Verkehrslärm als Gefahr für das Gehirn

Im Fokus von immer mehr Forschungsarbeiten steht Verkehrslärm. Er setzt der Gesundheit zu. Der Lärm steht mit Herzkreislauferkrankungen in Zusammenhang und verkürzt die Lebenserwartung, so das Ergebnis einer aktuellen Studie.

 

 

Liste der Gesundheitsschäden durch Verkehrslärm ist lang

 

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erachtete einen Wert für Verkehrslärm von 55 Dezibel und darüber als gesundheitsschädlich, wenn Menschen diesem täglich ausgesetzt sind. Millionen Menschen weltweit leben freilich in städtischen Gebieten, die diesen Wert bei weitem überschreiten.

 

Eine Untersuchung aus 2014 kam zu dem Schluss, dass 50 Prozent der US-Amerikaner Geräuschpegeln von 70 Dezibel und mehr ausgesetzt sind. Dies führt nicht nur zu Hörschäden, sondern auch zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie eine Untersuchung aus 2013 zeigt. Ein erhöhter Bauchumfang von Menschen, die Verkehrslärm ausgesetzt, zeigte eine jüngere Studie. Dieser gilt als Risikofaktor für Herzkreislaufkrankheiten.   

 

Britische Forscher fügen der Liste jetzt noch weitere mögliche Schäden hinzu. Demnach ist die Lebenserwartung von Bewohnern lauter Wohngebiete verkürzt und das Risiko eines Schlaganfalles erhöht. Dies ergab sich aus einer Langzeituntersuchung von 2003 bis 2010 von 8,6 Millionen Londoner Stadtbewohnern. Ergebnisse sind im "European Heart Journal" veröffentlicht.

 

 

Bluthochdruck, Stress, Schlafprobleme durch Verkehr

 

Das Sterberisiko von Personen, die Geräuschpegeln über 60 Dezibel ausgesetzt waren, war vier Prozent höher als das jener, die "nur" weniger als 55 Dezibel ausgesetzt waren. Das erhöhte Todesrisiko geht den Forschern zufolge vor allem auf Kosten von Herzkreislauferkrankungen, die durch Bluthochdruck, Stress und Schlafprobleme getriggert werden. Diese Probleme sind dem Verkehrslärm anzulasten.

 

Daneben zeigte sich, dass 25- bis 74-jährige Bewohner, die in Gegenden mit einer Lärmbelastung von über 60 Dezibel lebten, ein fünf Prozent höheres Risiko für einen Schlaganfall aufwiesen. Bei älteren Menschen war das Risiko gar um 9 Prozent erhöht.

 

Nächtlicher Verkehrslärm erhöhte das Schlaganfallrisiko vor allem älteren Menschen, während sich bei jüngeren (noch) keine Auswirkungen zeigten.

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