Schlafdefizit lässt Jugendliche schlechter lernen

Schlafmangel ist nach Experteneinschätzung ein Hauptgrund für Lernprobleme bei Jugendlichen. In der Vorpubertät stellt sich die innere Uhr um und verschiebt sich oft nach hinten. Die Jugendlichen gehen später ins Bett - müssen aber nach wie vor sehr früh für die Schule aufstehen.

Heute ist aber bekannt, dass ausreichend Schlaf wichtig für das Bewahren von Gedächtnisinhalten ist. Das betrifft sowohl Traum- als auch Tiefschlafphasen. Neue bildgebende Verfahren belegten dies in zahlreichen Studien.

Am effektivsten ist es für Lernende, wenn sie ihrer inneren Uhr folgen: Ein «Spätarbeiter» sollte also am Abend lernen, ein «früher Vogel» lieber morgens das am Vortag Geübte nochmals rekapitulieren. Insgesamt steht der frühe Schulstart jedoch der Chronobiologie - also dem zeitlichen Rhythmus - vieler Jugendlicher entgegen. Denn es ist schwer, früher einzuschlafen, als in der inneren Uhr angelegt. Leider sind Versuche, die Schule erst um neun Uhr beginnen zu lassen, bislang gescheitert.

Wahrscheinlich würde eine stärkere Synchronisierung der individuellen Chronobiologie mit den Lebens- und Arbeitsrhythmen viele Vorteile bringen. Schlafforschung und Biorhythmusforschung rücken immer näher zusammen. Konservativ geschätzt haben mindestens zehn Prozent der Bevölkerung chronische Schlafstörungen - und diese Zahl steigt rasant.

Nicht nur die Leistungsfähigkeit im Job könnte durch eine zeitliche Anpassung - etwa durch das Nutzung von Gleitzeiten - verbessert werden. Auch mit vielen Krankheiten wird dauerhaft zu kurzer oder gestörter Schlaf in Verbindung gebracht.  Um dies mit Daten zu untermauern, ist es notwendig, nicht nur im Schlaflabor eine kleine Zahl von Menschen mit Schlafstörungen zu untersuchen, sondern auch die Schlafprofile von größeren Teilen der gesunden Bevölkerung zu sammeln. In einem Konsortium wird auf europäischer Ebene daran gearbeitet.

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