Schlafapnoe: Depressionen häufig
Schlafapnoe-Patienten leiden häufig unter Depressionen. Nicht selten wird nur die Depression diagnostiziert, nicht aber die Schlafatemstörung. Die Behandlung der Atemstörung bessert aber oftmals auch die Depression.
Depressionen sind bei stärkerer Schlafapnoe wahrscheinlicher
Über 70 Prozent der von einer Schlafapnoe Betroffenen leiden unter depressiven Symptomen, so australische Wissenschaftler. Bis zu vier Prozent der Bevölkerung in Deutschland könnten betroffen sein. Bei der Schlafapnoe kommt es neben Atemgeräuschen, dem Schnarchen, auch zu gefährlichen Atemaussetzern während des Schlafes, die behandlungsbedürftig sind. Eine der Behandlungen ist die Überdruckbeatmung während des Schlafens.
Studien fanden bereits Zusammenhänge zwischen Schlafapnoe und Depressionen, hohem Blutdruck, kardiovaskulären Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall sowie Diabeteserkrankung. In der aktuellen Untersuchung wollten Forscher der University of Western Australia herausfinden, wie sich der Zusammenhang der Schlafstörung mit Depressionen darstellt und welchen Einfluss die Überdruckbeatmung auf depressive Symptome hat.
Sie untersuchten 426 Männer und Frauen mit Verdacht auf Schlafapnoe. Bei 293 Patienten ließ sich die Erkrankung diagnostizieren. 73 Prozent dieser Betroffenen wiesen zu Studienbeginn depressive Symptome auf. Dabei zeigte sich: Je stärker die Schlafapnoe desto wahrscheinlicher traten auch depressive Beschwerden auf.
Bei depressiven Beschwerden nach Schlapnoe fahnden
Die Schlafapnoe-Patienten erhielten über drei Monate lang eine Behandlung mit einer Überdruckbeatmung. Jede Nacht sollten die Studienteilnehmer die Maske fünf Stunden lang tragen. Jene, die die Behandlung einhielten, profitierten nicht nur von einem erholsameren Schlaf. Sie wiesen auch deutlich weniger depressive Beschwerden auf. Als die Behandlung endete, hatten nur noch vier Prozent klinisch relevante depressive Symptome.
Laut der Forscher lohnt es sich, Patienten mit Depressionen auch auf Zeichen einer Schlafapnoe zu untersuchen, heißt es im "Journal of Clinical Sleep Medicine". Wegweisend sind Hinweise auf Schlafunterbrechungen, Atempausen und Schnarchen. Dazu kommen ausgeprägte Tagesmüdigkeit sowie weitere Beschwerden.