Früher Elterntod - erhöhtes Suizidrisiko

Sterben Eltern, noch bevor ein Kind 18 Jahre alt ist, trägt dieses ein erhöhtes Selbstmordrisiko, so Psychologen aus Dänemark. Das Risiko ist doppelt so hoch wie das von Kindern, denen ihre Eltern länger erhalten bleiben.

 

 

Wie reagieren Kinder auf den Tod eines Elternteiles?

 

Sterben die Eltern bzw. ein Elternteil infolge eines Suizids, ist das mit mentalen Problemen und ebenfalls erhöhtem Selbstmordrisiko der Kinder verbunden. Wie hoch das Selbsttötungsrisiko aber von Kindern ist, deren Eltern sich nicht das Leben nahmen, ist unklar.

 

Zwischen drei und vier Prozent der Kinder müssen den Tod eines Elternteiles hinnehmen. In der Kindheit ist dies ein Ereignis, das mit sehr viel Stress verbunden ist und mögliche Schäden nach sich ziehen kann. Während die meisten Kinder sich der neuen Lebenssituation lernen anzupassen, gelingt das jedoch nicht allen. Soziale und psychologische Probleme können die Folge sein.

 

Mit Blick auf mögliche Präventionsstrategien untersuchten Wissenschaftler der Aarhus Universität die Daten von Kindern dreier skandinavischer Länder aus fast 40 Jahren. Sie nutzten nationale Register aus Dänemark, Schweden und Finnland mit Daten von über 7,3 Millionen Menschen. 2,6 Prozent der Kinder hatten ein Elternteil verloren, bevor sie 18 Jahre alt waren.

 

 

Jungen für Selbstmord gefährdeter als Mädchen

 

Der frühzeitige Tod der Eltern war mit einem erhöhten Selbstmordrisiko der betroffenen Kinder verbunden. Dieses erhöhte Risiko blieb bis zu 25 Jahre lang bestehen. Dabei zeigte sich für Jungen ein absolutes Suizidrisiko von 4:1.000 und für Mädchen von 2:1.000. Das Risiko war sowohl für Kinder mit Elternsuizid erhöht als auch für jene, deren Eltern bzw. Elternteil aufgrund anderer Ursachen verstorben waren. Besonders betroffen waren Jungen, deren Mütter sich das Leben genommen hatten.

 

Die Forscher fordern, betroffenen Kindern frühzeitig bei der Bewältigung dieses Verlustes zu unterstützen.

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