Schmerzen sind lebenswichtig
Keine Schmerzen empfinden zu können, klingt für viele verlockend. Tatsächlich aber ist das gefährlich, denn Schmerzen sind auch ein Warnsignal. Ein Forscherteam unter Beteiligung Münchener Forscher identifizierte nun die Ursache der fehlenden Schmerzempfindung. Ein Gen ist mutiert.
Genmutation sorgt für fehlende Schmerzempfindung
Für chronisch kranke und schmerzgeplagte Menschen erscheint es vielversprechend, endlich keine Schmerzen mehr erleiden zu müssen. Wer keine Schmerzen empfinden kann, befindet sich allerdings in andauernder Gefahr. Kleine Kinder, die keine Schmerzen haben, beißen und verletzen sich selbst. Ist ein Bein gebrochen, spüren sie dies nicht und auch jede andere Krankheit wird vielleicht erst entdeckt, wenn eine Heilung schwierig ist oder gar, wenn es bereits zu spät ist.
Analysen des Erbmaterials zweier Kinder, die nicht miteinander verwandt waren und an der Störungen litten, ergaben, dass sie eine bestimmte Genmutation aufwiesen. Diese Veränderung fanden sich anschließend auch bei anderen an "kongenitaler Analgesie" erkrankten Patienten, schreiben die Forscher im Fachblatt "Nature Genetics".
Vorsorge und Verhalten als Schutz vor Krankheit und Verletzung
Durch die Entdeckung der Forscher ist es jetzt möglich, die Krankheit genetisch zu diagnostizieren. Wichtig sind vorsorgliche Untersuchungen, um Verletzungen und Krankheiten frühzeitig zu entdecken. Auch ein Training für Eltern und Betroffene ist bedeutsam. Denn die Krankheit ist nicht heilbar.
Das entdeckte Gen ist für wichtige Funktionen im zentralen Nervensystem bedeutsam. Die Ergebnisse sind deshalb auch für die Schmerzforschung ein wichtiger Schritt.