Frühgeburt: Vaters Depression als Risiko
Werdende und frisch gebackene Väter tragen ein erhöhtes Depressionsrisiko. Liegen Depressionen vor, ist möglicherweise das Risiko einer Frühgeburt erhöht, so schwedische Wissenschaftler.
Stimmung von Vätern kann sich auf Geburt auswirken
Leiden Frauen in der Schwangerschaft an Depressionen, kommt es wahrscheinlicher zur Geburt eines Kindes mit geringerem Geburtsgewicht oder einer Frühgeburt, zeigen Studien. Aber wie verhält es sich mit Depressionen bei Vätern in spe bzw. Männern, die gerade erst Vater wurden? Ein Einfluss von väterlichen Depressionen auf die Geburt war bislang nicht bekannt. Jetzt zeigt eine Untersuchung im "International Journal of Obstetrics and Gynaecology", dass auch die Befindlichkeit von Vätern die Geburt beeinflussen kann.
In der zugrunde liegenden Studie lag eine Depression vor, wenn Männer im Zeitraum von zwölf Monaten vor der Geburt bis zum Ende des zweiten Schwangerschaftsdrittels entweder Antidepressiva oder eine andere Behandlung wegen Depressionen erhalten hatten.
Neue Depression bei Vätern hat großen Einfluss
Untersucht wurde der Zusammenhang zwischen Depressionen bei Müttern oder Vätern mit Frühgeburten bei 350.000 Geburten in Schweden. Ließen sich zum Untersuchungszeitpunkt neu aufgetretene Depressionen diagnostizieren, floss das ebenfalls in die Ergebnisse ein.
Neue und frühere Depressionen der Mütter steigerten das Risiko einer etwas verfrühten Geburt um 30 bis 40 Prozent. Neu aufgetretene Depressionen beim Vater waren mit einem 38 Prozent erhöhten Risiko für eine viel zu frühe Geburt verbunden. Keinen Zusammenhang gab es dagegen zwischen wiederkehrenden Depressionen beim Vater und Frühgeburten. Nur neu aufgetretene Depressionen hingen mit Frühgeburten zusammen.
Es ist bereits bekannt, dass väterliche Depressionen Auswirkungen auf Schwangerschaft und das Kind haben können. So ist die Spermienqualität beeinträchtigt, das Erbgut des Kindes verändert und sogar die Funktion der Plazenta können Depressionen von Vätern beeinflussen.