Test bei Hodenkrebs weist Therapie
Forscher entwickelten einen neuen Test, der erkennt, ob Hodenkrebspatienten rückfallgefährdet sind und eine Chemotherapie erhalten sollten. Die meisten erkrankten Männer benötigen keine Chemotherapie.
Über 90 Prozent der Patienten haben geringes Rückfallrisiko
Nur drei Eigenschaften des am häufigsten vorkommenden Hodenkrebses sollen ausreichen, um Männer mit Hodenkrebs zu identifizieren, die ein großes Rückfallrisiko besitzen, so britische Wissenschaftler. Diese erhalten dann eine Chemotherapie. Die häufigsten Krebstumore des Hodens sind Keimzelltumoren. Der neue Test ist für Männer geeignet, die sogenannte Nichtseminome aufweisen. Diese kommen vor allem bei jungen Männern im Alter zwischen 20 und 30 Jahren vor und neigen eher zur Bildung von Tochtergeschwülsten (Metastasen).
Männer herauszufiltern, die keine Chemotherapie benötigen, kann helfen, diese nicht mit unnötigen Behandlungen zu belasten, die mit einer Vielzahl von Nebenwirkungen verbunden sind.
In der Studie ergab die Untersuchung von 177 Tumorproben von Männern mit Hodenkrebs in einem frühen Stadium, dass über 94 Prozent ein geringes Risiko für einen Krankheitsrückfall innerhalb von zwei Jahren hatten.
Chemotherapie mit langfristigen gesundheitlichen Folgen verbunden
Zwar ist die Chemotherapie bei dem genannten Hodenkrebs sehr effektiv, so die Wissenschaftler in der Zeitschrift "Clinical Cancer Research", doch kann die Therapie für die Patienten langfristige gesundheitliche Konsequenzen haben. Mögliche Langzeitfolgen sind Herzgefäßerkrankungen, das Auftreten einer zweiten Krebserkrankung, Nervenerkrankungen, Fruchtbarkeitsprobleme und andere Erkrankungen. Patienten mit geringem Risiko für einen Rückfall könnten einfach überwacht werden und eine Chemotherapie wäre oftmals zu umgehen.