten, dass der Wirkstoff aus dem Gemüse zu einer ähnlichen Stressreaktion führen könnte. In diesem Fall wäre Stress aber nicht schlecht, denn er kann zu veränderten Genaktivitäten führen, die für Autismus bedeutsam sind.
Die Studie erschien in den "Proceedings of the National Academy of Science".