Rechenschwäche bei Kindern häufiger als angenommen

Drei bis sechs Prozent der Schulkinder leiden unter einer Rechenstörung (Dyskalkulie), so Forscher der LMU München nach Ergebnissen einer Studie. Auch einfache Rechenoperationen wie Addieren, Subtrahieren, Multiplizieren und Dividieren werden zur Qual, denn betroffene Kinder haben keine Vorstellung von Zahlen und Mengen, sie können nicht abschätzen oder übrschlagen. Etwa fünf Prozent der Kinder weisen diese Schwäche auf, je nach Art der Rechenoperation drei bis sechs Prozent. Der Untersuchung zugrunde liegen die Daten von über 1.600 Schülern der dritten und vierten Klasse im Raum München.

Schulische und psychische Entwicklungsstörungen sind oftmals die Folge. Spätestens wenn der Übertritt an eine weiterführende Schule ansteht, verbaut die Schwäche vielen Kindern eine Zukunft, die möglich wäre, würde die Störung frühzeitig erkannt und mit einem Intensivtraining behandelt. Während es für die die Leserechtschreibschwäche schulrechtliche Regelungen gibt, ist dies bei der Rechenschwäche bislang nicht der Fall. Im Schulalltag findet die Störung oft kaum Berücksichtigung.

Bei 47 Prozent der untersuchten Kinder zeigte sich zudem das gleichzeitige Auftreten der Dyskalkulie und Lese- oder Rechtschreibschwäche bzw. beides (Legasthenie). Von einer Rechenschwäche waren mehr Mädchen, von einer Rechtschreibschwäche mehr Jungen betroffen. Als Ursachen vermuten die Forscher biologische Faktoren.

Intensive und spezifische Fördermaßnahmen sind nötig, so Dr. Christina Moll, Psycholgin und Mitglied der Forschergruppe. Denn es besteht die Gefahr des schulischen Scheiterns trotz guter Begabungen.

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