Therapieansatz bei seltener Nierenerkrankung entdeckt

Greifswald/Paris (dpa) - Forscher aus Greifswald und Paris sind dem Krankheitsmechanismus einer seltenen schweren Nierenerkrankung auf die Spur gekommen. In Tier- und Zellkulturversuchen fanden sie den Verursacher der rasch progressiven Glomerulonephritis (RPGN).

Diese Erkrankung verursacht Probleme bei der Harnausscheidung und Wassereinlagerungen und kann zu Nierenversagen führen. Nach Angaben des Universitätsklinikums Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern) führt eine Aktivierung des EGF-Rezeptors - eine Art Wachstumsbeschleuniger für Körperzellen - zu einer Zellwucherung. Diese kann die für die Blutreinigung notwendigen Glomeruli in kurzer Zeit zerstören.

Wurde der EGF-Rezeptor ausgeschaltet oder durch die Substanz Erlotinib gehemmt, habe man die Zellwucherung eindämmen und den Verlust der Nierenfunktion verhindern können, teilte Karlheinz Endlich vom Institut für Anatomie und Zellbiologie mit. Die Forscher der Universitäten Greifswald und des staatlichen Forschungsinstitutes Inserm in Paris hoffen nun auf eine zügige Umsetzung ihrer Erkenntnisse bei der Behandlung von Patienten.

Der EGF-Rezeptorhemmer Erlotinib sei bereits für die Behandlung von bestimmten Krebserkrankungen zugelassen. Nach Angaben der Forscher gibt es zudem Hinweise, dass der EGF-Rezeptor bei weiteren häufigeren Nierenerkrankungen auch eine bedeutende Rolle spielen könnte. Die Ergebnisse der Forschungen wurden in der neuesten Ausgabe der Fachzeitschrift «Nature Medicine» veröffentlicht.

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