Johanniskraut ist nicht ohne Nebenwirkungen

Bei Depressionen greifen nicht wenige Menschen zu Johanniskraut und beurteilen dies als sanfte Alternative zu Antidepressiva. Doch auch frei erhältliches Johanniskraut kann Nebenwirkungen verursachen, die sich von denen "echter" Psychopharmaka nicht stark unterscheiden, ergab eine Untersuchung.

 

 

Nebenwirkungen von Johanniskraut wie bei Antidepressivum

 

Pflanzliche Therapien haben bei Patienten oftmals ein besseres Image als vom Arzt verschriebene Medikamente. Dabei gehen Patienten meist

davon aus, dass Nebenwirkungen pflanzlicher Medikamente nicht oder zumindest weniger auftreten. Bei Johanniskraut gegen Depressionen lässt sich dies aber nicht bestätigen, zeigt eine Studie, die im Fachjournal "Clinical and Experimental Pharmacology and Physiology" veröffentlicht wurde.

 

Forscher der Universität von Adelaide in Australien verglichen die Nebenwirkungen von Johanniskraut und dem Antidepressivum Fluoxetin bei Depressionen. Patienten mit Depressionen erhalten häufig Fluoxetin.

 

Zwischen 2000 und 2013 fanden die Forscher 84 Berichte zu Nebenwirkungen des Johanniskrautes und 474 zu denen von Fluoxetin. Die berichteten Nebenwirkungen beider Medikamente waren sich sehr ähnlich. Der Unterschied in der Anzahl verfügbarer Bericht ist laut Wissenschaftler darauf zurückzuführen, dass weniger Menschen Johanniskraut einnehmen und vorkommende Nebenwirkungen seltener berichtet werden, da Johanniskraut nicht als Medikament eingestuft wird.

 

 

Ärzte auch über pflanzliche Medikamente informieren

 

Nebenwirkungen waren u.a. Angst, Panikattacken, Schwindel und Benommenheit, Erbrechen, Erinnerungsverlust und Aggressionen. Die Gefahr liegt laut Wissenschaftlern in der leichten Verfügbarkeit von Johanniskraut, das frei in Apotheken oder Drogeriemärkten erhältlich ist und ohne ärztliche Kontrolle der Dosierung eingenommen wird.

 

Die meisten Menschen entwickeln aber keine Nebenwirkungen, so die Forscher. Kommt es Problemen, sollten Betroffene ihren Arzt oder Apotheker zurate ziehen. Für sie ist es ohnehin wichtig zu wissen, welche Medikamente ihre Patienten einnehmen. Denn auch pflanzliche Medikamente können mit anderen Medikamenten reagieren. Bei Johanniskraut sind diesAntidepressiva, Verhütungspille und einige Medikamente, die zur Blutverdünnung gegeben werden.

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