Frühgeborene erhalten später öfter neue Hüfte
Geringes Gewicht und vorzeitige Geburt erhöhen das Risiko von verschiedenen Erkrankungen im Erwachsenenalter wie hohem Blutdruck und Herzkreislauf-Erkrankungen. Auch die Knochenmasse kann betroffen sein. Eine neue Studie zeigt, dass auch Arthrose in den Hüftgelenken vermehrt vorkommt. Manche Patienten benötigen deshalb möglicherweise ein künstliches Hüftgelenk.
Früh geboren - spätere Hüftgelenkprobleme
Arthrose bezeichnet eine Gelenkerkrankung, die mit einem Abbau des Gelenkknorpels einhergeht und auch benachbarte Knochen und Gelenkoberflächen schädigt. Mögliche Folgen sind Bewegungseinbußen und im schlimmsten Fall eine Versteifung.
Frühgeborene Babys und Babys mit geringem Geburtsgewicht tragen offenbar ein erhöhtes Risiko für eine spätere Arthrose des Hüftgelenks, fanden australische Wissenschaftler heraus. Sie hatten über 3.600 Personen untersucht, die an der australischen Diabetes Obesity and Lifestyle Study teilgenommen hatten. Die Teilnehmer hatten mit 40 Jahren oder älter einen künstlichen Gelenkersatz von Knie oder Hüfte erhalten und waren nach Geburtsgewicht, Frühgeburtlichkeit und anderen Daten gefragt worden.
Arthrose betrifft Kniegelenke nicht
Teilnehmer mit Hüftersatz waren wahrscheinlicher mit einem geringen Geburtsgewicht oder als Frühgeburt zur Welt gekommen. Bei Studienteilnehmern mit Knieersatz zeigte sich dieser Zusammenhang nicht. Faktoren wie Alter, Geschlecht, Gewicht und Bildung sowie Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Zuckerkrankheit beeinflussten das Ergebnis nicht. Auch auf Rauchstatus und körperliche Aktivität konnten die Ergebnisse nicht zurückgeführt werden.
Die Wissenschaftler vermuten, dass die Empfänglichkeit für einige Risikofaktoren in den Gelenken unterschiedlich ist. So etwa sind Gestalt der Knochen und Geometrie für die Entstehung von Arthrose bedeutsam sowie veränderte Eigenschaften des weichen Gewebes. Mechanismen wie Gelenkdysplasie und reduzierte Knochenmasse könnten eine Rolle spielen. Dies wäre in anderen Studien zu prüfen.
Möglicherweise sollten Menschen, die mit geringem Geburtsgewicht oder als Frühgeburt zu Welt kamen, engmaschiger untersucht werden, um Hüftgelenkveränderungen früher festzustellen, so die Forscher.