Gothic-Anhänger sind häufiger depressiv

Sie sehen düster aus, tragen schwarz und schmücken sich mit markanten Symbolen: Gothic-Anhänger fallen nicht nur wegen ihres Kleidungsstils auf, sie sind möglicherweise auch häufiger depressiv und schlimmstenfalls selbstmordgefährdet, zeigt eine Langzeitstudie aus Großbritannien.

 

 

Gothic-Szene: Depressionen sind häufiger

 

Anfang der 80er Jahre entstand die Gothic-Kultur als eine Jugendbewegung, die sich nicht nur oberflächlich mit Schwermut und Tod beschäftigt, heißt es im Deutschen Ärzteblatt. Wissenschaftler der Universität Oxford hatten Umfragen unter Jugendlichen vorgenommen, die sich im Alter von 15 Jahren stark mit der Gothic-Bewegung identifiziert hatten. Im Alter von 18 Jahren kamen bei ihnen Depressionen dreimal häufiger vor als bei anderen Teenagern. Den Angaben der Teenagern zufolge, hatten sie sich auch fünfmal häufiger selbst verletzt.

 

Dabei zeigte sich ein interessanter "dosisabhängiger" Zusammenhang. Jugendliche, die sich zur Gothic-Szene nicht hingezogen fühlten, waren mit 18 Jahren zu sechs Prozent depressiv. Übte die Szene eine leichte Anziehungskraft auf, waren von den betroffenen Jugendlichen neun Prozent depressiv. Fans der Gothic-Szene, die sich mit ihr identifizierten waren zu 18 Prozent von Depressionen betroffen.

 

 

Kausalität nicht geklärt

 

Aufgrund der Gestaltung der Untersuchung lässt sich aber nicht automatisch ableiten, dass eine Ursache-Wirkungsbeziehung besteht. Denn die Anhänger der Jugendkultur berichteten auch häufiger von Mobbing durch Gleichaltrige. Zudem waren die Mütter der betroffenen Gothic-Anhänger häufiger depressiv. Möglicherweise fühlen sich Jugendliche mit Depressionen auch mehr zur Gothic-Szene hingezogen.

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