Geburt: Schwerere Verletzungen möglich

Bis zu 15 Prozent der Frauen, die ein Kind gebären, erleiden Verletzungen, die nicht heilen, ergaben Untersuchungen an Frauen. Beckenbodentraining ist nützlich, hilft jedoch nicht bei der Heilung.

 

 

Geburtsverletzungen und Beschwerden können lange anhalten

 

Eine Kindsgeburt ist wahrscheinlich mit das am meisten traumatische Ereignis, dem der Körper außerhalb von Erkrankungen und Unfällen ausgesetzt sein kann. Für die Erholung von Verletzungen im Bereich des Beckens bedarf es manchmal acht Monate oder sogar länger. Beckenbodentraining, das Frauen nach der Geburt eigentlich immer erhalten und zu Hause weiter führen sollen, dient dem Training und der Festigung der Beckenbodenmuskeln. Diese Muskeln stützen Organe des Beckens wie Gebärmutter, Blase und Darm. Doch nicht immer verschwinden damit auch die Beschwerden der Frauen.

 

Ein Team aus Hebammen, Radiologen und Medizinern untersuchten eine Gruppe schwangerer Frauen mit hohem Risiko für Muskelrisse. Mithilfe von  Magnetresonanzuntersuchungen dokumentierten sie Geburtsverletzungen und die sich anschließende Heilung.

 

Anhand der Bildgebung offenbarten sich unerwartete Befunde. 25 Prozent der Frauen wiesen Flüssigkeit im Mark des Schambeines oder gar Brüche des Schambeines auf, ähnlich der Frakturen, die stressbedingt bei sportlichen Aktivitäten entstehen können. 66 Prozent der Frauen wiesen Flüssigkeit im Muskel auf, wie sie auch bei schweren Muskelzerrungen zu finden sind. Unter Muskelrissen hatten 41 Prozent der Frauen zu leiden, wobei der Muskel sich teilweise oder ganz vom Schambein abgelöst hatte.

 

 

Geburtsverletzungen mit Sportverletzungen vergleichbar

 

Beckenbodenübungen könnten kaum helfen, diese Verletzungen zu heilen, so die Forscher, doch könnten auch andere Maßnahmen kaum greifen. Hilfreich wäre es, bei Beschwerden nach Verletzungen zu sehen, damit Frauen eine Erklärung für ihre Beschwerden bekommen. Magnetresonanzuntersuchungen könnten bei der Häufigkeit und dem Grad der Verletzungen eine adäquate Untersuchungsmethode sein, wie dies auch bei Sportverletzungen üblich ist. Frauen hier mit einem Standardverfahren zu versorgen, würde der Sache nicht gerecht.

 

Allerdings muss nicht jede schwangere Frau schwere Geburtsverletzungen fürchten. Denn die Frauen in der aktuellen Untersuchungen wiesen tatsächlich ein sehr hohes Risiko für Muskelrisse auf. Die Studie wurde im "American Journal of Obstetrics and Gynecology" veröffentlicht.

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