Starke Knochen: Laufen besser als Radfahren

Frühere Studien zeigten, dass Hochleistungsradfahrer ihre Knochengesundheit gefährden. Neue Untersuchungen signalisieren nun, dass es sich bei Marathonläufern anders verhält.


Stoffwechselvorgänge bei sportlichen Höchstleistungen verändert

Untersuchungen in Italien konnten zeigen, dass Extrem-Radfahren die Knochengesundheit negativ beeinflusst. Calcium wird aus dem Knochen ins Blut geschwemmt und so baut der Körper über lange Zeit gesehen Knochensubstanz ab. Das macht die Knochen instabil und anfällig für Brüche.

Das gleiche Forscherteam untersuchte nun in einer neuen Studie, ob es sich bei Hochleistungs-Marathonläufern ebenso verhält. Dazu betrachteten sie die Stoffwechselvorgänge der Sportler vor und nach dem Rennen und verglichen sie mit Personen, die moderaten Sport betrieben. Im Fokus des Interesses standen die Eiweiße Osteocalcin und P1NP aus dem Knochenstoffwechsel und die Hormone Glucagon, Insulin und Leptin, die den Energiestoffwechsel regulieren.


Nutzung von Energie aus dem Knochenstoffwechsel

Es zeigte sich, dass der Körper auch bei Läufern in Hochleistungsphasen Stoffwechselvorgänge im Knochen zurückfährt, um die dabei benötigte Energie für die Muskelleistung zu nutzen. Dies zeigte sich durch niedrigere Level an Calcitonin und P1NP im Blut nach dem Rennen. Hohe Level von Glucagon und niedrige Insulin- und Leptinwerte zeigten nach dem Lauf an, dass der Körper der Sportler im Gegensatz zur Kontrollgruppe in einem Energiedefizit steckte, das er durch das Zurückfahren der Stoffwechselvorgänge im Knochen auszugleichen versuchte.

Doch während es bei Radfahrern durch diese Stoffwechselvorgänge zu einem dauerhaften Abbau von Knochenmasse kam, verhielt es sich bei Marathonläufern anders. Obwohl die P1NP-Werte nach dem Rennen niedriger lagen als bei der moderat aktiven Kontrollgruppe, waren sie vor dem Wettbewerb noch deutlich höher als bei der Vergleichsgruppe. Wissenschaftlern ist bekannt, dass Knochen mit dem Pankreas, das den Zuckerstoffwechsel reguliert, kommunizieren können. Das italienische Forscherteam geht nun davon aus, dass die durch das Laufen stark beanspruchten Knochen durch ihre Signale an das Pankreas über längere Zeit betrachtet eine bessere Energieversorgung erfahren. 

Doch was bedeuten diese Ergebnisse für den mäßig aktiven Durchschnittsbürger? Dr. Giovanni Lombardo, Leiter der Studie, rät Personen mit schwächerer Knochensubstanz, bei Ausdauersportarten das moderate Laufen anderen Aktivitäten wie Radfahren oder Schwimmen vorzuziehen.

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